Generation Wodka
sehen das Trinken in der Gruppe als Erlebnis, bei dem sie im Gruppenverband akzeptiert und aufgenommen werden.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass beim Trinken in der Gruppe oder in der Disco die Attraktivität des anderen Geschlechts scheinbar deutlich zunimmt. Für den trinkenden Jugendlichen wird sein Gegenüber plötzlich attraktiver als in nüchternem Zustand und der Trinkende selbst wird beim gemeinsamen Trinken für das andere Geschlecht ebenfalls begehrenswerter. Dieser im Volksmund als âsich jemanden schönsaufenâ bekannte Effekt lässt sich tatsächlich wissenschaftlich nachprüfen.
Diese positiven Rauscherlebnisse führen besonders bei solchen Kindern, die im Leben selten positive Erfahrungen machen, dazu, dass sie das immer wieder haben wollen. Dies führt zur Abhängigkeit und relativ schnell auch zu Persönlichkeitsveränderungen.
Zu diesen psychischen Veränderungen durch die Prägung durch Rauscherlebnisse kommen bei häufigerem Konsum von Alkohol noch Persönlichkeitsveränderungen durch organische Hirnschäden hinzu. Die Ãberlagerung dieser beiden Phänomene führt zu einer Verstärkung des persönlichkeitsverändernden Effekts.
Im Rausch werden insbesondere die Zentren im Gehirn geschädigt, die für die emotionale Kontrolle und Risikovermeidung verantwortlich sind. Deshalb bilden sich aggressive Verhaltensmuster aus, die auch in der Zeit nach dem akuten Rausch weiterbestehen können.
Es kommt so auf Dauer zu einem deutlichen Abbau der Gedächtnisleistung und der Konzentrationsfähigkeit. Dies führt häufig zu Problemen in der Schule sowie am Ausbildungsplatz und Arbeitsplatz. Daraus entsteht neuer Frust, der wieder mithilfe von Alkohol abzubauen versucht wird.
Alkoholmissbrauchsepisoden über einen längeren Zeitraum können zu so massiven Wahrnehmungsstörungen führen, dass ein regelrechter Verfolgungswahn entsteht. Diese Kinder und Jugendliche beziehen dann alles, aber auch alles auf sich, fühlen sich von der ganzen Welt verfolgt und ziehen sich vollkommen zurück. Oder sie werden aggressiv und gefährlich für sich und andere. Dieser Zustand ähnelt stark dem Krankheitsbild der Schizophrenie.
Häufig kommt es bei regelmäÃigem Alkoholkonsum zu depressiven Verstimmungen bis hin zu schwersten Depressionen. Nach wie vor ist nicht geklärt, ob der Alkohol Ursache dieser Depressionen ist oder ob Jugendliche mit der Neigung zu depressiven Verstimmungen gefährdeter dafür sind, alkoholabhängig zu werden. Diese Depressionen können sowohl im Rausch als auch in den nüchternen Phasen zum Suizid führen.
Werden groÃe Mengen Alkohol über längere Zeiträume konsumiert oder/und beginnt der Alkoholmissbrauch in sehr jungen Jahren, kommt es im Endstadium der Hirnschädigung zur alkoholbedingten Demenz, dem Korsakow-Syndrom. Diese Menschen sind aufgrund ihrer Hirnleistungsschwäche nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen. Häufig kommt es zur völligen Verwahrlosung.
Organschäden
Durch den länger anhaltenden Konsum von hochprozentigem Alkohol kann es zur akuten und chronischen Entzündung der Speiseröhre und der Magenschleimhaut kommen. Dies kann, zusammen mit dem Alkoholkonsum, nicht selten zu Durchfällen und zu Mangelerscheinungen durch verminderte Aufnahme von Vitaminen und Mineralien führen.
Durch alle Arten von alkoholischen Getränken kann sich eine akute und chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse entwickeln. Die Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungsenzyme. Durch den Alkohol wird die Bauchspeicheldrüse daran gehindert, die Verdauungsenzyme in den Darm abzugeben, und so fängt sie an, sich sozusagen selbst zu verdauen. Daher die Entzündung. Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine extrem schmerzhafte, schwere Erkrankung, die in sehr kurzer Zeit zum Tode führen kann. In der Bauchspeicheldrüse liegen auch die Zellen, die Insulin produzieren und den Zuckerstoffwechsel regulieren. Chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse können zur Zuckerkrankheit (Diabetes) führen.
Leber: Alkohol wird in der Leber abgebaut und entgiftet, was das Organ aber stark beansprucht. Dauerhafter Alkoholkonsum führt zur Ãberlastung der Leber und über die Zwischenstufen Fettleber und Leberzirrhose schlieÃlich zum Leberversagen und zum Tod.
Die Enzymsysteme der Leber von
Weitere Kostenlose Bücher