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Generation Wodka

Generation Wodka

Titel: Generation Wodka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Mockler , Wolfgang Büscher , Bernd Siggelkow
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Kindern und Jugendlichen sind anders als die von Erwachsenen. Dadurch reagiert die Leber von Kindern und Jugendlichen sehr viel empfindlicher auf Alkohol.
    Je jünger ein Kind ist, desto weniger ist das System zum Alkoholabbau entwickelt. Bei Kindern unter 5 Jahren verläuft der Abbau von giftigen Zwischenstufen so langsam, dass es zu schwersten Leberschäden kommt.
    Die Leber von Mädchen ist noch einmal doppelt so anfällig für die Giftwirkung wie die von Jungen. Genetisch bedingte Unterschiede bei der Entgiftung des Alkohols in der Leber bei verschiedenen ethnischen Gruppen führen dazu, dass bestimmte Jugendliche besonders anfällig für durch Alkohol verursachte Leberschäden sind.
    Die häufig bei Kindern und Jugendlichen im alkoholisierten Zustand zu beobachtende Risikobereitschaft führt nicht selten zu einer Hepatitis-B- oder -C-Infektion. Häufige Übertragungswege sind hierbei ungeschützter Geschlechtsverkehr, das Stechen von Piercings und Tattoos sowie möglicher Drogenkonsum.
    Eine Hepatitiserkrankung ist eine zusätzliche große Belastung für die Leber. Grundsätzlich ist Hepatitis in Deutschland gut behandelbar, die Therapie ist jedoch extrem teuer, langwierig und mit schweren, den Patienten sehr belastenden Nebenwirkungen verbunden. Kaum ein mit Alkoholproblemen kämpfendes Kind oder Jugendlicher dürfte in der Lage sein, eine solche Therapie über einen ausreichend langen Zeitraum durchzuhalten.
    Je mehr Faktoren zusammenkommen, desto größer ist die Gefahr einer schnellen, vollständigen Zerstörung der Leber.
    Bei einem schlanken, mit Hepatitis infizierten jungen Mädchen reichen schon wenige Jahre des Alkoholkonsums, um die Leber zu vernichten. Die einzige Möglichkeit, den Tod durch ein Leberausfallskoma zu vermeiden, wäre eine Lebertransplantation. Die Kosten hierfür können bis zu 500.000 Euro betragen. Es besteht bei fortgesetztem Alkoholmissbrauch zudem die Gefahr, dass das neue Organ innerhalb kurzer Zeit ebenfalls zerstört wird, insbesondere da nach einer Lebertransplantation Medikamente regelmäßig zur selben Zeit und in exakt richtiger Menge eingenommen werden müssen.
    Herz: Insbesondere bei einer vorhandenen Vorschädigung kann es durch eine Schädigung des Nervensystems des Herzens zu Rhythmusstörungen und zum plötzlichen Herztod kommen. Die Giftwirkung des Alkohols kann die Herzmuskelzellen so weit schädigen, dass eine Herzmuskelschwäche (Kardiomyopathie) entsteht. Bei so vorgeschädigten Herzmuskeln kann es durch die großen Mengen an aufgenommener Flüssigkeit beim Biertrinker zu einer Volumenüberlastung und dadurch zu akutem Herzversagen und Tod kommen.
    Nicht bewiesen ist die in regelmäßigen Abständen immer wieder wiederholte Behauptung, dass regelmäßiger moderater Konsum von Wein vor Herzinfarkt schützt. Es könnte sich bei dieser Aussage auch um eine sehr geschickt gemachte Imagekampagne handeln.
    Krebserkrankungen
    Häufig wird behauptet, dass langjähriger Alkoholgenuss zu Mundhöhlenkrebs, Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs und Darmkrebs führt. Das ist aber nicht wirklich bewiesen, und insofern können wir auch keine Aussage darüber machen, ob und auf welche Weise Kinder und Jugendliche davon betroffen sind. Sollten tatsächlich die Weichen für eine Krebserkrankung in jungen Jahren durch übermäßigen Alkoholgenuss gestellt werden, so bricht die Krebskrankheit in aller Regel erst im Erwachsenenalter aus.
    Schädigung der Sexualorgane
    Durch die Schädigung der zugehörigen Nervenzentren im Gehirn, aber auch in den Nervengeflechten im Genitalbereich, kommt es beim männlichen Geschlecht zu Potenzproblemen. Es kommt zu vorzeitiger Ejakulation (Samenerguss) oder zum totalen Ausfall der „Manneskraft“. Betrunkene erleben buchstäblich die berühmte „tote Hose“. Es geschieht also genau das Gegenteil von dem, was die Werbung vorgaukelt.
    Gewichtsprobleme
    Eine wenig beachtete Wirkung des Trinkens: Alkohol macht fett! Zusätzlich zu den im Alkohol enthaltenden Kalorien kommt nämlich noch ein weiterer Effekt hinzu: Durch den Alkoholabbauvorgang in der Leber wird der Abbau von Fett im menschlichen Körper blockiert. Im Durchschnitt nehmen die Menschen in Deutschland 10 Prozent ihrer Kalorien als Alkohol zu sich. Alkohol ist somit im wahrsten Sinne des Wortes ein Volksnahrungsmittel geworden!
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