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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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sollte sie sich ebenfalls schenken!
     
    Mathematik und Informatik waren nicht ihre Lieblingsdisziplinen, die relevanten Grundlagen kannte sie dennoch. Sie hatte immer andere ihre Forschungsanwendungen schreiben lassen, hätte es aber mit ein wenig Probieren auch selbst hinbekommen. Das Fachgebiet, in dem ihr aber niemand das Wasser reichen konnte, war, humane DNS Codierungen zu einer überlegenen Spezies zu manipulieren. Ihre Replikanten bildeten die Spitze menschlicher Evolution und waren allen anderen bekannten Lebensformen überlegen. Allerdings blieben sie Menschen, irgendwelche ominösen Stufe 12 Replikanten gab es nicht. Die hätte Anna auch nicht entwickeln wollen. Für sie blieben es immer Menschen. Verbesserte Menschen, ja, die ihre Überlegenheit in den Dienst der Allgemeinheit stellten.
    »Nur, was würde passieren, wenn zwei unbekannte Welten zusammenführt ... das werde ich untersuchen ... virtuelle Entwicklungsumgebung öffnen. Protokollierung deaktivieren. Sicherheitsstufe maximieren«, ordnete sie mit beiden Fingern am Hals an. Dabei sollte ihr niemand auf die Finger sehen können. Auch das mobile Display und die Netzwerkverbindung schaltete sie wieder an.
    »Entwicklungsumgebung aktiv« , quittierte ihr Steuerungschip unter der Haut emotionslos.
    »Irisprojektion aktivieren. Virtuelle Datenhandschuhe aktivieren.« Anna hatte alle Werkzeuge, die sie brauchte.
    »Laden der digitalisierten DNS-Strings einleiten. Die kognitiven Fähigkeiten isolieren. Alle DNS-Strings der Lebenserhaltung, Sensorik und des Bewegungsapparates separieren. Ach was ...  die braucht kein Mensch ... sofort löschen.«
    In der virtuellen Arbeitsumgebung vor ihren Augen konnte sie sich mittels der Datenhandschuh- und Sprachsteuerung genau die DNS-Codierung heraussuchen, die sie für ihr Experiment brauchte.
    »Lokalen Speicher des Displays laden. Programmcode des Bildschirmschoners disassemblieren [8] . Ich will den ursprünglichen Quell-Code sehen.«
    Anna wollte den von Pierre erwähnten ursprünglichen Algorithmus einer Aitair Signatur mit der DNS-Codierung ihrer Replikanten vergleichen. Das war wie mit Äpfeln und Birnen, nur spannender, Computerprogramme waren binär, sie bestanden aus Nullen und Einsen, die sich mehr oder weniger einfach lesen ließen. DNS-Strings oder Desoxyribonukleinsäure waren Biomoleküle und Träger von Erbinformation. Ein menschliches Gen konnte aus bis zu 247 Millionen Basenpaare bestehen, die sich in einer schraubenförmigen Doppelhelix aus einer Kombination von Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin und Wasserstoff aneinanderreihten. Allerdings führten beide Konzepte zu intelligenten Systemen.
    »Daten aufbereitet« meldete die Steuerung.
    »Zwei neue Versuchsreihen starten. Versuchsreihe A soll mittels DNS-Bausteinen den Aitair Algorithmus abbilden. Versuchsreihe B soll mittels einer mathematischen Funktion eine menschliche Nervenzelle replizieren«, befahl sie der Steuerung.
    »Nein, besser drei! Eine weitere Versuchsreihe C anlegen ... Freestyle ... Zufallskombinationen bilden und durch die kompletten Testroutinen für Replikanten schleusen. Auch die Versuchsreihen A und B werden mit denselben Testroutinen erprobt.«
    »Versuchsreihen A, B und C gestartet. Erwartete Dauer mit den verfügbaren Ressourcen 103 Tage, 7 Stunden und 12 Minuten«, erklärte die Stimme ihrer Sprachsteuerung.
    Die Testreihen waren der richtige Weg, um die Situation besser zu verstehen. Nur, ihre Abteilung hatte zu wenig Rechenkapazität. Es blieben nur drei Tage, dann würde an Bord der Horizon buchstäblich alles auf Eis gelegt werden. Direkt nach einem Kurzaufenthalt auf dem Mars würde der Gravitationsantrieb aktiviert werden und beinahe die ganze Besatzung würde sich dann in den Kryo-Betten befinden. Anna musste vorher fertig werden. Sie musste sich mehr Rechnerleistung besorgen.
     
    »Anna ... entschuldige die Störung ... ich brauche kurz deine Hilfe. Die Kommandoführung hat mir den Saft abgedreht«, meckerte Martin aufgebracht über den Kommunikator. Es war klar, dass der sich melden würde.
    »Martin, mein Schatz ... was ist los?«, fragte Anna scheinheilig. Ihn zu verladen, war nicht sonderlich fein. Aber notwendig.
    »Ähm ... ja, ja... hier geht fast nichts mehr ... wir arbeiten nur noch mit 10 % der ursprünglichen Leistung. Wobei die schon mickrig war. Was ist passiert? Ich dachte, die hätten uns abgeschottet. Wir haben doch eigene Rechner, oder nicht?«
    Anna hatte Martin noch zehn Prozent gelassen, fünf

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