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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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zwischen diesem Schädel und dem eines Homo sapiens. Hier, sehen Sie. Die Größe der Hirnschale, die sagittale Ausdehnung und der Umfang, hochinteressant…«
    »Es ist also eine Kreuzung zwischen einem Menschen und einem … ja, was?«, fragte Rob.
    »Keine Ahnung. Jedenfalls nicht mit einem Neandertaler. Und auch nicht mit einem Homo habilis. Hier scheint es sich um eine unbekannte Spezies Mensch zu handeln, eine Spezies mit einer enorm großen Hirnschale.«
    Rob sah Christine verständnislos an. »Aber ich dachte immer, Menschen könnten sich nicht mit anderen Spezies vermischen? Ich dachte, unterschiedliche Spezies ließen sich grundsätzlich nicht miteinander kreuzen?«
    Christine schüttelte den Kopf. »Nicht unbedingt. Bei einigen Spezies funktioniert das sehr wohl. Bei Tigern und Löwen zum Beispiel. Es ist zwar selten, aber es kommt vor. Nicht wenige Fachleute sind der Ansicht, dass wir uns mit den Neandertalern gekreuzt haben.« Sie legte den Schädel auf den Tisch. Seine weißen Zähne schimmerten im Lampenlicht. Er hatte einen gelblichen Cremeton und war sehr groß.
    Dooley schaute in die modrige Lederschachtel. »Da ist noch etwas.« Er griff hinein und nahm ein gefaltetes Blatt heraus. Rob beobachtete gespannt, wie der irische Polizist das Dokument neben den Schädel legte.
    Der verwitterte, zerknitterte Bogen war aus robustem Pergament. Vergilbt und alt: möglicherweise Hunderte von Jahren alt. Rob faltete es sehr vorsichtig auseinander, und das Pergament raschelte leise und verströmte einen markanten, aber nicht unangenehmen Geruch nach Traurigkeit und Alter und Begräbnisblumen.
    Alle beugten sich neugierig über das Dokument, als Rob es behutsam glatt strich. Christine blickte stirnrunzelnd darauf hinab. Auf dem mit sehr dunkler Tinte beschriebenen Pergament waren eine rudimentäre Landkarte sowie einige wenige Zeilen in einer krakeligen altertümlichen Schrift zu erkennen.
    »Aramäisch«, murmelte Christine fast sofort. »Das ist Aramäisch. Scheint allerdings eine ziemlich ungewöhnliche Form zu sein … lassen Sie mich mal genauer sehen.«
    Rob seufzte vor Frustration: Jede Sekunde, die verstrich, schmerzte. Er starrte den Schädel an, der neben dem Pergament auf dem Schreibtisch lag und ihn anzugrinsen schien. Genauso hämisch wie Jamie Cloncurry.
    Cloncurry! Rob riss sich zusammen. Sie hatten das Schwarze Buch! Das musste Cloncurry auf der Stelle erfahren. Rob fragte Matthewson, ob er seinen Computer benutzen dürfte, und der Rektor nickte.
    Rob ging an Matthewsons Schreibtisch, loggte sich ein und kam sofort zu Cloncurry durch. Der Videolink wurde aktiviert. Die Webcam war in Betrieb. Binnen weniger Sekunden kam Cloncurry ins Bild. Er grinste boshaft.
    »Ah, dann haben Sie es wohl gefunden? Doch nicht etwa an einer Bushaltestelle? Oder vielleicht in einer Bingohalle?«
    Rob brachte ihn zum Schweigen, indem er den Schädel hochhob.
    Cloncurry glotzte. Er schluckte und glotzte. So perplex hatte ihn Rob noch nie erlebt: Der sonst so eiskalte Mörder wirkte verwirrt, durcheinander, fast konsterniert. »Sie haben ihn, sie haben ihn tatsächlich.« Cloncurrys Stimme war belegt vor Aufregung. Er setzte neu an. »Und was ist mit … den Dokumenten, war sonst noch etwas dabei? «
    Sally reichte Rob das Pergament. Rob hob es hoch und zeigte es ihm. Cloncurry atmete aus, lang und tief, als wäre eine schreckliche Last von ihm gefallen. »Die ganze Zeit. Die ganze Zeit. Und in Irland! Previn hat sich getäuscht. Ich habe mich getäuscht. Layard war eine falsche Fährte. Und es ist nicht einmal in Keilschrift!« Cloncurry schüttelte den Kopf. »Und? Wo war es genau?«
    »Im Newman House.«
    Cloncurry wurde still. Dann schüttelte er den Kopf und lachte bitter. »Also doch. Unter der Geheimtreppe? Diese Idioten. Ich habe ihnen ausdrücklich befohlen, gründlich zu suchen. Diese dämlichen Schwachköpfe.« Er hörte auf zu lachen und blickte frech und verächtlich auf die Webcam. »Aber daran lässt sich nun nichts mehr ändern. Meine Kollegen liegen bereits in ihren Särgen. Aber das Leben Ihrer Tochter können Sie noch retten. Bringen Sie mir das Schwarze Buch - den Schädel und das Dokument. Haben Sie verstanden? Ich will die Sachen bis spätestens… du meine Güte, geht das schon wieder los. Die nächste Frist. Wie lange wird ein Trottel wie Sie brauchen, um hierherzukommen?«
    Rob wollte etwas sagen, aber Cloncurry hob die Hand. »Klappe! Das ist mein Angebot: Sie haben drei Tage Zeit. Das müsste

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