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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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genutzt.«
    Rob ging zum Ausgang. »Kommen Sie. Worauf warten wir noch? Bitte. Wir haben nur einen Tag.«
    Ein rascher Fußmarsch von wenigen Minuten brachte sie zu einem großen georgianischen Platz, an dem hohe Terrassen auf eine vornehme Grünfläche blickten. Die Gärten und Rasenflächen hatten etwas Einladendes im Sonnenlicht, das durch das Blattwerk flimmerte. Einen Augenblick lang stellte Rob sich vor, wie seine Tochter glücklich in diesen Gärten spielte. Seine tiefe Traurigkeit konnte er unterdrücken, aber seine Angst war unbezähmbar.
    Das alte University College entpuppte sich als eins der größten Häuser am Platz: von schlichter Eleganz, aus grauem Portland-Stein. Rob hatte Mühe, den imposanten Bau mit der sadistischen Abartigkeit Burnchapel Whaleys und seines noch verrückteren Sohns in Verbindung zu bringen. Auf dem Schild neben dem Eingang stand: Newman House - Teil des University College Dublin.
    Dooley drückte auf den Klingelknopf. Sally zog es vor, auf einer Bank auf dem Platz zu warten: Forrester beauftragte Boijer, bei ihr zu bleiben. Über die Sprechanlage kam es zu einem kleinen Wortwechsel. Schließlich nannte Dooley seinen vollständigen polizeilichen Titel, und sofort öffnete sich die Tür. Die Eingangshalle dahinter war fast so spektakulär wie das Äußere: viel verschnörkelter georgianischer Stuck, grau und weiß, und sehr gediegen.
    »Nicht übel«, bemerkte Dooley.
    »Ja, wir sind sehr stolz darauf.«
    Es war ein amerikanischer New-England-Akzent. Ein sehr gepflegter, gutgekleideter Mann mittleren Alters kam den Flur entlang und reichte Dooley die Hand. »Ryan Matthewson, Rektor des Newman House. Guten Tag, Officer … und guten Tag …«
    Sie stellten sich vor, und Forrester zeigte seine Dienstmarke. Der Rektor führte sie in das Büro seiner Sekretärin.
    »Aber, meine Herren, der Einbruch war doch schon letzte Woche, deshalb verstehe ich nicht, warum Sie erst jetzt kommen«, sagte er.
    Rob sank das Herz in die Hose.
    »Ein Einbruch?«, sagte Dooley. »Wann, bitte?«
    »Nichts Tragisches. Vor ein paar Tagen ist eine Gruppe Jugendlicher in den Keller eingebrochen. Wahrscheinlich Drogensüchtige. Wir haben sie nicht erwischt. Jedenfalls haben sie die Kellertreppe richtig übel zugerichtet. Kein Mensch weiß, warum.« Matthewson demonstrierte sein Desinteresse mit einem Achselzucken. »Aber die Garda hat gleich danach einen Beamten hergeschickt. Wir sind alles mit ihm durchgegangen. Es wurde alles aufgenommen …«
    Rob und Christine tauschten einen niedergeschlagenen Blick. Dooley und Forrester schienen sich jedoch nicht so leicht entmutigen zu lassen. Forrester weihte den Rektor kurz in die wichtigsten Punkte der Burnchapel-Geschichte und der Cloncurry-Fahndung ein. Aus seinen vorsichtigen Formulierungen schloss Rob, dass er bemüht war, nicht zu viel über die Hintergründe durchblicken zu lassen, um den Mann nicht in Angst und Verwirrung zu stürzen. Dennoch machte der Rektor einen verwirrten und verängstigen Eindruck, als Forrester endete. Schließlich sagte er: »Hochinteressant. Sie glauben also, die Einbrecher haben nach der Geheimtreppe gesucht? Die in Porträt des Künstlers erwähnt ist?«
    »Ja«, sagte Christine. »Und das bedeutet, dass wir wahrscheinlich zu spät kommen. Wenn sie nichts gefunden haben, heißt das, es ist nichts hier. Merde.«
    Der Rektor schüttelte energisch den Kopf. »Eigentlich hätten sie gar nicht einzubrechen brauchen. Sie hätten nur zu unserem Tag der offenen Tür kommen müssen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es ist keineswegs ein Geheimnis. Ganz und gar nicht. Ja, hier gab es eine geheime Treppe, aber sie wurde 1999 freigelegt. Im Zuge der Generalsanierung. Sie befindet sich im hinteren Teil des Gebäudes und wird inzwischen viel genutzt. Es ist absolut nichts Geheimes mehr daran.«
    »Dann haben die Einbrecher also an der falschen Stelle gesucht?«, sagte Dooley.
    Matthewson nickte. »Ja, doch. Das würde ich so sagen. Welch bittere Ironie! Sie hätten mich nur fragen müssen, wo die Geheimtreppe ist, und ich hätte es ihnen gesagt. Aber ich nehme mal an, das ist nicht der Stil solcher Leute - höflich zu fragen. Tja …«
    »Und wo ist die Treppe?«, fragte Rob.
    »Kommen Sie.«
    Drei Minuten später waren sie im hinteren Teil des Gebäudes und sahen auf eine schmale Holztreppe, die vom Erdgeschoss zu einer Art Zwischengeschoss hinaufführte. Die Treppe war dunkel und schlecht beleuchtet und auf beiden Seiten mit dunklem Eichenholz

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