Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
Vom Netzwerk:
Verpflichtungen nachzukommen, ließ er eine Schiffsladung irischer Erde auf die Isle of Man bringen. Heißt es jedenfalls …«
    Forrester legte die Handfläche auf die dunkle feuchte Erde. »Das ganze Haus ist also auf irischer Erde errichtet. Dieser Erde hier?«
    »Höchstwahrscheinlich.«
    Forrester stand auf. Er fragte sich, ob die Mörder von dieser verrückten Geschichte gewusst haben konnten. Es hätte ihn sehr gewundert, wenn nicht. Dem Gebäude selbst hatten sie schließlich keinerlei Beachtung geschenkt, sondern sich sofort dem letzten authentischen Überrest von Whaley’s Folly zugewandt. Der Erde, auf der es erbaut war.
    Forrester hatte noch eine Frage. »Okay, Mister Harnaby, und weiß man, woher diese Erde kam?«
    »Da ist sich niemand so ganz sicher. Aber …« Der Journalist nahm seine Brille ab, um ein paar Regentropfen von den Gläsern zu wischen. »Aber … ich hatte da mal eine Theorie - dass sie nämlich vom Montpelier House stammt.«
    »Und das ist?«
    Harnaby blinzelte. »Der Sitz des Irish Hellfire Club.«

17
     
    Nicht weit von ihrer Wohnung hielt Christine abrupt an und parkte. Rob stieg aus und schaute sich nach allen Seiten um. Am Ende der Straße war eine Moschee. Ihre hohen, schlanken Minarette waren in giftgrünes Flutlicht getaucht. Neben einem großen schwarzen BMW standen zwei schnurrbärtige Männer in Anzügen und redeten wild gestikulierend aufeinander ein. Die Männer schauten kurz zu Rob und Christine hinüber, dann setzten sie ihren hitzigen Wortwechsel fort.
    Christine führte Rob in das staubige Treppenhaus eines modernen Wohnblocks. Der Aufzug war besetzt oder außer Betrieb, weshalb sie die drei Stockwerke zu Fuß hinaufstiegen. Ihre Wohnung war groß, luftig und hell - und fast ohne Möbel. Massen von Büchern türmten sich entweder in ordentlichen Stapeln auf dem Parkettboden oder reihten sich zu Hunderten in einem Wandregal. Auf einer Seite des Wohnzimmers waren ein großer Metallschreibtisch und ein Ledersofa. In der Ecke gegenüber stand ein Korbstuhl.
    »Ich mag keine überflüssigen Dinge«, sagte sie. »Ein Haus ist eine Maschine, die dazu dient, darin zu leben.«
    »Le Corbusier.«
    Sie lächelte und nickte. Auch Rob lächelte. Die Wohnung gefiel ihm. Sie war sehr … Christine. Schnörkellos, intellektuell, stilvoll. Er sah sich eins der Bilder an der Wand an: Es war ein großes, ein wenig unheimliches Foto von einem eigenartigen Turm. Ein Turm aus rotgoldenen Ziegeln inmitten verstreuter Ruinen, mit einer endlosen Wüstenlandschaft im Hintergrund.
    Sie setzten sich nebeneinander auf das Ledersofa, und Christine holte das Notizbuch heraus. Als sie wieder in den von Breitner beschriebenen Seiten zu blättern begann, musste Rob die Frage einfach stellen: »Also, was hat es jetzt mit diesem Einkorn auf sich?«
    Aber Christine hörte ihm nicht zu; sie hielt das Büchlein ganz nah an ihr Gesicht und murmelte wie zu sich selbst. »Die Karte? Diese Zahlen … und diese hier … die Frau, Orra Keller … vielleicht …«
    Rob wartete auf eine Antwort. Vergeblich. Er spürte einen leichten Luftzug durch das Zimmer streichen; die Fenster waren offen. Von der Straße drangen Stimmen herauf. Rob ging zum Fenster und sah nach unten.
    Die schnurrbärtigen Männer waren immer noch da, aber inzwischen standen sie direkt vor Christines Haus. Ein weiterer Mann in einer dunklen Windjacke hatte sich in den Eingang eines Honda-Motorrad-Showroom direkt gegenüber gedrückt. Die zwei schnurrbärtigen Männer schauten hoch, als Rob sich aus dem Fenster lehnte. Sie sahen ihn stumm an. Auch der Mann in der Windjacke blickte zu ihm nach oben. Drei Männer starrten Rob an. Hatte das jetzt etwas Bedrohliches oder nicht? Rob fand, er war paranoid. Es konnte doch nicht ganz Sanliurfa hinter ihnen her sein. Diese Männer waren nur … nur Männer. Es war ein Zufall. Er wandte sich vom Fenster ab und blickte sich im Zimmer um.
    Vielleicht konnte ihm eines der vielen Bücher in den Regalen weiterhelfen. Er fuhr mit dem Finger über die Buchrücken. Das syrische Epipaläolithikum … Moderne Elektronen-Mikroanalyse … Präkolumbianische Anthropophagie … Nicht gerade Bestseller.
    Er entdeckte ein Werk, das nicht ganz so speziell war. Lexikon der Archäologie.
    Rob nahm es aus dem Regal, schlug das Register auf und fand es sofort. Einkorn, S. 97.
    Während die Nachtluft durch das Zimmer strich und Christine stumm das Notizbuch studierte, bildete sich Rob weiter.
    Einkorn, stellte sich heraus,

Weitere Kostenlose Bücher