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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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daher glaube ich ebenfalls, dass es ein Indiz ist.«
    »Ein Indiz wofür?«
    »Es könnte ein Hinweis darauf sein, warum sie den Tempel verschüttet haben.«
    »Aber wie soll man das aus einem Grashalm ablesen können?«
    »Später. Komm. Lass uns lieber fahren. Du hast doch gesehen, wie Iwan den Flur hinauf- und hinuntergeschaut hat. Komm endlich. Los.«
    »Glaubst du, wir werden … beschattet?«
    »Nicht gerade beschattet. Aber vielleicht beobachtet. Ich weiß auch nicht. Vielleicht ist es nur Paranoia.«
    Rob musste an Franz Breitner denken, wie er auf diese Stange gespießt gewesen war. Er sprang in den Wagen.

16
     
    Forrester erwachte in fiebrigem Schweiß. Blinzelnd nahm er die schmuddligen Vorhänge seines Hotelzimmers wahr. Der Albtraum klang flüchtig in ihm nach und verlieh der Hoteleinrichtung einen greifbaren, aber absurden Beigeschmack des Bösen: Die Schranktür war zur Hälfte aufgegangen und zeigte die Schwärze dahinter. In der Ecke lauerte hässlich und gedrungen der Fernseher.
    Was hatte er geträumt? Er rieb sich den Schlaf aus dem Gesicht und erinnerte sich: Das Übliche hatte er geträumt, natürlich. Eine kleine Leiche. Eine Brücke. Dann das Womp-womp-womp-Geräusch von Autos, die über einen »Reifen« fahren.
    Womp-womp-womp.
    Womp-womp-womp.
    Er stand auf, ging ans Fenster und zog die Vorhänge auf. Zu seiner Überraschung war es hell, sehr hell. Der Himmel war weiß und leer, und auf der Straße herrschte geschäftiges Treiben. Er würde zu spät zur Pressekonferenz kommen.
     
    Er schaffte es gerade noch rechtzeitig. Der Saal war bereits voll mit Journalisten. Die lokale Polizei hatte den größten Raum von St. Annes Fort organisiert. Zu einer Handvoll einheimischer Journalisten hatten sich ein Dutzend Pressevertreter von der Hauptinsel gesellt. Im hinteren Teil des Saals warteten zwei Fernsehteams mit Digitalkameras, riesigen Kopfhörern und langen grauen Mikrophonen. Forrester entdeckte einen vertrauten Blondschopf: die Londoner CNN-Korrespondentin. Er hatte sie schon bei einigen Pressekonferenzen gesehen.
    CNN? Offensichtlich hatte jemand die Londoner Medien auf den makabren Charakter des Mordes hingewiesen. Er blickte sich im Saal um. Vorn, den Journalisten zugewandt, saßen drei Polizeivertreter; Deputy Chief Hayden wurde von zwei jüngeren Männern flankiert. Auf einem großen blauen Transparent über ihnen stand Isle of Man Constabulary.
    Der Deputy Chief hob die Hand. »Wenn wir jetzt anfangen könnten …« Er schilderte den Journalisten die näheren Umstände der Tat sowie die Entdeckung der Leiche. Dann beschrieb er lakonisch, wie der Kopf des Mannes eingegraben worden war.
    Ein Journalist schnappte nach Luft.
    Der DC hielt kurz inne, um dieses gruselige Detail wirken zu lassen. Nach seinem Aufruf, dass sich alle Personen, die etwas Verdächtiges in Zusammenhang mit der Tat bemerkt hatten, bei der Polizei melden sollten, blickte er sich im Saal um. »Irgendwelche Fragen?«
    Mehrere Hände schossen hoch.
    »Die junge Dame ganz hinten.«
    »Angela Darvill, CNN. Sir, glauben Sie, es besteht ein Zusammenhang zwischen diesem Mord und dem jüngsten Fall in Covent Garden?«
    Das kam unerwartet. Hayden zuckte sichtbar zusammen, dann warf er Forrester einen Blick zu. Doch der zuckte nur mit den Achseln. Der Mann von Scotland Yard wusste nicht, was er seinem Manx-Kollegen raten sollte. Wenn die Medien bereits von dem Zusammenhang wussten, ließ sich nichts mehr daran ändern. Sie müssten die Medienvertreter bitten, Stillschweigen zu bewahren, damit die Täter nicht erfuhren, dass die Polizei eine Verbindung zwischen den beiden Fällen hergestellt hatte; aber was einmal in der Welt war, konnte man schlecht ungesagt machen.
    Deputy Chief Hayden nahm Forresters Achselzucken zur Kenntnis, dann wandte er sich wieder der amerikanischen Journalistin zu:
    »Miss Darvill, es gibt natürlich gewisse Gemeinsamkeiten. Aber darüber hinaus ist alles pure Spekulation, weshalb ich mich nicht weiter dazu äußern möchte. Allerdings wären wir Ihnen, wie Sie sicher verstehen werden, sehr dankbar, wenn Sie diese Information diskret behandeln würden.« Damit blickte er sich auf der Suche nach einem weiteren Fragesteller im Saal um. Aber wieder hob Angela Darvill die Hand.
    »Hat die Tat Ihrer Meinung nach eine religiöse Komponente?«
    »Wie bitte?«
    »Der Davidstern. Die Schnitte in der Brust des Opfers. In beiden Fällen.«
    Die Lokaljournalisten drehten sich nach Angela Darvill um und sahen sie

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