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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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verloren, brachte sie dem nächsten Schrecknis näher. Dem nächsten unvermeidlichen Mord.
    Er seufzte schwer. Fast wütend. Aber wenigstens hatten sie jetzt etwas Konkretes in den Händen: einen richtigen Anhaltspunkt. Einen Zeugen, dem etwas Verdächtiges aufgefallen war. In einer entlegenen Ecke der Insel, weit unten im Süden bei Castletown, hatte ein Farmer etwas Eigenartiges beobachtet. Forrester hatte Alisdair Harnaby überredet, sie zu begleiten, denn er war der Meinung, dass ihnen der Journalist bei der Befragung des Zeugen nützlich sein könnte. Wegen der historischen Komponente. Sie schien wichtig zu sein.
    Doch zuerst wollte Forrester wissen, was Boijer aus der CNN-Journalistin herausbekommen hatte; sein junger Kollege erstattete ihm umgehend Bericht. Angela Darvill wusste »von einem Freien, der für den Evening Standard schreibt«, vom Craven-Street-Fall.
    »Dann hat sie also selbst den Zusammenhang hergestellt«, sagte Forrester. »Was ihr gutes Recht ist.«
    »So ist es, Sir. Aber ich habe noch etwas von ihr erfahren. Anscheinend gibt es noch einen ähnlichen Fall. Im Staat New York und in Connecticut. In New England.«
    »In welcher Hinsicht ähnlich?«
    »Die gleiche Art von aufwendiger Folter.«
    »Davidstern?«
    Boijer schüttelte den Kopf, fügte aber hinzu: »Aber Einschnitte in der Haut, das schon. Und Häutungen. Sie sagt, es war einer der schauerlichsten Fälle, über die sie jemals berichtet hat.«
    Forrester ließ sich in den Sitz zurücksinken und schaute aus dem Fenster. Auf beiden Seiten der Straße erstreckten sich niedrige, feuchte, nüchterne grüne Hügel. Durchbrochen wurde die ländliche Leere nur von kleinen Farmen und geduckten mickrigen Bäumen, deren Äste von den vorherrschenden Winden schroff und bizarr in eine Richtung gebürstet waren. Die Szenerie erinnerte ihn an einen Urlaub auf Skye. Der Landschaft haftete eine melancholische Schönheit an, die an echte, tief bewegende Traurigkeit grenzte. Forrester verdrängte den Gedanken an seine Tochter und fragte: »Und wer beging die Morde?«
    »Das haben sie nie herausgefunden. Trotzdem komisch - die Ähnlichkeit, meine ich…«
    Vor ihnen schrumpfte die Straße zu kaum mehr als einem Feldweg, der zwischen windzerzausten Hecken zu einer Farm führte. Die zwei Autos hielten an. Fünf Polizisten und ein Amateurhistoriker marschierten auf das niedrige weiße Farmhaus zu. Boijer blickte auf seine schmutzstarrenden Schuhe hinab und wiegte in jugendlicher Eitelkeit den Kopf. »Na toll! Sehen Sie sich das an.«
    »Hätten wohl doch lieber Ihre Gummistiefel mitnehmen sollen, Boijer.«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass wir wandern gehen, Sir. Kann ich das auf die Spesenrechnung setzen?«
    Forrester war froh, lachen zu können. »Mal sehen.«
    Einer der weißbehelmten Constabler, die Hayden begleiteten, klopfte an die Tür des Farmhauses, die wenig später von einem überraschend jungen Mann geöffnet wurde. Forrester fragte sich, warum das Wort »Farmer« immer das Bild eines Mannes mittleren Alters mit einer Hacke oder Flinte in der Hand heraufbeschwor. Dieser Farmer sah gut aus und war nicht älter als fünfundzwanzig. »Hallo, hallo. Deputy…?«
    »Chief Constable«, ergänzte Hayden. »Ja. Und Sie sind wohl Gary?«
    »Ja. Ich bin Gary Speiding. Wir haben telefoniert. Kommen Sie rein. Ein Sauwetter ist das wieder!«
    Sie drängten sich in die warme, einladende Küche. Auf dem Kiefernholztisch stand eine Platte mit Keksen: Boijer griff begeistert zu.
    Forrester wurde sich plötzlich bewusst, wie viele sie waren. Fünf waren eindeutig zu viel. Aber alle waren gespannt, was Speiding gesehen hatte. Seine Frau stellte mit einem freundlichen Lächeln zwei Kannen Tee auf den Tisch, und der junge Farmer begann zu erzählen. Am Nachmittag des Mordes hatte er auf seiner Farm ein Gatter repariert. Als er damit fertig war und sich gerade auf den Heimweg machen wollte, hatte er »etwas Komisches« gesehen. Forrester ließ über dem Zuhören seinen Tee kalt werden.
    »Es war ein großer Geländewagen. Aber einer von diesen schnieken, wie sie sie in der Stadt fahren.«
    Hayden beugte sich über den Küchentisch. »Wo genau?«
    »Auf der Straße am Ende der Farm. Balladoole.«
    Harnaby nickte eifrig. »Ich weiß, wo das ist.«
    »Klar verirren sich ab und zu auch ein paar Touristen hierher. Ein Stück weiter ist gleich der Strand. Aber das waren keine Touristen …« Speiding schlenkerte seine Teetasse und lächelte Hayden an. »Fünf junge Kerle. In

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