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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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mir, wo sie auf der Zeichnung stehen.«
    »Okay, hier ist … achtundzwanzig. Neben dem Pfeil der Kompassrose, der nach Osten zeigt.«
    »Nein, sag es so, als wären es zwei einzelne Zahlen. Zwei acht.«
    Christine sah Rob an. Verständnislos, vielleicht sogar ein bisschen spöttisch. »Na schön, wie du meinst: zwei acht. Neben einem Pfeil, der nach Osten zeigt.«
    Rob schlug in der Bibel das Buch Genesis auf, blätterte in den dünnen, fast durchsichtigen Seiten und fand die richtige Stelle. Er fuhr mit dem Finger die dichtbeschriebenen Textspalten hinunter.
    »Kapitel zwei, Vers acht. Genesis 2.8: >Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Morgen und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte.<« Rob wartete.
    Christine sah auf die Bibel. Nach einer Weile murmelte sie: »In Eden gegen Morgen.«
    »Die nächste Zahl.«
    Christine schaute in das Notizbuch. »Zwei neun. Neben dem Baum.«
    Rob suchte die entsprechende Stelle in der Bibel und zitierte:
    »Buch Genesis. Kapitel zwei, Vers neun: >Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, lustig anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.<«
    Christine sagte mit leiser Stimme. »Zwei eins null. Zwei zehn. An dieser geschlängelten Linie, dem Fluss.«
    »Die Linie, die sich in vier Flüsse verzweigt?«
    »Ja.«
    Rob schaute in die Bibel. »Kapitel zwei, Vers zehn: >Und es ging aus von Eden ein Strom, zu wässern den Garten, und er teilte sich von da in vier Hauptwasser<«
    »Nicht zu fassen«, hauchte Christine. »Du hast recht!«
    »Lass uns, um ganz sicherzugehen, noch eine versuchen. Eine andere, eine von den großen Zahlen.«
    Christine wandte sich wieder dem Notizbuch zu. »Okay. Hier sind ein paar größere Zahlen, am Ende. Elf einunddreißig?«
    Rob blätterte in der Bibel, und als er die Stelle vorzulesen begann, kam er sich vor wie ein Pfarrer auf der Kanzel. »Genesis. Kapitel elf, Vers einunddreißig: >Da nahm Tharah seinen Sohn Abram und Lot, seines Sohnes Harans Sohn, und seine Schwiegertochter Sarai, seines Sohnes Abrams Weib, und führte sie aus Ur in Chaldäa, dass er ins Land Kanaan zöge; und sie kamen gen Haran und wohnten daselbst.<«
    »Haran?«
    »Ja, Haran.« Rob hielt inne und setzte sich neben Christine. »Versuchen wir noch eine, eine von den Zahlen neben einer Zeichnung.«
    »Hier ist eine Zahl neben einer bildlichen Darstellung; sieht aus wie ein Hund oder ein Schwein … irgendetwas in der Art jedenfalls.«
    »Wie lautet die Zahl?«
    »Zweihundertneunzehn. Also wahrscheinlich zwei neunzehn?«
    Rob fand die entsprechende Stelle: »>Denn als Gott der HERR gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte …<«
    In der Wohnung war es ganz still geworden. Rob konnte immer noch die Rufe des Gurkenverkäufers von der staubigen Straße heraufdringen hören. Christine starrte ihn an. »Breitner dachte, er gräbt…?«
    » … den Garten Eden aus. Ja.«
    Sie saßen auf dem Sofa und sahen sich an.

21
     
    Forrester stellte in seinem Londoner Büro Recherchen zum Thema Menschenopfer an. Sein Kaffee stand auf dem Schreibtisch, daneben ein Foto seines Sohns mit einem Wasserball und ein Bild seiner hellblonden Tochter, strahlend und glücklich. Es war kurz vor ihrem Tod aufgenommen worden.
    Manchmal, wenn ihm der schwarze Hund Depression auf den Fersen war, legte Forrester das Foto seiner Tochter mit der Bildseite nach unten auf den Schreibtisch. Es setzte ihm immer noch sehr zu. Wenn er an sie dachte, fuhr Forrester manchmal ein stechender Schmerz durch die Brust. Dieser Schmerz war so körperlich, dass er fast laut aus ihm herausbrach.
    Aber meistens war es nicht so schlimm. Normalerweise war er in der Lage, über seinen Schmerz hinwegzusehen - auf das Leid anderer. An diesem Morgen stand das Foto unbeachtet auf dem Schreibtisch: das fröhliche Noch-am-Leben-Lächeln seiner Tochter. Gebannt auf den Computerbildschirm starrend, googelte er sich durch »Menschenopfer«.
    Gerade las er über die Juden: von den frühen Israeliten, die ihre Kinder verbrannt hatten. Bei lebendigem Leib. Getan hatten sie das, erfuhr Forrester, in Ge-Hinnom, einem Tal südlich von Jerusalem. Laut Wikipedia nannte man dieses Tal auch Gehenna. Das Tal Gehenna war für die Kanaaniter die Hölle, das »Tal des Schattens des Todes«.
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