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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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Telecom-Overalls.«
    »Wie bitte?«, fragte Boijer.
    Speiding wandte sich Forresters jungem Kollegen zu. »Sie trugen alle grüne Overalls mit dem Manx-Telecom-Logo. Das ist die Mobilfunkgesellschaft hier auf der Insel.«
    »Und was haben Sie getan?«, wollte Forrester wissen.
    »Sie sind einfach nur über meine Felder gestiefelt. Und das fand ich irgendwie eigenartig. Ziemlich eigenartig sogar. Doch.« Spelding nahm einen Schluck Tee. »Nicht zuletzt deswegen, weil wir hier unten gar keine Sendemasten haben, keinen Empfang. Ist hier ein Funkloch. Deshalb habe ich mich gefragt, was die eigentlich hier wollten. Und sie waren ziemlich jung. Fast noch Schüler. Aber Surfer können es auch keine gewesen sein, dazu war es schon zu dunkel und außerdem zu kalt.«
    »Haben Sie mit ihnen gesprochen?«
    Speiding errötete kaum merklich. »Also, das wollte ich eigentlich. Immerhin sind sie einfach auf meiner Farm rumgetrampelt. Aber so, wie die mich angesehen haben, als ich sie zur Rede stellen wollte…«
    »Ja, wie genau?«
    »Ganz schön bösartig. Irgendwie …« Der Farmer errötete wieder. »Böse einfach. Richtig bedrohlich. Deshalb dachte ich mir, mit denen legst du dich lieber nicht an. Eigentlich feig, na ja. Und dann kam in den Nachrichten Ihre Pressekonferenz, und plötzlich hat’s bei mir klick gemacht…«
    DCC Hayden trank den Rest seines Tees. Er sah Forrester an, dann wieder Speiding.
    In der nächsten halben Stunde erhielten sie von Gary Speiding alle weiteren Auskünfte. Eine ausführliche Beschreibungen der Männer: alle groß und jung. Eine Beschreibung des Autos: ein schwarzer Toyota Landcruiser. Das Kennzeichen hatte sich Spelding leider nicht gemerkt. Aber zumindest hatten sie einen Anhaltspunkt. Es war ein Fortschritt. Forrester vermutete, dass es sich um die Männer handelte, die sie suchten. Sich als Telefontechniker auszugeben war eine gute Tarnung. Sendemasten gab es überall; jeder wollte Handyempfang rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Man konnte sogar spät nachts arbeiten, ohne Verdacht zu erregen. »Es gibt eine Störung im Funknetz.«
    Doch die Bande war in eine Gegend gekommen, in der es gar keine Sendemasten gab. Warum hatten sie das getan? War es möglicherweise ihr erster Fehler? Forrester schöpfte neue Hoffnung. In seinem Job brauchte man auch Glück. Und das konnte der Beginn einer Glückssträhne werden.
    Die Vernehmung war beendet. Die Teekanne war leer. Draußen hatte sich der Deckel aus grauen Wolken zum Teil gehoben. Schräge Streifen Sonnenlichts fielen auf die nassen Wiesen. Als sie mit dem Farmer zur Balladoole Road gingen, zogen die Polizisten wegen des Schlamms ihre Hosenbeine hoch.
    »Dort drüben.« Speiding streckte seinen Arm aus. »Da habe ich sie gesehen.«
    Alle schauten über die zerfurchte, schlammige Wiese, die an die schmale Landstraße grenzte. Eine Kuh glotzte Boijer trübsinnig an. Hinter der Kuh war eine lange Biegung aus grauem Sand und dann die frostige graue See, die sich nur aufhellte, wenn die Sonne einmal durchblitzte.
    Forrester zeigte auf die Straße.
    »Wohin führt diese Straße?«
    »Zum Meer. Sie endet dort.«
    Forrester kletterte über ein Gatter, gefolgt von Boijer und den anderen, die weniger Behändigkeit an den Tag legten.
    Er stand genau da, wo das Auto gestanden hatte. Es war eine ungewöhnliche Stelle, das Auto abzustellen, wenn man zum Strand wollte. Sie waren hier fast einen Kilometer vom Wasser entfernt. Warum hatten sie also hier angehalten? Warum waren sie das letzte Stück nicht mehr gefahren? War ihnen nach einem Spaziergang gewesen? Sicher nicht. Demnach mussten sie nach etwas anderem gesucht haben.
    Forrester kletterte wieder auf das Gatter und schaute sich in alle Richtungen um. Nichts als Felder und Steinmauern und sandige Wiesen. Und das unglückliche Meer. Das einzig Interessante war das nächste Feld, auf dem von Forresters erhöhtem Standpunkt aus einige leichte Erhebungen und vereinzelte Felsbrocken zu sehen waren. Er kletterte vom Gatter und wandte sich Harnaby zu, der von dem Fußmarsch noch außer Atem war.
    »Was ist das?«, fragte Forrester. »Diese kleinen Erhebungen?«
    »Also …« Harnaby lächelte unsicher. »Darauf wollte ich Sie sowieso noch hinweisen. Nicht viele Leute wissen das, aber das ist die Begräbnisstätte von Balladoole. Wikinger. Elftes Jahrhundert. Sie wurde in den vierziger Jahren ausgegraben. Sie haben Broschen und dergleichen gefunden. Und … noch etwas …«
    »Ja, was?«
    »Sie haben auch

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