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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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Der Raum war ganz eindeutig durchsucht worden. Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass von einer Wand die Holzvertäfelung abgerissen worden war; ein Fenster war zerbrochen. Hier hatte jemand nach etwas gesucht. Ob die Eindringlinge etwas mitgenommen hatten, war fraglich. De Savary vermutete, eher nicht. Der Raum sah eher so aus, als hätte jemand frustriert und wütend mit Sachen um sich geworfen.
    Sie traten wieder in den friedlichen Sonnenschein hinaus und gingen einen Weg entlang. Pollen schwebten in der milden sonnigen Luft, als de Savary die Geschichte der Nineveh Porch erzählte. »Dieser Anbau hier wurde um 1850 von Lady Charlotte Guest und ihrem Mann Sir John in Auftrag gegeben. Die Nineveh Porch wurde nach einem Entwurf des Architekten Charles Barry, besser bekannt als der Erbauer der …«
    »Houses of Parliament«, sagte Forrester mit einem verlegenen Lächeln. »Architektur ist ein Hobby von mir.«
    »So ist es! Die Houses of Parliament. Die Nineveh Porch diente einzig und allein dem Zweck, einige berühmte assyrische Reliefs unterzubringen, die in der viktorianischen Zeit im Zuge mehrerer Mesopotamien-Expeditionen nach England gebracht worden waren. Daher die ungewöhnliche Eingangstür mit den assyrischen Löwen.«
    »Aha.«
    »Die in diesem Anbau untergebrachten Funde waren von Austen Henry Layard ausgegraben worden, einem Cousin von Lady Charlotte Guest. Die Reliefs waren ebenso mächtig wie bedeutend. Jedes wog mehrere Tonnen. Sie hatten ursprünglich wichtige Portale in Nimrud geschmückt.«
    »Und Layard und Barry haben sie hierher gebracht?«
    »Ja. Und zusammen mit einer Reihe anderer Reliefs blieben sie auch bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg hier, in der Nineveh Porch. Dann wurde die ganze Sammlung zum Verkauf angeboten.«
    »Dann ist also nichts mehr übrig?«
    »Moment, Moment! Die Reliefs in der Porch wurden durch schlichte Abgüsse ersetzt. 1923 wurde Canford Hall schließlich verkauft und in eine Internatsschule umgewandelt. Und die Nineveh Porch, mittlerweile all ihrer archäologischen Schätze beraubt, wurde zu einem Schulkiosk umfunktioniert, wo man Sandwiches und Snickers kaufen kann.«
    »Dann müssten unsere Freunde eigentlich gewusst haben, dass hier nichts mehr zu holen ist. Fragt sich, warum sie trotzdem noch mal hergekommen sind.«
    »Die Geschichte hat ein überraschendes Ende genommen. 1992 besuchten zwei Gelehrte Canford Hall. Beide Assyriologen. Sie waren unterwegs zu einem Kongress in Bournemouth, aber weil sie noch etwas Zeit hatten, entschlossen sie sich zu einer kurzen Pilgerfahrt an diesen für ihr Fachgebiet so bedeutsamen Ort. Nicht dass sie damit gerechnet hätten, irgendetwas zu finden. Doch sie sahen sich die Glasfenster mit ihren Darstellungen von Sumer und die assyrisch angehauchten architektonischen Details an. Unter anderem warfen sie einen Blick hinter den Pepsi-Automaten - und entdeckten ein Originalrelief.«
    »Im Ernst?«
    »Ja. Angeblich gab es nur noch Abgüsse in der Nineveh Porch. Aber von wegen! Es war auch noch ein Original da. Obwohl von mehreren Schichten weißem Lack bedeckt, konnte es zweifelsfrei als solches identifiziert werden. Das Originalrelief wurde abgenommen und nach London gebracht, wo es bei Christie’s zur Versteigerung kam. Den Zuschlag erhielt ein japanischer Händler, der anscheinend im Auftrag einer Sekte handelte. Der Kaufpreis betrug, glaube ich, um die acht Millionen Pfund. Der höchste Betrag, der jemals auf der ganzen Welt für eine Antiquität bezahlt wurde. Et voilä.«
    Sie hatten das Flussufer erreicht. Vor ihnen lag der Stour, sein Wasser von Sonnenflecken gesprenkelt.
    »Was ich immer noch nicht verstehe …« Forrester hob ein Stöckchen auf und warf es in den Fluss. »Wo ist der Zusammenhang zwischen dem hier und dem Hellfire Club?«
    »Erinnern Sie sich noch, was ich Ihnen vor kurzem am Telefon erzählt habe?«
    »Über die Jesiden und das Schwarze Buch? Dass es das sein könnte, was die Täter suchen?«
    »Genau. Austen Henry Layard, müssen Sie wissen, war einer der ersten Europäer, die in Kontakt mit den Jesiden kamen. Das war 1847. Er grub im Nordirak, in Ur und Ninive. Die Anfänge der modernen Archäologie. Dann hörte er von dieser seltsamen Sekte, die es in der Nähe von Mosul, um Dahuk gab. Layard nahm Kontakt mit den Jesiden auf und wurde in ihre heilige Hauptstadt Laiisch eingeladen, in den Bergen. Ein gefährlicher Ort, bis zum heutigen Tag mit Vorsicht zu genießen.«
    »Was hat er dort

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