Genetic Balance - die Diät-Revolution - Fettverbrenner oder Kohlenhydratverbrenner? Welcher Diät-Typ sind Sie?
Genveränderungen, Mutationen, die von Generation zu Generation vererbt und so immer weiter verbreitet wurden, den entscheidenden Anteil. Sie sorgten und sorgen dafür, dass das Hormon Insulin, das den Transport der Glucose (Zucker) in die Zellen organisiert und dadurch den Zuckergehalt im Blut reguliert, besonders effektiv funktioniert und das nötige Sättigungsgefühl herstellt.
Menschen mit einer derartigen Genausstattung haben allerdings Probleme, wenn ihre Nahrung zu fettreich ist. Da vorwiegend Kohlenhydrate verstoffwechselt werden, bleibt das überschüssige Fett ungenutzt und wird in einer wachsenden Zahl von Fettzellen gespeichert. Übergewicht ist die Folge, vor allem dann, wenn die nicht den Genen entsprechende Ernährung zusätzlich mit einem Mangel an Bewegung, also weniger Verbrennung, verbunden ist.
… und ein Mischtyp
Wir haben also zu konstatieren, dass sich im Lauf der Menschheitsentwicklung zwei grundlegende, durch unterschiedliche Genvarianten bestimmte Ernährungs- und Stoffwechseltypen herausgebildet haben. Ursächlich dafür waren die jeweiligen geografischen und klimatischen Bedingungen, welche die Grundlagen für den Zugang zu bestimmten Nahrungsmitteln ermöglichten oder beschränkten. Lange Zeit lebten die Menschen in solchen voneinander getrennten Lebensräumen und konnten so ihren Gentyp ausprägen. Doch mit wachsender Bevölkerungszahl vergrößerten sich die besiedelten Flächen, man begegnete sich, vermischte sich mit den früher Fremden. So entstand schließlich– wieder durch lang dauernde Vererbung– ein dritter Ernährungstyp, der die Genvarianten beider » Urtypen« in sich trägt und der beides– Fette wie Kohlenhydrate– etwa gleich gut verstoffwechseln kann, wenn er sie denn in einem ausgewogenen Verhältnis zu sich nimmt.
Es versteht sich, dass dieser » Mischtyp« entwicklungsgeschichtlich gesehen deutlich » jünger« ist als der ursprüngliche » Jäger-und-Sammler-Typ« und auch als der Typ des » Ackerbauern«.
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Die heutige Lebens- und Ernährungsweise entspricht häufig nicht den natürlichen Anlagen der Menschen.
Aus der Steinzeit ins Heute
Und noch etwas haben wir zu berücksichtigen, wenn wir praktische Schlussfolgerungen aus diesen Erkenntnissen ziehen wollen: Die gesellschaftliche Entwicklung der Menschheit– Arbeit, Kultur, Lebensweise, darin eingeschlossen die Ernährungsweise– hat sich zunehmend schneller verändert als unsere Gene. Inmitten der Errungenschaften unserer modernen Welt leben wir mit ihnen noch in der Steinzeit oder allenfalls wie zu Beginn von Ackerbau und Viehzucht.
Und bedenken sollten wir auch, dass die äußere Entwicklung immer rasanter verläuft. Waren es von den frühen Jägern und Sammlern bis zu den ersten Ackerbauern noch Hunderttausende von Jahren und von da an immerhin noch Zehntausende bis zum Beginn der technischen Revolution, in denen sich die Gene langsam an veränderte Bedingungen anpassen konnten, so sind seit den Tagen des ersten Maschinenpfluges bis heute gerade einmal 300Jahre vergangen.
Der Fortschritt hat seinen Preis
Und so entspricht die heutige Lebens- und Ernährungsweise, wenigstens in den industriell entwickelten Ländern, bei sehr vielen Menschen ganz und gar nicht mehr ihren natürlichen Anlagen. Nahrungsmittel, viele davon industriell be- oder verarbeitet, stehen im Übermaß zur Verfügung. Wir essen oft mehr, als wir zum Leben benötigen. Weil wir kaum noch körperlich arbeiten und weil wir uns immer weniger bewegen. Und wir essen häufig das Falsche, das, was unserer individuellen genetischen Ausstattung, unserem Ernährungstyp, nicht entspricht. Die Folgen sind bekannt: Allein in Deutschland sind rund die Hälfte der Menschen übergewichtig– in der Folge davon nehmen gefährliche Krankheiten wie Diabetes, Herz- und Kreislaufleiden, Krebs und schwere Verdauungsstörungen wie etwa das Metabolische Syndrom in bedrohlichem Tempo zu. Das bedeutet für viele Betroffene und deren Angehörige viel Leid und kostet die Gesellschaft ständig wachsende Aufwendungen für das Gesundheitswesen in Milliardenhöhe.
Nutrigenetik und Nutrigenomik machen’s möglich
Doch mit der zunehmenden Gefahr wächst das Rettende auch. Die Fortschritte der modernen Genforschung– beflügelt vor allem durch die vollständige Aufklärung des menschlichen Genoms– ermöglichen es schon heute, mithilfe einfacher und immer kostengünstigerer Gentests herauszufinden, wer welche Variationen (die SNPs) auf welchen
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