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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Also klebte ich ihm noch die Augen zu.
    Als ich das Tapeband hinter seinem Kopf herumführte, spürte ich etwas Merkwürdiges. Ich legte Silberman zwischen den Schrubbern, Putzeimern, Staubsaugern und Putzmitteln auf den Bauch. Dann teilte ich das Haar, das an seinem Hinterkopf dicht wuchs, was es vorne vermissen ließ.
    Ich staunte. Da war ein Streifen, ähnlich einem Barcode, an seinem Hinterkopf. Er bestand aus gentechnischem Material, einem Genchip also. Ich starrte auf die Linien.
    Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Zweifellos handelte es sich um ein Implantat, und zwar ausgerechnet dort, wo die Nervenstränge des Rückenmarks ins Gehirn einmündeten. Hochspezialisierte Wissenschaftler, Ärzte oder ein OP-Robot der A-Klasse mussten das eingesetzt haben, ein Robot-Chirurg.
    Anfänglich waren die OP-Roboter arg unzulänglich gewesen, doch das hatte sich in den letzten Jahren drastisch geändert. Heutzutage konnten schon Herztransplationen und Gehirnoperationen computergesteuert von speziellen Robotern vorgenommen werden.
    Die mit Genchips bestückt waren, wie konnte es anders sein? Ein Dorfchirurg war das nicht gewesen, der Silberman den Barcode verpasste. Ich grübelte nicht lange, sondern nahm meine Mini-Kamera, die mit zur Ausrüstung gehörte und in dem Absatz gewesen war.
    Der andere enthielt außer der Blend- und der Gaspatrone zwei Nasenfilter, die wie die Atemtechnik die Wirkung meines speziellen Betäubungsgases und die anderer Gase neutralisieren konnten.
    Ich fotografierte das Implantat – die Bilder mussten zum CIA. Der in Silbermans Gehirn und Nervenzentrum implantierte Chip mußte eine Bedeutung haben, die ich jetzt jedoch nicht ergründen konnte.
    Davon, über mich herzufallen, hatte der Chip den Abteilungsleiter nicht abgehalten.
    Ich ließ ihn in der Besenkammer, die nicht abschließbar war – wozu auch, wer sollte bei Gentec schon das Putzzeugs klauen? – und ging los. Sicherheitshalber stempelte ich zuerst aus – Arbeitsende Janet Ferris – und kehrte dann wieder zurück.
    Die nicht zu hohen Absätze waren wieder an meinen Schuhen. Gewandt und geschmeidig, die Jägerin, die ich schon lange hatte sein wollen, marschierte ich nun mit schwingenden Hüften zu dem Personalaufzug für die Bevorzugten, von dem ich gleich sehen würde, ob er hinab in den Hype führte.
    Silbermans Laserpistole hatte ich in der Klemmhalfter, die ich ihm weggenommen hatte, unterm Kittel. Die Spraydose zum Besprühen von Kameralinsen steckte in meiner Kitteltasche.
    Ich ging los. Der Aufzug öffnete sich. Es war eine große, verspiegelte Kammer, was mir Unbehagen bereitete, denn es konnte sich schließlich um Einweg-Spiegel handeln.
    Mut, Nita, sagte ich mir. Mit Silbermans ID-Card und -Code, der Folie mit seinem Daumenabdruck und dem künstlichen Auge, in das ich seine Netzhautmuster einfotografiert hatte, klappte es, den Aufzug in Gang zu setzen. Beim Netzhautabtaster brauchte ich allerdings zwei Versuche – es war doch das vom rechten Auge – bis ich den Sicherheitscheck bestand.
    Der Aufzug sauste hinunter – es ging rasend schnell. Nach meiner Schätzung mussten es zehn oder gar zwanzig Stockwerke sein. Das sagte allerhand aus. Um so tief im Bauch der Erde zu arbeiten bräuchte man spezielle Geräte, und es erforderte einen erheblichen Aufwand. Da zudem alles unter strikter Geheimhaltung stattgefunden hatte, die CIA wusste von nichts, ergaben sich interessante Rückschlüsse auf Protektionen und Querverbindungen.
    Der Gentec Konzern hatte einiges zur Verfügung.
    Der Aufzug stoppte, ich verließ ihn und gelangte zu einer Sicherheitsschleuse. Diese passierte ich mit den vorher angewendeten Tricks. Ich atmete auf. Eine Weile später kam ich zu einer Sperre, in die ein Schießautomat eingebaut war. Die Kameraaugen, die aufnehmen sollten, wer davor stand, waren für meinen geschulten Blick gut zu erkennen. Es war praktisch ein Klotz mit Flammenwerfer und Schnellfeueranlage, von dem sich links ein Drehkreuz befand. Dahinter flirrte die Luft – eine energetische Sperre – und ich sah danach eine undurchsichtige Panzerglastür.
    Also hermetisch abgeschlossen.
    Ich zögerte, außerhalb der Sichtweite der Fernsehaugen des Schießautomats. Zurück konnte ich nicht mehr. Mir blieb nur noch eins übrig. Ich zog den Kittel aus und band ihn mir um die Hüfte, dann bewegte ich mich mit tänzerischer Eleganz, um meine Muskeln zu lockern, rief »Hepp!« und machte dann einen Salto vorwärts.
    Gleich nach dem Salto schlug

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