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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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und flüchteten, so schnell sie nur konnten. Unterm South Branch hindurch strebten sie ihrem Ausgangsort zu, der Arbeitsstation bei der Subway Station West Addams Street – Kennedy Expressway.
    Die beiden Männer verloren ihre Helme und schluchzten vor Entsetzen. Sie warfen die Tornister mit Ausrüstung weg, auch die Gasmasken, die sie beim Atmen behinderten, um schneller davonlaufen zu können.
    Weg, nichts wie weg, war ihr einziger Gedanke. Zu furchtbar war das Monster, das sie gesehen hatten und das zwei ihrer Kollegen tötete, einen davon regelrecht zerfetzte und den zweiten köpfte. Das kugelfest und nach allem Anschein nicht umzubringen war.
    DiMaggio umklammerte seine Pistole, wusste aber, dass er nicht noch einmal den Nerv haben würde, auf die Bestie zu schießen.
    Fast bei der Arbeitsstation, rutschte er auf Fäkalien aus und fiel klatschend hin. Etwas bewegte sich bei seinem Gesicht, und er schrie auf, als er Nasses und Glitschiges spürte und dann Zähne, die sich in seine Wange gruben.
    Er roch eine stinkende Kanalratte, auf die er gefallen war, und die rasch quiekend floh. Sie sprang ins Wasser und schwamm eilig davon. Es war nicht das Monster gewesen, begriff Flahertys geschocktes Gehirn.
    Sein Kollege war ein Stück vor ihm. Flaherty hörte ihn keuchen und platschen. Der Mann wartete nicht auf ihn.
    »Es war eine Ratte«, stammelte DiMaggio, der kaum noch atmen konnte vor Anstrengung, wie ein Irrer. »Eine Ratte und nicht das Monster. – He, Phil, kannst warten, wir haben das Monster abgehängt. Da wo es ist, fliehen die Ratten. Es verfolgt uns nicht.«
    Niemals hätte der Vorarbeiter geglaubt, dass er sich freuen würde, die Kanalratten um sich huschen und pfeifen zu hören. Sie in der Schmutzbrühe schwimmen zu sehen, die ihnen zwar Geschwüre verursachte und sie ätzte, sie aber meist nicht umbrachte.
    Eine Weile nach seinem Kollegen erreichte DiMaggio die Arbeitsstation. Was er und der andere erzählten, totenbleich, schwer geschockt, über und über verdreckt, stinkend, bewog die Kanalarbeiter, sie zuerst in die Psychiatrie bringen zu wollen. Dann funkten und telefonierten sie zur Middle Station.
    Von da erfolgten ungläubige Rückfragen.
    Dann schickte der Leitende Ingenieur die Nachricht: »Kommt sofort mit den beiden her. Eine Sondereinheit der Metropolitan Police will mit ihnen sprechen. – Keiner geht mehr in die Kanalisation, bevor das Monster nicht erledigt wurde. – Möchte verdammt wissen, welche Scheiße das wieder ist.«
    Er meinte nicht die, die üblicherweise in der Kanalisation schwamm.
     
*
     
    Der Hype war offen, ich war drin, wonach sich die CIA, FBI, Mossad und alle möglichen Geheimdienste die Finger leckten. Die größten Experten der Nachrichtendienste waren gescheitert, doch ich, Nita »Sniper« Snipe, ein Dummy, eine blutige Anfängerin beim CIA mit meinen 24 Jahren, hatte es geschafft.
    Keep cool, Sniper, dachte ich mir und zwang mich zur Ruhe. Mein Herz pochte heftig. Adrenalin strömte durch meine Adern, der jähe Schock meines Erfolgs schüttete es aus.
    Doch ich mußte logisch und überlegt vorgehen. Und intuitiv, denn was immer die meist männlichen Ausbilder beim CIA und den Marines mir beigebracht hatten – die letzteren meist brüllend und ab morgens 4 Uhr, wenn das Wecksignal erfolgte – auf meine Intuition verzichtete ich nicht.
    Ich befand mich in einem mehrstöckigen Bahnhof mit übereinander gelegenen Bahnsteigen. Stromlinienförmige elektrobetriebene Express- und Lokalzüge verkehrten hier. Sie zischten daher. Der Bahnhof tief unter Chicago war ein Verkehrsknotenpunkt – doch von wem? Wozu brauchte der Gentec Konzern seine eigenen Linien?
    Ein Containerzug fuhr vorbei – oder er zischte in Höhe des dritten Stockwerks, von mir aus gesehen, auf einer mit deren Gleitschiene weg.
    Gentec transportierte also Güter, von denen die Behörden nichts wissen sollten, und hatte sein eigenes Transportsystem aufgebaut. Das war ein Staat im Staate, und wieder einmal fragte ich mich, weshalb die CIA davon nichts wusste? Das war einfach nicht logisch, es mußte hier ein Geheimnis geben.
    Und ich war da, es zu lüften.
    Ich befand mich, wenn ich die Höhe der Anlage, in die ich eingedrungen war, mit hundertfünfzig Meter ansetzte, links unten – zehn Meter hoch – und schaute in das Gewirr der Anlage. Unter und über mir gab es Galerien und Quer- und Längsgänge.
    Gläserne Lifts fuhren in Schächten oder nur an Streben auf und ab. Sie enthielten teils Material,

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