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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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gereinigt werden. Was glaubt ihr, was sonst passiert? – In der City Hall und in all den noblen Geschäften und Hotels kommt die Scheiße hoch – das ist es, was passiert, und dann ist die Scheiße am Dampfen. Und mir reißt man den Arsch auf, wenn sie das tut.«
    Flaherty war ein Freund drastisch-blumiger Ausdrucksweise.
    Die Arbeiter weigerten sich weiter. Flaherty glaubte ihnen nicht, was sie vorbrachten. Seltsame Laute wollten sie gehört haben, reptilienartige, aber aufrechtgehende Wesen gesehen. Auch solche, die Eidechsen gleich seitlich oder gar oben in den teils mehrere Meter durchmessenden Kanalrohren liefen.
    Und die messerscharfe Zähne und Krallen hätten.
    »Das werden die letzten Terroristen sein, siebzehn Jahre, nachdem das World Trade Center flachgelegt wurde, das längst wieder aufgebaut ist«, sagte Flaherty. »Die Übrigen sind erledigt, aber da sind noch welche, die haben sich als Reptilien maskiert. Und führen Anschläge aus, indem sie die Scheiße stauen.«
    Er erhielt keine Antwort. Er atmete schwer.
    »Ich will euch was sagen«, meinte er schließlich. »Ich schau mir das selber an. Mit Dreien von euch dringe ich von hier aus bis runter zum Hafen vor, quer durch die Loop. Ich wette, ich werde nichts finden. – Und dann werdet ihr wieder an eure verdammte Arbeit gehen.«
    Nach einiger Diskussion erklärten sich der Vorarbeiter und zwei weitere Männer bereit. Zu viert drangen sie in die Kanalisation ein. Zunächst marschierten sie durch einen Hauptkanal in Richtung South Branch Chicago, der oberhalb von dem Block mit den Verwaltungsgebäuden der City Hall und des State of Illinois Center bei der Merchandise Mart mit dem South Branch Chicago zusammenfloß und als Chicago River in den Lake Michigan mündete. Vom South Branch wollten sie weiter, durch einen Kanal, der unterm Fluß durchführte, bis zum Chicago Harbor, einem der größten Binnenschiffhäfen des Landes.
    Flaherty führte sie an. Wegen des Gestanks hatte er die Gasmaske aufgesetzt. Außer dem Tornister, der technische Geräte enthielt, trug er sein Walkie-talkie bei sich und hatte eine schwere Feuerwehraxt am Gürtel.
    Der Vorarbeiter Angelo DiMaggio trug, was Flaherty nicht wusste, eine großkalibrige Pistole in der Tasche. Mit Nachtsichtaufsatz und Diopter-Zieleinrichtung, wie sie auch die Chicagoer Polizei hatte.
    Zunächst kamen die Männer gut voran. Ratten pfiffen und huschten davon. Fette Wasserratten, die die Männer mit ihren Knopfaugen anstarrten.
    »Alles okay, ihr Waschlappen«, meldete Flaherty zurück. Eine Zwischenstation übertrug die Funkwellen zur Station, von der sie gekommen waren. »Außer ein paar fucking Ratten ist nichts zu sehen.«
    Die Männer marschierten hintereinander in der drei Meter durchmessenden Röhre. In der Mitte, neben dem Steg, auf dem sie gingen, gurgelte die Schmutzbrühe. Der Wasserstand war jetzt im November hoch. Alle paar Meter brannte die Notbeleuchtung.
    Dann passierten sie den South Branch. Auf der anderen Seite blieb Flaherty stehen. Der Trupp hatte ein paar Seitenkanäle passiert, die sich teils schäumend in den Hauptkanal ergossen.
    Selbst durch die Gasmaskenfilter hindurch stank es nach Fäkalien, Chlor und Lauge. Intensiv nach Urin. Das war es jedoch nicht, was Flaherty erschreckte.
    »Die Ratten sind weg«, sagte er, laut genug, dass ihn die anderen hören konnten. Auf Headsets hatten sie verzichtet. »Keine einzige mehr zu sehen.«
    »Was zum Teufel soll das bedeuten?«, fragte DiMaggio, der Vorarbeiter. »Ich habe noch nie erlebt, dass irgendwo in der Kanalisation keine Ratten waren. – Ob hier irgendein giftiger Stoff in den Abwässern ist?«
    »Oder etwas, vor dem die Ratten geflüchtet sind«, sagte einer der Arbeiter, ein Farbiger. Seine Augen waren so weit aufgerissen, dass das Weiße in ihnen hinter den Scheiben der Gasmaske gespenstisch leuchtete. Dumpf klangen die Stimmen durch die Gasmasken. »Eins der Reptilienwesen, die hier gesehen wurden. Sie zischen und fauchen.«
    »Sie verschwinden, wenn jemand sich nähert«, sagte DiMaggio. »Das heißt, bisher verschwanden sie immer. Doch in der letzten Zeit immer widerwilliger.«
    »Blödsinn!«, ließ sich nun Flaherty hören. »Los, weiter, ich will hier keine Wurzeln schlagen.«
    Er ging weiter. Die Abwasser im Kanal stiegen an. Die Brühe floß über den Steg und umspülte die Füße der Männer.
    Die Notbeleuchtung brannte nicht mehr. Aus einem unerfindlichen Grund waren die mattleuchtenden Leuchtstoffröhren

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