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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Pistole feuernd stellte er sich den Angreifern entgegen. Wir flüchteten aus der Villa. Die Gencoys und Monster folgten uns nicht, und wir liefen, uns gegenseitig stützend, bis zu den ersten Verteidigungslinien der Soldaten, die die Villa mit dem Hype darunter einkesselten. Ein enger mehrfacher Ring war um sie herum gezogen.
    Es gab zudem Luftabwehrgeschütze und -batterien, Kampfhubschrauber und Abfangjäger orgelten durch den Luftraum über uns. Fünfzig Meilen entfernt, über Chicago und dem Lake Michigan, wurden erbitterte Luftkämpfe zwischen der US-Air Force und den Gencoys ausgetragen.
    Das wusste ich aus Funkmeldungen, die ich jetzt wieder verfolgen konnte. Ich dachte an Chicago, während Sanitäter mich wie die anderen Überlebenden des Kommandotrupps um General Myers versorgten. Erschöpft, müde, verdreckt und unter den Verbänden und Pflastern blutig lehnte ich mich mit dem Rücken gegen das Sanitätsfahrzeug.
    Es war Nacht, auch in meiner Seele. Einer furchtbaren Nacht würde ein trüber und regnerischer Tag folgen. Die Soldaten um uns herum benahmen sich trotzdem diszipliniert.
    Das Motto der US-Marines, in deren Ausbildungslager in Fort Bragg, Florida wo ich geschliffen worden war, fiel mir ein: »Your's reason is not to ask ›why‹, your's is to obey and die.« { * }
    Die CIA hatte mich dort wie alle Nachwuchsagenten fit machen lassen. Bis ans Ende meines Lebens würde ich mich an das Gebrüll der Ausbildungssergeanten und -sergeantinnen erinnern, das morgens um vier begann – wenn man mal hatte durchschlafen können.
    »Das ist hier keine Swinger-Party! Heb' deinen Arsch, Sniper, robb' durch den Tümpel. Wenn ein Alligator drin ist, das ist Corporal Tucker, der bringt die Rekruten auf Trab!«
    Und all solche Sprüche. Die Marine-Ausbilder hatten jedoch mit uns gute Arbeit geleistet. Und obwohl ich geschworen hatte, den Chefausbilder und seine rechte Hand, eine besonders gemeine Marinesergeantin arabischer Abstammung, nach dem Abschluss und der Vereidigung zu verprügeln, tat ich es dann nicht.
    Zumindest ihnen die Meinung sagen und ihnen eine runterhauen hatte ich wollen, als ich im Dreck steckte und geschliffen wurde. Wahrscheinlich aber waren die Ausbilder zu allen Zeiten schon so gewesen, seit Pharao Ramses sich mit den Hethitern klopfte und noch lange davor. Und mussten so sein.
    Mir gingen seltsame Gedanken durch den Kopf, wie immer, wenn man völlig erschöpft ist. Plötzlich fing ich zu schluchzen an. Ich konnte nichts dagegen tun, obwohl ich mich unter all den Soldaten und Soldatinnen, die Kameraden und Kameradinnen verloren hatten, dafür schämte.
    Nick zog mich an sich, und ich bettete meinen Kopf an seine Schulter.
    »Es ist gut, Nita«, flüsterte er mir ins Ohr. Den Helm hatte ich abgesetzt. Nicks nervige Finger streichelten meine Haare. »Es ist alles gut.«
    »Nichts ist gut«, schluchzte ich, und es schüttelte mich. »Was soll denn nun werden? Das ist das Ende der Menschheit. Die Gencoys bringen uns um – schlimmer noch.«
    »Nita …«
    Wenn er jetzt gesagt hätte »Ich liebe dich« würde ich mich sofort von ihm gelöst haben. Ich war ratlos und verzweifelt, was Nick erfasste. Düster war es in der Umgebung, düster wie unsere Zukunft. Und die aller Menschen.
    »Du musst stark sein«, sagte Nick leise. »Durch dich haben die Gencoys ihre harmlose Maske früher verloren, als sie vorhatten sie abzulegen. Wir haben Erfolge gehabt, auch wenn der Gegner grauenvoll stark ist. Wir beide müssen zusammenhalten. Vielleicht wird die Menschheit in den Staub getreten, vielleicht müssen Milliarden sterben.«
    Mit ruhiger Stimme schilderte er mir sein Horror-Szenario.
    »Aber wir müssen durchhalten, auch wenn die Menschen Gejagte werden. Die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester, aber die Menschen werden keinen Ort haben, wo sie sich in Sicherheit fühlen können.«
    Nicks Worte berührten mich im Innersten. Ich ergriff seine Hand, denn ich brauchte etwas, woran ich mich festhalten konnte. Ich konnte nicht mehr allein sein in dieser Not und Verzweiflung.
    »Hinter den Füchsen und Vögeln sind die Gencoys nicht her, um sie auszurotten«, sagte ich. »Die Menschen waren niemals gut. Aber das haben sie nicht verdient.«
    Fest drückte ich Nicks Hand.
    »Doch noch ist es nicht soweit. Noch sind wir nicht besiegt, und selbst wenn, werden wir im Untergrund weiter kämpfen.
    MUTTER wird wieder zurückkehren. Es wird Hilfe von den Sternen kommen. Der Galaktische Rat

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