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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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wird uns den Vorzug vor den Gencoys geben.«
    Ich fühlte, dass ich mir selbst etwas vormachte. Der Galaktische Rat würde sich für die stärkere Rasse entscheiden und emotionslos zusehen, wer gewann. Und für die Eroberung des Weltraums waren die Gencoy einwandfrei besser ausgestattet. Der Mensch , sagte mir eine innere Stimme, ist ein überholtes und aussterbendes Modell.
    Ich brachte sie zum Schweigen. Wir waren Menschen, keine emotionslosen gefühllosen Maschinen und Roboter, denen das Universum nicht zufallen sollte. Doch wer bestimmte das?
     
*
     
    Ich suchte mit Nick zusammen ein Zelt auf, in dem wir allein waren. Dort sanken wir einander in die Arme. Nick streifte mir die Kleider ab und achtete darauf, meine Wunden nicht zu berühren. Eine Batterielampe brannte matt. Niemand störte uns. Draußen dämmerte es, wir hatten den Funkempfänger abgeschaltet.
    Ich sank auf das Feldbett. Auch Nick war nackt, und ich fuhr mit den Fingerspitzen über die Muskeln an seinem Rücken. Seine Haut war glatt. Er beugte sich über mich, kniete neben dem Feldbett und schaute mich an.
    »Du bist wunderschön, Nita«, sagte er mir wie früher so oft.
    Für den Moment vergaß ich, dass er mir untreu gewesen war mit meiner besten Freundin Suzette Corwyn, die sich jetzt im Lutheran General Hospital im Norden Chicagos befand. Wenn sie noch lebte. Auch das Baby war dort, das ich unterwegs aufgelesen und ins Hospital gebracht hatte – die Kleine, der ich den Namen Chicago Hope gab.
    Snipers Baby, meins, das ich unter dem toten Leib seiner Mutter hervorzog, die Gencoys getötet hatten.
    Nick küsste meine Brüste, sein Mund wanderte tiefer, über den Nabel zu dem schmal ausrasierten Streifen meiner Schamhaare. Er küsste mich zwischen den Schenkeln. Ich erschauerte.
    Bald drang er dann in mich ein, und ich spürte seine Härte und Stärke, seine kraftvollen Bewegungen, den muskulösen und durchtrainierten Körper dieses Supermanns. Wir trösteten uns gegenseitig, gaben uns Wärme und Zärtlichkeit, Liebe und Sex in all der Verzweiflung.
    Es war nicht nur ein Liebesakt, sondern ein archaischer Akt zwischen einem Mann und einer Frau. Lebenshunger sprach daraus, nach all dem Schrecken, den wir erlebt hatten. So gesehen war es ziemlich normal, es handelte sich um eine Stresssituation, Stressabbau.
    Ich schrie und biss mir in die Hand, um nicht gehört zu werden im Militärcamp. Ich gab mich völlig hin. Nick keuchte. Ich spürte und wollte es spüren, dass ich noch lebte, Leidenschaft empfand, vor allem aber lebendig war.
    Ja, wir zwei lebten, viele andere waren tot oder sahen einem schrecklichen Ende im Genpool der Gencoys entgegen. Weshalb es uns nicht erwischte, Nick und mich, wusste ich nicht – wie so vieles nicht. Ich hätte längst tot sein können.
    Ich hätte, aber ich war es nicht. Ich gebe nicht auf , dachte ich, als Nick sich dann von mir löste. Nie, nie, nie. Niemals und nimmermehr. Sie sollen Sniper kennen lernen.
    Die Knie hochgezogen, saß ich dann neben Nick auf dem Bett.
    Er schaute zu einer intimen Stelle von mir, was mich jetzt nicht interessierte.
    »Wir müssen uns was überlegen«, sagte ich. »Ich glaube, das Militär und die Behörden werden einen bösen Reinfall erleben – und nicht nur in den USA.«
    »Das«, sagte Nick, »glaube ich leider auch. Mit konventionellen Waffen, Mitteln und Streitkräften sind die Gencoys nicht zu erledigen. – Aber was können wir tun?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das weiß ich noch nicht. Aber … hast du 'nen Joint für mich?«
    »Nein, und fang damit erst gar nicht an, Nita. Ich weiß, dass du in deiner Collegezeit ein paar Mal Marihuana geraucht hast. Es wird dir nicht helfen.«
    »Hast Recht. Ich denke, wir sollten uns hier von der Army absetzen. Es muss andere Mittel und Wege geben, den Gencoys ans Leder zu gehen. Vielleicht müssen wir uns eine Zeitlang verbergen und im Untergrund einen Widerstand organisieren.«
    »Und wo da, bitte? Die Biester sind überall. Sogar auf dem Mond und den Stationen auf Mars und Venus – und in den Raumstationen und -sonden einschließlich denen beim Jupiter draußen sind Genchips und Roboter vom Gentec-Konzern und Gencoys zugange. Sie beobachten jedes Fleckchen der Erde und können überall zuschlagen, fürchte ich.«
    »Wir werden kämpfen«, sagte ich. »Blut, Schweiß und Tränen, Schmerz und Verzweiflung und Tod. Doch keine Unterwerfung – niemals! – unter die Fuchtel von Oldwater. Bis zum letzten Atemzug, der letzten Patrone,

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