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Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas

Titel: Gentec X 03 - Fluchtpunkt Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Sehnsucht nach ihr, musste mir jedoch eingestehen, dass ich ratlos war.
    Gewalten waren in Gang gesetzt, Mächte bekriegten sich, gegen die ich nur ein Staubkorn war. Doch ich musste weg von De Kalb, das sagte mir meine Intuition! Nach Chicago zurück? Mit der CIA Verbindung aufnehmen – das auf jeden Fall? Ich beschloss, erst einmal die Agency zu kontakten – von dort würden Nick und ich unsere Anweisungen erhalten.
    Dann konnte man weiter sehen.
     
*
     
    In der Millionenstadt Hyderabad im indischen Bundesstaat Andrah Pradesh floss das Blut durch die Straßen. Seit die Ministerpräsidentin der Indischen Union von Gencoys ermordet worden war, herrschte der Ausnahmezustand. Indien hatte im vergangenen Jahrzehnt seine Bevölkerungszahl wesentlich vergrößert und seinen Rang bei den weltstärksten Industrienationen weiter vorangebracht.
    Krasse Gegensätze kennzeichneten dieses Land, von Dörfern, wo es noch immer Analphabeten gab, zahlreichen Religionen und Sprachen, und gewaltigen Industrieballungs- und Computerzentren. In Indien und Pakistan wurden mittlerweile durch die globale Vernetzung Kontenführungs- und Rechnungsarbeiten für Firmen und auch Behörden in der ganzen Welt erledigt.
    Auch für den Gentec-Konzern hatte man geglaubt, dort Arbeiten zu erledigen und ihm notfalls schwer schaden zu können. Das war jedoch nur eine Ablenkungsmaßnahme von Gencoy One und dem Rat der Drei gewesen. Die administrativen Arbeiten in den indischen und pakistanischen Zentren waren entweder nebensächlich oder liefen doppelt.
    Die wirklich wichtigen Daten wurden dorthin nicht mal verschlüsselt übermittelt. Die Industriestadt, an die sich das Genome Valley anschloss, das ähnlich wie das Silicon Valley in der südlichen San Francisco Bay eine führende Rolle bei der Chip-Produktion und auf dem High-Tech-Sektor spielte, war heiß umkämpft. Die Biotechnologie, die Pharmaindustrie, Elektro- und Softwareindustrie hatten hier ihre Schwerpunkte.
    In Hyderabad, das auch Cyberabad genannt wurde, war der Gentec-Konzern stark vertreten.
    Auch in Secunderabad, der Zwillingsstadt Hyderabads auf der anderen Seite des künstlich angelegten Sees Hussain Sagar tobten die Kämpfe. Der Luftverkehr am internationalen Rajiv-Gandhi-Flughafen und auf den kleineren Airports rundum war zum Erliegen gekommen.
    Die Indische Luftwaffe flog Angriffe und lieferte sich Luftschlachten mit den Drohnen und Rochen, die dreißig Meter und mehr groß durch die Luft flogen und Feuer und Laserstrahlen spuckten. Außerdem setzten die Gencoys selbstlenkende Kampfhubschrauber ein, »denkende« Copter, die ihr Programm verfolgten.
    Das alte Fort Goconda, das Charmina-Denkmal mit den vier Minaretten und dort in den Basaren und Händlergassen, überall wurde gekämpft. Schießereien und Explosionen erfüllten die Stadt. Leichen schwammen im Fluss.
    Im Keller eines alten Hauses in der Händlergasse nahe dem Charmina-Denkmal drängte sich eine Gruppe von Männern und Frauen mit kahlrasierten Köpfen. Sie trugen orangefarbene Gewänder und bemühten sich um die innere Ruhe. Doch ihre Meditation wurde von den Schreien und Schüssen gestört, die auch hier zu vernehmen waren und die von der Straße und aus benachbarten Gebäuden drangen.
    Zu früheren Zeiten, wenn eine Stadt von einem feindlichen Heer erobert wurde, hatte es Plünderungen, Brandschatzungen, Mord und Vergewaltigung gegeben. Menschliche Schwächen und Leidenschaften waren den Gencoys fremd, doch darum waren sie vielleicht noch schrecklicher. Sie konnten kaltblütig einen Menschen in Stücke schneiden, nur um seine Gehirnbotenstoffe besser herausfiltern zu können.
    Die Männer und Frauen im Keller nannten sich Kinder Krishnas und gehörten dieser Richtung des Hinduismus an, der mit seinem Pantheon mit Tausenden von Göttern und Göttinnen, Reinkarnation und dergleichen ungeheuer vielfältig war. Krishna wurde als Achte Inkarnation oder Achter Avatar Vischnus, der Schöpfergottheit, verehrt.
    Wer dann letztendlich die Welt tatsächlich verbrochen hatte, äußerten manche Westler skeptisch, wusste bei den Hindus niemand, da oft eine Inkarnation anders war als die vorige oder nächste und mit dieser kontrakonform ging.
    Das Dutzend Auserwählter schaute auf einen unglaublich mageren Fakir mit schwarzem Bart und Turban, der auf einem Nagelbett lag. Hinter ihm sah man eine Statue und ein Bild Krishnas. Auf dem Letzteren war dieser in prächtigen Gewändern mit Krone als Flötenspieler mit Pfauenfeder im Haar

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