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Gentec X 05 - Luna City

Gentec X 05 - Luna City

Titel: Gentec X 05 - Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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schaffte es nicht mehr, den Schutzschild aufrechtzuerhalten. Dem Steinkopf allein war das nicht möglich. Gencoy One griff selbst in den Kampf ein.
    Seine Drohne hielt sich mit Mühe in der Luft über dem Krater und den beiden letzten Moai-Kämpfern dort. Der Erste Gencoy erschien in der Luke, die sich geöffnet hatte, und justierte seine Laserwaffen.
    Androiden schossen auf Tangatu Moai und verwundeten ihn. Gendogs stürzten sich auf ihn. Tangatu wehrte sich mit all seiner gewaltigen Kraft und bot seine letzten Energien auf. Der Steinkopf half ihm, noch einmal die Fähigkeiten der Mutanten zu bündeln.
    Dutzende Gegner wurden zerstört. Dann überschwemmte die Übermacht der Feinde Tangatu Moai wie eine Welle. Er ging in ihr unter und wurde buchstäblich zerfetzt. Gencoy One trieb seine Scharen von dem Steinkopf weg und zerstrahlte ihn mit den Lasern in mehrere Teile.
    Dann fiel eine Bombe darauf. Sie zerstörte den gigantischen Moai.
    Das war das Ende der Moais. Kein Tier und kein Vogel blieben auf Rapa Nui am Leben. Gencoy One ließ alles zerstören. Jetzt waren nur noch acht Mutanten übrig und einer davon, Chabiri, schwer verletzt. Die Rolle von Mutant X war ungewiss. Ob er dem Team weiter beistehen würde?
    Gencoy One meldete seinen Sieg über die galaktischen Relaisstationen an Lord Tec und die Sado-Lords.
    »Wo ist Snipe?«, wurde er gefragt.
    »Irgendwo auf dem Mond. Sie ist meinem Anschlag entgangen.«
    »Töte sie. Wenn sie fällt, erlischt der letzte Widerstand der Menschheit. Dann haben die Gencoys endgültig gesiegt. Sie ist das Symbol des menschlichen Widerstands.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
     
*
     
    Mit äußerster Vorsicht bewegten wir uns durch den unterlunaren Tunnel. An der Stelle, an der die Gencoys einen Teil der Decke heruntergesprengt hatten, hatten wir uns vorbeigedrückt. Das heruntergestürzte Gestein blockierte hauptsächlich die Schienen. Ein paar Schienenräum- und Gesteinsbohrmaschinen lagen bei dem zerstörten Zug mit den Bergen von vernichteten Genmonstern und dergleichen.
    Ich lauerte mit schussbereiter Waffe. Die Anspannung verhinderte, dass ich über meine Situation allzu viel nachdenken konnte. Jede Unaufmerksamkeit konnte tödlich sein. Doch es erfolgte kein weiterer Angriff nach jenem Massenansturm.
    Mit der Megalite-Lampe beleuchteten wir unseren Weg. Nach einer Weile legten wir eine Pause ein. Chicago weinte noch immer, was mir ins Herz schnitt. Es war dringend notwendig, sie zu versorgen, und jetzt konnten wir es endlich wagen.
    In einer Nische machten wir Rast. Skeptisch wandte ich mich an den Schrumpfkopf und versuchte, mit meinen Gedanken Kontakt damit aufzunehmen.
    »Goji-Goji, ich rufe dich.«
    Es klappte auf Anhieb. Gedanken strömten in mein Gehirn. Ob sie der Würfel steuerte, den mir Ast'gxxirrth hinterließ, oder ob Goji-Goji selbst die Fähigkeit hatte, war ungewiss.
    »Ich höre dich, Nita. Ich weiß, was du willst. Ich werde eine Schutzsphäre schaffen. Es droht keine Gefahr. Kümmert euch um das Kind. Auch ich hatte einmal Kinder. Es ist lange her. Sie sind alle tot. Der Dschungel und ihre Feinde haben sie gefressen. Nur mich gibt es noch.«
    »Wie alt bist du?«
    »Alt wie der Amazonas.« Das hielt ich für stark übertrieben. »Ruhe dich aus, Nita. Du hast Schmerzen.«
    »Im Leib, ja.«
    »Im Uterus. Doch sei ohne Sorge. Dein Kind … Es wird überleben.«
    Ich hatte den Eindruck, dass Goji-Goji mir noch etwas hatte sagen wollen. Aber ich fragte nicht. Wir setzten uns nieder – Nick, ich, Iquiri. Der einbeinige Roboter blieb stehen. Um den Schrumpfkopf herum entstand ein Leuchten.
    Wie eine wabernde Sphäre breitete es sich aus und umgab uns mit einer hellen Blase. Misstrauisch öffnete ich den Verschluss meines Raumfahrerhelms. Innerhalb der Blase war tatsächlich atembare Luft. Wir legten unsere Raumanzüge ab. Chicago wurde aus ihrem Transportwagen geholt.
    Iquiri säuberte sie, wickelte sie und legte sie dann an die Brust. Ich sank in einen Dämmer- und Heilschlaf. Dabei träumte ich, die Lebensimpulse meines ungeborenen Kindes wahrzunehmen. Ich spürte sein noch ungeformtes Bewusstsein, das Gefühl, das es im warmen Fruchtwasser in der Fruchtblase hatte. Ich hörte das ›Tok-tok-tok‹ meines eigenen Herzens.
    Es war ein unbeschreibliches Gefühl des Wachsens, des Dämmerns und Träumens entstehenden Lebens. Seltsame Gedanken, die gar keine waren, jedenfalls nicht die, die ein geborener Mensch kannte.
    Es war der Traum eines ungeborenen Lebens.

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