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Gentec X 06 - Die kosmische Föderation

Gentec X 06 - Die kosmische Föderation

Titel: Gentec X 06 - Die kosmische Föderation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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MUTTER und ihre beide Co-Pilotinnen hatten alle Spinnenbeine und Chelizeren, mit denen sie auch orteten, voll zu tun, während wir an der Ostküste der USA entlang flogen.
    Wir folgten der Küstenlinie und passierten Norfolk, Portsmouth, Richmond, Washington D. C. und Philadelphia. Es schmerzte mich, die Großstädte menschenleer und verlassen zu sehen. Zwei tropfenförmige Raumjäger der Aquarier begleiteten uns. Die Amphibienwesen waren sehr aufgebracht über den Tod von drei der ihren, die von den Gencoys abgeschossen worden waren.
    Sie beharkten alles unter uns, was nach Gencoy und deren Anlagen aussah – oder gemeldet wurde – mit allem, was sie hatten. Laserstrahlen zuckten nach unten, Raketen zerstörten Gebäude. Bomben fielen. Die Straßen waren von Menschen verlassen, die in panischer Angst aus dem Kernbereich der Kämpfe flüchteten oder sich verkrochen. Jede Menge verlassener Autos stand auf den Straßen, auch Busse und Tracks.
    Manche waren ineinander verkeilt, es hatte Unfälle gegeben. Entweder im Verlauf der Kampfhandlungen durch die Gencoys, Angriffe von Genmonstern, die ich selbst in Chicago blutig miterlebt hatte, oder bei der panischen Flucht von Menschen aus den Großstädten.
    Obwohl das flache Land auch keine Sicherheit bot. Die Erinnerung brannte mir in der Seele, wie die Drohnen der Gencoys einer apokalyptischen Heimsuchung gleich die Menschen wie Feldmäuse gejagt hatten. Wie der Widerstand gegen die Mechanointelligenzen und ihre Kreaturen aussichtslos niederbrach, die Army sich als machtlos erwies, der Präsident und der Vizepräsident der Vereinigten Staaten starben und mächtige Organisationen wie die CIA sich wie Rauch auflösten.
    Wie unsere mit Genchips unterwanderten und bestückten Waffen- und Versorgungssysteme zusammenbrachen, als diese streikten oder sich gegen uns wendeten. Die Erinnerung war bei mir eingebrannt, das würde ich nie vergessen. Es war ein heimtückischer Dolchstoß in den Rücken der Menschheit gewesen, mehr noch, ein Abschlachten.
    Dennoch waren wir Mitglieder Kosmischen Föderation geworden. Die Menschheit, obwohl gebeutelt, in den Staub getreten und sehr stark vermindert, existierte und kämpfte noch.
    Die Städte, die wir überflogen, waren finster. 52 Stunden vergingen. Es wurde zweimal Tag und wieder Nacht. Nur spärliche Lichter brannten. Die Städte zeigten Verwüstungen, ganze Stadtviertel waren abgebrannt, weil niemand der Feuersbrunst Einhalt geboten hatte. Wir sahen modernde Leichen auf den Straßen und in den Parks liegen, von denen nicht mehr viel übrig war.
    Ausgebrannte Häuser, Spuren von Laserwaffen und Geschützen und Handfeuerwaffen. Von den Gencoys und Genmonstern hatte es nur sehr wenige erwischt. Bei den Menschen hatte der Tod eine grauenvolle Ernte gehalten. Und diejenigen, die gleich starben und nicht im Genpool landeten, wo sie grausam bei lebendigem Leib zerlegt und ausgeschlachtet wurden, hatten vielleicht den besseren Teil erwischt.
    Ich erinnerte mich an meine zahlreichen Kämpfe mit Gencoys, Androiden und Genmonstern. Das Entrinnen war oft sehr knapp gewesen.
    Das Weiße Haus und das Pentagon in Washington waren nur noch Ruinen, durch die eiskalt der Wind pfiff. Gendogs, scheußliche fleischfarbene Monster mit Säurezungen, mörderischen Reißzähnen, die selbst Stahl zerbissen und eisenzerfetzenden Klauen heulten zu uns empor.
    »Lass die Köter heulen«, sagte Nick, als MUTTER fragte, ob sie die Biester abschießen sollte. »Dafür haben wir keine Zeit. Wir müssen ihre Schöpfer erwischen. Wir geben ihre Position weiter.«
    So flogen wir weiter, änderten unseren Kurs, überflogen kämpfend und Gencoy-Stützpunkte ausradierend den mittleren Westen, Mexiko und Mittelamerika und kehrten dann im Umweg über die Westküste quer über den Kontinent an die Ostküste zurück. Für Südamerika waren andere zuständig. Wir passierten Baltimore und Philadelphia und näherten uns New York.
    Nick und ich schliefen zwischendurch ein paar Stunden. Im Raumschiff hatten wir alles, was wir für uns brauchten. Die Arachniden brauchten keine Ruhe, alle vierzehn Tage mal unter natürlichen Umständen. Es war eine anstrengende Tour, kein Spaziergang.
    Auch auf den Highways und außerhalb der Großstädte sahen wir deutlich den Zerfall der menschlichen Zivilisation und das Wirken des Gentec-Konzerns.
    Es gab zahlreiche ober- und unterirdische Gencoy-Zentren, Maschinen- und Computerparks, besonders in Ballungszentren, doch auch an ausgefallenen

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