Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training
Gangart immer über den inneren Zügel und den Sitz reiten.
Step 4:
Reiten Sie Achten im Galopp, wobei Sie den einfachen Wechsel im Wechselpunkt der Acht über die Biegung erreichen. Dies entspricht der Übung A6, wobei Sie das Durchparieren noch nicht über das Verschieben der Hüfte einleiten.
MERKE
Durchparieren aus dem Galopp
Um das Pferd aus dem Galopp durch das Biegen am inneren Zügel problemlos durchparieren zu können, sind einige Dinge zu beachten. Ihr Pferd sollte im Schritt und Trab gut auf die Hilfe reagieren und sich dabei weich machen (siehe ÜR1). Die Geschwindigkeit darf nicht zu hoch werden und Sie benötigen einen guten Boden. Nasser Grasuntergrund ist für das Training generell nicht geeignet, für diese Übung aber besonders ungünstig.
Gelassenheits-Modul
Gelassenheits-Modul
Möchte man ein gelassenes Pferd haben, spielen viele Dinge eine Rolle. Ausgeglichenheit und Gelassenheit hängen sowohl vom Charakter als auch von den Haltungsbedingungen ab. Es ist trotzdem erstaunlich, welche Erfolge sich durch entsprechendes Training einstellen. Ein entspanntes Pferd ist nicht nur für den Menschen angenehm. Dem Pferd selbst kommt seine Entspanntheit ebenfalls zugute.
Auch wenn es in diesem Abschnitt speziell um die Gelassenheit geht – natürlich beeinflusst das gesamte Training und der Umgang sein Befinden entscheidend. Insofern müssen diese Faktoren auch mit einbezogen werden, wenn man erfolgreich an diesem Punkt arbeiten möchte. Reiten ist keine natürliche Angelegenheit für ein Fluchttier, und selbst nach Jahren haben viele Pferde dabei unterschwelligen Stress. Ziel des gesamten Moduls ist es, diesen Stress abzubauen. Dazu gehört es, dass die Pferde immer mehr vom Fluchtgedanken wegkommen. Druck (woher auch immer) soll keine Flucht auslösen, sondern das Pferd dazu bringen, zum Menschen hin zu „denken“. Alle Übungen zielen darauf ab, dass das Pferd auf Druck anders reagiert, als es das von Natur aus tun würde.
Durchlaufen Sie das Gelassenheits-Modul, werden Sie feststellen, dass einige Pferde regelrecht triebig werden. Das ist völlig normal, denn die Bewegung resultiert nicht mehr aus dem Fluchtgedanken. Solche Pferde haben nie gelernt, sich treiben zu lassen, weil sie bisher immer gedanklich „auf der Flucht“ gewesen sind. Hier muss das „Vorwärts“ auf Signal erst noch etabliert werden. Gehen Sie aus diesen Gründen auch nie in dieses Modul, bevor die Basisübungen am Boden funktionieren. Sie benötigen die Hüftverschiebungen bei sensiblen Pferden aus Kontrollgründen.
Arbeiten Sie hingegen mit coolen und langsamen Pferden, kann es Ihnen passieren, dass sich diese Pferde noch langsamer bewegen und nur noch bei Ihnen stehen wollen (schließlich bringen wir ihnen bei, dass die Lösung für jedes Problem beim Menschen liegt). Es ist bei solchen Pferden absolut notwendig, dass sie sich auf Kommando bewegen lassen und Abstand halten.
Reizfaktor Mensch
Pferde reagieren auf Reize im Notfall mit Flucht oder Sicherungsverhalten, indem sie sich der Gefahr zuwenden und sie mit beiden Augen zu erfassen versuchen. Der Reiter beziehungsweise das Equipment vom Sattel bis zur Gerte lösen nicht nur entsprechende Reize aus, diese Reize befinden sich in einem blinden Sichtbereich (über dem Pferd) beziehungsweise so weit seitlich, dass die normalen Reaktionen für das Pferd nicht möglich sind. Es kann nicht sichern, und das Weglaufen führt nur zu einem Ergebnis, wenn der Reiter abgebockt wird. Die Dauerreize in diesem sensiblen Bereich verursachen bei manchem Pferd Dauerstress. Unangenehme Angewohnheiten wie das Loslaufen beim Aufsteigen und Satteln haben viel mit dieser Problematik zu tun. Verspannen sich die Pferde dann noch durch die Hilfen, schaltet das zentrale Nervensystem (ZNS) auf Alarm (siehe das Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus), und plötzlich werden auch die Umgebungsreize aus Sicht des Pferdes zur Gefahrenquelle.
Außenreize
Selbstverständlich bringen auch Außenreize Stress ins Pferd, diese sind aber selten so hoch, dass der Stresstank des Pferdes allein dadurch überläuft. Sehr oft „schaukelt“ sich die Situation auf andere Weise hoch: Die Außenreize lenken die Konzentration des Pferdes erst einmal vom Menschen ab – sicher hat jeder Reiter schon einmal erlebt, dass sein Pferd plötzlich „guckig“ geworden ist. In diesem Moment steht es nicht mehr so gut an den Hilfen, und der Mensch versucht sich stärker durchzusetzen, um
Weitere Kostenlose Bücher