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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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Haus.
    Auf dieses Thema wollte Lynley
nicht noch einmal eingehen. Er glaubte, dass er alles, was Yolanda die
Hellseherin ihm sagen konnte, in Erfahrung gebracht hatte. Solange die
Geisterwelt ihr keine weiteren Informationen zukommen ließ, war sie für ihn ein
geschlossenes Buch.
     
    21
     
    Als Robbie Hastings auf Gordon
Jossies Grundstück führ, wusste er selbst nicht so recht, was er jetzt
eigentlich vorhatte. Jossie hatte ihn nicht nur in Bezug darauf belogen, dass
er mit Jemima zusammenbleiben wollte, sondern, wie sich herausgestellt hatte,
auch auf die Frage, wann er sie zuletzt gesehen hatte. Letzteres hatte Rob von
Meredith Powell erfahren, und ihr Anruf hatte ihn dazu veranlasst, sich auf den
Weg zu Jossie zu machen. Sie war bei der Polizei in Lyndhurst gewesen; sie
hatte ihnen den Beweis geliefert, dass Gordon am Morgen von Jemimas Tod nach
London gefahren war. Dort habe er sogar eine Nacht in einem Hotel verbracht,
hatte sie Rob erzählt, und auch diese Information habe sie der Polizei gegeben.
    »Aber, Rob«, hatte sie gesagt,
und durch das Handy hatte er gehört, wie beunruhigt sie klang, »ich glaube, wir
haben einen Fehler gemacht.«
    »Wir?« Die andere Hälfte des Wir stellte sich als Gina Dickens
heraus, in deren Begleitung sie zu Chief Superintendent Whiting vorgelassen
worden war, »weil wir gesagt haben, dass wir mit niemandem außer dem Chef reden würden«.
Sie hätten ihn gefragt, wo sie die beiden Polizisten von New Scotland Yard
erreichen könnten, weil sie ihnen etwas von größter Wichtigkeit übergeben
wollten. Er habe wissen wollen, worum es sich handelte, und es zu sehen
verlangt. Nachdem sie es ihm ausgehändigt hätten, habe er es abgeheftet und
gefragt, wo sie es herhätten.
    »Gina wollte es ihm nicht
sagen, Rob. Anscheinend hatte sie Angst vor ihm. Später hat sie mir erzählt,
dass er Gordon zu Hause aufgesucht hat, um mit ihm zu reden, aber da wusste sie
nicht mal, dass er Polizist war. Er hatte es nicht erwähnt und Gordon auch nicht. Und als wir
dann in sein Zimmer kamen und er da saß, ist es ihr kalt über den Rücken
gelaufen, weil sie glaubt, dass Gordon gewusst haben muss, wer der Mann war.
Und jetzt kommt sie fast um vor Angst, denn wenn dieser Typ noch mal bei Gordon
auftaucht und wenn er das Beweisstück mitbringt, dann weiß Gordon sofort, woher
er es hat. Von wem sonst als von ihr sollte er es haben?«
    Meredith erzählte ihm so viel,
dass er nur mit Mühe mitkam. Zugfahrkarten, eine Hotelrechnung, Gina Dickens im
Besitz von beidem, Gordon Jossie, Chief Superintendent Whiting, New Scotland
Yard... Und dann auch noch die grandiose Lüge, die Gordon ihm nach Jemimas
Umzug aufgetischt hatte: dass sie einen Neuen in London oder sonst wo hätte,
dass er mit ihr hätte zusammenbleiben wollen und dass sie gegangen wäre und nicht er sie rausgeworfen hätte, wie es
wohl eher der Wahrheit entsprach.
    Zum Schluss hatte Meredith
berichtet, dass Chief Superintendent Whiting die Zugtickets und die
Hotelrechnung behalten habe, aber als Gina ihr später erzählt habe, dass der
Mann irgendetwas mit Gordon Jossie zu tun gehabt hatte - »was auch immer das
sein mag, Rob« -, sei ihr sofort klar gewesen, dass er die Informationen
niemals an New Scotland Yard weitergeben werde, auch wenn sie nicht genau sagen
könne, was sie zu dieser Überzeugung gebracht hatte.
    »Wir wussten nicht, wie wir
diese Detectives finden sollten, Rob«, jammerte Meredith. »Ich hab ja noch gar
nicht mit denen geredet und weiß nicht, wer sie sind. Ich würde sie ja noch
nicht einmal erkennen, wenn sie mir auf der Straße entgegenkämen! Warum sind
die denn nicht zu mir gekommen? Ich war doch ihre Freundin, ihre beste
Freundin, Rob.«
    Rob interessierte jedoch nur
eines. Dass Chief Superintendent Whiting mögliche Beweismittel in den Händen
hatte, wo sich die Detectives von Scotland Yard herumtrieben und dass sie nicht
mit Meredith Powell gesprochen hatten, spielte im Moment keine Rolle. Für ihn
war nur von Bedeutung, dass Gordon Jossie in London gewesen war.
    Rob hatte Merediths Anruf
unmittelbar nach einer Versammlung der New-Forest-Wildhüter entgegengenommen,
die wie üblich im Queen's House abgehalten worden war. Und obwohl der Versammlungsort
in der Nähe der Polizeiwache lag, wo Chief Superintendent Whiting arbeitete,
hatte Rob keinen Gedanken daran verschwendet, diesen aufzusuchen und zu
fragen, was er mit den Informationen vorhatte, die Meredith und Gina Dickens
ihm übergeben hatten. Rob hatte

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