Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
Vom Netzwerk:
höre ich jetzt zum ersten Mal. Woher hätte ich das
wissen sollen?«
    »Weil du nach ihr gesucht
hast. Du hast sie gefunden und mit ihr geredet. Da wird sie es dir gesagt
haben.«
    »Und wenn es so gewesen wäre, was hätte es mich
interes siert?
Ich hatte schließlich auch längst eine andere. Ich habe eine andere. Ich habe Jemima
nicht umgebracht. Ich schwöre bei Gott...«
    »Du gibst also zu, dass du da
warst. In London.«
    »Ich wollte mit ihr reden,
Rob. Ich hab monatelang nach ihr gesucht. Dann bekam ich einen Anruf... von
einem Typen, der die Karten gesehen hatte, die ich verteilt hatte. Er hat mir
eine Nachricht hinterlassen, wo Jemima zu finden war. An ihrer Arbeitsstelle in
Covent Garden. Dort habe ich angerufen - in einem Tabakladen -, aber sie
wollte nicht mit mir reden. Dann hat sie mich ein paar Tage später angerufen
und mir gesagt, okay, sie würde sich mit mir treffen. Nicht wo sie arbeitete,
sondern dort an diesem Ort.«
    Auf dem Friedhof, dachte Rob.
Aber was Jossie erzählte, ergab keinen Sinn. Jemima hatte einen anderen gehabt,
und Jossie hatte ebenfalls eine andere. Was gab es da noch zu reden?
    Rob ging zur Koppel, auf der
die Ponys wieder friedlich grasten. Er blieb am Zaun stehen und sah ihnen zu.
Sie waren zu gepflegt, zu gut genährt. Gordon tat ihnen keinen Gefallen, indem
er sie hierbehielt. Sie sollten sich eigentlich das ganze Jahr über ihr Futter
suchen. Sie gehörten zu einer Herde. Rob öffnete das Gatter und betrat die
Koppel.
    »Was machst du da?«, wollte
Jossie wissen.
    »Meine Arbeit.« Rob hörte, wie
er ihm auf die Koppel folgte. »Warum sind die hier?«, fragte er ihn. »Sie
sollen bei den anderen draußen im Wald sein.«
    »Sie haben gelahmt.«
    Rob näherte sich den Ponys und
sprach beruhigend auf sie ein, während Jossie das Gatter hinter ihm schloss.
Rob brauchte nur einen Moment, um festzustellen, dass die Ponys völlig gesund
waren, und er spürte ihre Unruhe. Sie wollten hinaus, zu ihrer Herde.
    »Die lahmen kein bisschen.
Warum hast du sie nicht...« In diesem Augenblick bemerkte er etwas weitaus
Merkwürdigeres als den eigenartigen Umstand, dass gesunde Ponys im Juli auf eine Koppel gesperrt waren.
Ihm fiel auf, wie ihre Schwänze gestutzt waren. Auch wenn das Haar der Ponys
seit dem letzten Herbst, als sie gestutzt worden waren, beträchtlich gewachsen
war, ließ sich das Stutzmuster noch gut erkennen. Keines der Tiere gehörte in
diese Gegend des New Forest. Außerdem hatten die Ponys Brandzeichen, und an
diesen ließ sich ablesen, dass sie in die Nähe von Minstead gehörten, zu einem
Hof in der Nähe der Boldre Gardens.
    »Das sind gar nicht deine
Ponys«, sagte er überflüssigerweise. »Was hast du vor?«
    Jossie antwortete nicht.
    Robbie wartete. Sie steckten
in einer Sackgasse. Er kam zu dem Schluss, dass es zwecklos war, sich noch
länger mit dem Dachdecker zu unterhalten oder zu streiten. Außerdem spielte es
ohnehin keine Rolle mehr. Die Polizei würde ihn sich vorknöpfen.
    »Also gut«, sagte er. »Mach,
was du willst. Morgen komm ich mit einem Anhänger und hol sie ab. Sie müssen
dahin zurück, wo sie hingehören. Und du lässt in Zukunft die Hände weg von den
Tieren anderer Leute.«
     
    Zuerst versuchte Gordon, sich
einzureden, dass Robbie Hastings bluffte, denn ihm zu glauben, würde eines von
zwei Dingen bedeuten: Entweder hatte er mal wieder völlig blind der falschen
Person vertraut, oder es war jemand in sein Haus eingebrochen, hatte
Beweismaterial gefunden, von dem er nicht einmal gewusst hatte, dass es
existierte, es an sich genommen, in Ruhe abgewartet und es der Polizei
übergeben, als er oder sie ihm damit am meisten schaden konnte.
    Von beiden Möglichkeiten zog
er die zweite vor, denn auch wenn es bedeutete, dass er geliefert war, hieß es
wenigstens auch, dass er nicht von jemandem verraten worden war, dem er
vertraute. Sollte jedoch die erste Möglichkeit zutreffen, wäre das ein Schlag,
von dem er sich wahrscheinlich nie wieder erholen würde.
    Natürlich war es viel
wahrscheinlicher, dass Gina die Zugtickets und die Hotelrechnung gefunden
hatte, als dass Meredith Powell oder irgendwer anderes, der ihn ebenso
inbrünstig verabscheute, bei ihm eingebrochen war, seinen Papierkorb durchwühlt
und diese Dinge mitgenommen hatte.
    Als Gina nach Hause kam,
erwartete er sie.
    Zuerst hörte er ihr Auto.
Merkwürdig. Kaum war sie in die Einfahrt eingebogen, schaltete sie den Motor ab
und ließ den Wagen rollen, bis er hinter seinem Pick-up

Weitere Kostenlose Bücher