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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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und zwei Kontaktpolizisten vor.
    Am Tresen wies Whiting den
wachhabenden Polizisten an, dass der Bruder von Jemima Hastings, solange ihr
Mörder nicht gefasst sei, jederzeit zum Chief Superintendent vorgelassen werden
solle, wenn er diesen zu sprechen wünsche. Rob wusste all dies zu würdigen. Es
trug enorm dazu bei, ihn wieder zu besänftigen.
    Er fuhr nach Hause und spannte
den Pferdehänger an. Mit Frank als Begleiter - der den Kopf aus dem Fenster
hängen und die Zunge und die Ohren im Wind flattern ließ - rollte er von Burley
über die kleinen Straßen nach Sway und von dort zu Gordon Jossies Grundstück.
Die Enge der Straßen und der Pferdehänger ließen nur eine langsame Fahrt zu,
aber das spielte keine Rolle. Er rechnete nicht damit, Gordon Jossie um diese
Tageszeit zu Hause anzutreffen.
    Damit lag er richtig. Als Rob
rückwärts die Einfahrt hinauffuhr und den Pferdehänger in die Nähe der Koppel
platzierte, in der die beiden Ponys aus Minstead grasten, kam niemand aus dem
Haus, um ihn aufzuhalten. Die Abwesenheit von Jossies Golden Retriever war ein
weiterer Hinweis darauf, dass niemand da war. Er ließ Frank aus dem Landrover,
um ihm ein bisschen Auslauf zu ermöglichen, befahl ihm jedoch, sich fernzuhalten,
sobald er die Ponys aus der Koppel holte. Als hätte er den Befehl verstanden,
verschwand Frank in Richtung Scheune, die Schnauze schnüffelnd über dem Boden.
    Die Ponys waren nicht so scheu
wie die meisten im New Forest, und so war es nicht schwierig, sie auf den
Hänger zu bugsieren. Das erklärte auch, wie es Jossie gelungen war, sie
hierherzuschaffen, denn er war im Gegensatz zu Rob nicht erfahren im Umgang
mit Pferden. Es erklärte jedoch nicht, was Jossie überhaupt mit den beiden
Ponys hier gewollt hatte, so weit weg von ihrem ursprünglichen Weideland, noch
dazu, wo sie jemand anderem gehörten. Ihm musste doch aufgefallen sein, dass
ihre Schwänze auf andere Art gestutzt waren, und selbst wenn er sie zuerst für
Ponys aus seinem Bereich gehalten haben mochte, so hätte er bei näherem
Hinsehen feststellen müssen, dass sie aus einem anderen Gebiet stammten. Sie
auf seinem Grundstück zu halten, obwohl er gar nicht für sie verantwortlich
war, noch dazu deutlich länger, als es überhaupt nötig war, verursachte Kosten,
die jeder andere Pächter vermieden hätte. Rob konnte sich keinen Reim darauf
machen, warum Gordon Jossie sie auf sich genommen hatte.
    Als die Ponys zum Abtransport
fertig waren, ging Rob zurück zur Koppel, um das Gatter zu schließen. Dabei
bemerkte er etwas, das ihm vielleicht schon viel früher aufgefallen wäre, wenn
ihn nicht die Sorge um seine Schwester und später die Fragen in Bezug auf Gina
Dickens' Anwesenheit und die der Ponys beschäftigt hätten. Jossie hatte eine
Menge Arbeit in die Koppel gesteckt. Das Gatter war relativ neu, einige
Zaunpfähle ebenfalls, und auch der zwischen den Pfählen gespannte Stacheldraht
war neu. Aber das war es auch schon. Der Rest war reparaturbedürftig, bei
genauerem Hinsehen sogar ziemlich heruntergekommen. Einige Pfähle standen
schief, und manche Teile der Koppel waren von Unkraut überwuchert.
    Das gab ihm zu denken. Es war
nicht ungewöhnlich, dass ein Pächter auf seinem Grundstück Reparaturen vornahm.
In der Regel war das sogar notwendig. Es war allerdings merkwürdig, dass jemand
wie Jossie - der sonst bei allem, was er tat, mit äußerster Sorgfalt vorging -
eine Arbeit wie diese unvollendet ließ. Rob ging zurück auf die Koppel, um die
ganze Sache näher in Augenschein zu nehmen.
    Er erinnerte sich an Gina
Dickens' Wunsch nach einem Garten, und einen Augenblick lang fragte er sich,
ob sie und Jossie den eher unwahrscheinlichen Entschluss gefasst hatten, den
Garten genau hier anzulegen. Wenn Gordon vorhatte, irgendwo anders eine andere
Koppel für die Ponys anzulegen, würde das erklären, warum der Dachdecker die
Reparaturarbeiten nicht weitergeführt hatte. Wenn er allerdings diese Koppel
nicht länger für die Ponys benutzen wollte, würde das bedeuten, dass er den
schweren Granittrog an einen anderen Ort würde schaffen müssen, wozu er jedoch
nicht das notwendige schwere Gerät besaß.
    Rob runzelte die Stirn. Der
Trog kam ihm urplötzlich ebenso unnötig vor wie die Anwesenheit der Ponys.
Hatte es nicht vorher bereits einen Trog auf der Koppel gegeben? Ganz sicher.
    Er musste nicht erst lange
danach suchen. Er fand den alten Trog in dem vernachlässigten Teil der Koppel,
völlig überwuchert von Brombeeren,

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