Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
Vom Netzwerk:
Ich habe mich mit ihr getroffen, aber sie hat noch gelebt, als ich gegangen
bin. Wir haben uns nicht im Guten getrennt, aber auch nicht im Streit.«
    »Und dann?« Gina wartete auf
seine Antwort, und er hätte sie ihr so gern gegeben, mit seinem Körper, seiner
Seele und seinem ganzen Leben, das am seidenen Faden der richtigen Worte, die
er wählen würde, zu hängen schien. Er schluckte, und sie fragte ihn: »Wovor
hast du eigentlich solche Angst, Gordon?«
    Er berührte ihr wunderschönes
Gesicht mit beiden Händen. »Du bist erst meine Zweite.« Er beugte sich vor, um
sie zu küssen. Sie ließ ihn gewähren, öffnete den Mund, nahm seine Zunge auf,
legte ihre Hände in seinen Nacken und hielt ihn fest, sodass der Kuss nicht zu
enden schien. Ihm wurde heiß, und er - nicht sie - war derjenige, der sich
löste. Er atmete so schwer, als wäre er weit gerannt. »Nur Jemima und du.
Niemand sonst«, sagte er.
    »Ach, Gordon.«
    »Komm zurück zu mir. Was du in
mir entdeckt hast... diese Wut... die Angst...«
    »Sch-sch«, murmelte sie. Sie
berührte sein Gesicht mit diesen wunderbaren Fingern, und wo sie ihn berührte,
schien seine Haut zu brennen.
    »Du lässt mich das alles vergessen«, sagte er. »Komm
zurück. Gina. Ich schwöre es.«
    »Ich bin ja wieder da.«
     
    27
     
    Als er Sheldon Pockworth Numismatics verlassen hatte und zu seinem
Wagen ging, um zum British Museum zu fahren, nahm Lynley den ersten Anruf
entgegen. Er kam von Philip Haie. Der erste Teil seiner Nachricht war positiv.
Yukio Matsumoto sei bei Bewusstsein und Isabelle Ardery befrage ihn gerade in Gegenwart
seines Bruders und seiner Schwester. Haie hatte jedoch noch mehr auf dem
Herzen, und da er der letzte der Detectives war, der während einer Ermittlung
gegen irgendetwas protestierte, wusste Lynley, dass die Situation wirklich
ernst war. Ardery habe ihn angewiesen, im Krankenhaus Wache zu schieben, obwohl
er besser woanders eingesetzt werden sollte. Er habe versucht, ihr zu erklären,
dass man die Bewachung des Verdächtigen auch den Constables überlassen könne,
damit er sich einer nützlicheren Beschäftigung zuwenden könne, aber sie habe
nichts davon wissen wollen. Er sei immer bereit gewesen, sich ins Team
einzuordnen, aber irgendwann komme ein Zeitpunkt, an dem man protestieren
müsse. Ardery sei eine Mikromanagerin, und sie überlasse es keinem ihrer
Ermittler, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Sie sei...
    »Philip«, unterbrach Lynley
ihn, »hören Sie. Ich kann mich da nicht einmischen. Das steht mir einfach nicht
zu.«
    »Sie könnten mit ihr reden«,
entgegnete Haie. »Wenn Sie ihr dabei helfen sollen, sich im Yard einzuarbeiten,
dann könnten Sie ihr das doch sagen. Können Sie sich Webberly vorstellen...
oder sich selbst... oder sogar John Stewart, und John ist weiß Gott ein harter
Brocken! Kommen Sie schon, Tommy.«
    »Sie hat eine Menge um die
Ohren.«
    »Sie wollen mir doch nicht
erzählen, dass sie nicht auf Sie hört? Ich kriege doch mit, wie sie... Ach, zum
Teufel.«
    »Wie sie was?«
    »Sie hat Sie dazu bewogen,
Ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Das wissen wir doch alle. Dafür muss es einen
Grund geben, und das ist wahrscheinlich etwas Persönliches. Also benutzen Sie
es.«
    »Da gibt's nichts
Persönliches...«
    »Tommy, Herrgott noch mal, tun
Sie doch nicht so, als wären Sie blind. Wir anderen sind es auch nicht.«
    Lynley schwieg eine Weile. Er
dachte darüber nach, was zwischen ihm und Ardery war: wie es nach außen hin
aussah und wie es wirklich war. Schließlich sagte er, er werde sehen, was sich
machen lasse, auch wenn er nicht daran glaube, dass es viel sein werde.
    Er rief Isabelle Ardery auf
ihrem Handy an, das jedoch auf die Mailbox schaltete. Er bat sie um Rückruf und
ging weiter zu seinem Wagen. Er war nicht für sie verantwortlich, sagte er
sich. Wenn sie ihn um Rat fragte, konnte er ihr damit dienen. Aber er musste
sie schwimmen oder untergehen lassen, ohne dass er sich einmischte, ganz
gleichgültig, was irgendjemand von ihm erwartete. Wie sonst sollte sie
beweisen können, dass sie für diese Aufgabe geeignet war?
    Auf dem Weg nach Bloomsbury
klingelte sein Handy zum zweiten Mal, als er gerade in der Nähe der
U-Bahn-Station Green Park im Stau stand. Diesmal war es Winston Nkata. Barbara
Havers, sagte er, habe »nach bester Barb-Manier« vor, die Anweisungen Arderys,
in London zu bleiben, zu unterlaufen. Sie sei unterwegs nach Hampshire. Er habe
es ihr nicht ausreden können. »Sie kennen ja

Weitere Kostenlose Bücher