George, Elizabeth
geschützt
werden müssten vor dem Mob, der sich vor dem Royal Court of Justice versammelt
hatte. Während der Dauer der Verhandlungen saßen sie in Anwesenheit ihrer
jeweiligen Sozialarbeiterinnen auf einer speziell für sie angefertigten
geschlossenen Anklagebank, die ihnen den Blick über die Seitenwände in den
Gerichtssaal erlaubte, sodass sie den Ablauf des Prozesses verfolgen konnten.
Sie verhielten sich die ganze Zeit über korrekt, auch wenn sie gelegentlich
unruhig wurden. Reggie Arnold hatte man ein Malbuch gegeben, damit er sich während
der langatmigen Verhandlungspassagen beschäftigen konnte. Die anderen Jungen
hatten Notizblöcke und Bleistifte zur Verfügung.
lan Barker verhielt sich
während der ersten Woche stoisch. Erst gegen Ende der zweiten Woche ließ er den
Blick durch den Gerichtssaal schweifen, als suchte er seine Mutter oder
Großmutter. Michael Spargo sprach häufig mit seiner Sozialarbeiterin, die ihm
oft den Arm um die Schultern legte und ihm erlaubte, seinen Kopf an ihre Schulter
zu legen. Reggie Arnold weinte. Die Blicke einiger Geschworener wanderten
während der Zeugenaussagen vielfach zu den Angeklagten. Da sie einen Eid auf
ihre Pflichterfüllung abgelegt hatten, werden sie nicht umhingekonnt haben,
sich zu fragen, was genau in der Situation, der sie sich gegenübersahen, ihre
Pflicht sein mochte.
Es dauerte nur vier Stunden,
bis sie zu einem Schuldspruch gelangten. Die Entscheidung über das Strafmaß
sollte zwei Wochen in Anspruch nehmen.
28
Das Pony lag um sich tretend
auf der Mill Lane kurz hinter der Ortsausfahrt von Burley. Es wand sich auf dem
Boden, beide Hinterbeine gebrochen, und versuchte verzweifelt aufzustehen und
vor den Menschen zu fliehen, die bei dem Wagen standen, von dem es angefahren
worden war. Immer wieder bäumte es sich auf und ruderte, vor Schmerzen wiehernd,
mit den Beinen.
Robbie Hastings parkte auf dem
schmalen Grünstreifen, befahl Frank, sitzen zu bleiben, stieg aus und machte
sich inmitten des Tumults aus Kreischen, Rufen und Gesprächen auf den Weg zu
dem Pony. Als er näher kam, trat einer der Männer auf ihn zu. Er trug Jeans,
Gummistiefel und T-Shirt. Die Jeans waren abgetragen und voller brauner Flecken
an den Knien.
Rob kannte ihn von seinen
gelegentlichen Besuchen im Queen's Head. Er hieß Billy Rodin und arbeitete als Gärtner Vollzeit
in einem der weitläufigen Häuser an der Straße. Rob wusste allerdings nicht, in
welchem.
»Amis.« Billy zuckte zusammen,
als der Hengst wieder angstvoll wieherte, und deutete mit dem Daumen auf die
Gruppe. Sie waren zu viert: zwei Paare im mittleren Alter. Eine der Frauen
weinte, die andere hatte sich abgewandt und biss sich in die Hand. »Die haben
die Orientierung verloren.«
»Falsche Straßenseite?«
»Sieht so aus. Aus der Kurve
da ist ihnen ein Wagen zu schnell entgegengekommen.« Billy wies in die
Richtung, aus der Rob gekommen war. »Haben einen Schreck gekriegt. Sie sind
nach rechts ausgewichen statt nach links und haben dann versucht gegenzulenken,
und plötzlich war der Hengst da. Ich wollte denen schon meine Meinung sagen,
aber die sind ja eh schon fix und fertig.«
»Und das andere Auto?«
»Ist weitergefahren.«
»Kennzeichen?«
»Konnte ich nicht erkennen.
Ich war da drüben.« Billy zeigte auf eine der Ziegelmauern an der Straße, die
ungefähr fünfzig Meter entfernt war.
Rob nickte und ging zu dem
Hengst, der immer noch verzweifelt schrie. Einer der beiden Amerikaner kam auf
ihn zu. Er trug eine Sonnenbrille, ein Golfhemd mit Logo, Bermudas und
Sandalen. »Verdammter Mist, es tut mir so leid. Kann ich Ihnen helfen, ihn auf
den Anhänger zu schaffen oder sonst was?«, fragte er.
»Wie bitte?«, entgegnete Rob.
»Auf den Anhänger. Vielleicht
wenn wir ihn am Rumpf stützen...«
Der Mann schien tatsächlich zu
glauben, er habe den Pferdeanhänger wegen dieses armen Viehs auf dem Boden vor
ihnen mitgebracht, um es vielleicht zu einem Tierarzt zu transportieren. Rob
schüttelte den Kopf. »Ich muss es töten.«
»Können wir nicht... Gibt's
denn hier keinen Tierarzt in der Nähe? Verdammter Mist. Hat der Mann Ihnen
erzählt, wie es passiert ist? Da kam ein anderer Wagen, und ich habe es völlig
vermasselt, weil...«
»Er hat's mir erzählt.« Rob
hockte sich hin, um das Pony näher zu begutachten, das die Augen rollte und mittlerweile
Schaum vor dem Maul hatte. Ausgerechnet einer der Hengste! Er erkannte ihn,
weil er und drei weitere erst im vergangenen Jahr in Robs
Weitere Kostenlose Bücher