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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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und der plötzliche Klang machte allen unangenehm bewusst, wie sehr
ihre nachmittägliche Lagebesprechung außer Kontrolle geraten war. In das
Schweigen hinein ergriff Lynley das Wort, und es war sofort klar, dass er für
Barbara Havers Partei ergreifen würde.
    »Sie hat eine weitere
Verbindung zwischen Ringo Heath, Zachary Whiting und Gordon Jossie aufgespürt,
Chefin«, sagte er.
    »Und woher wissen Sie das?«
    »Ich habe mit ihr auf ihrem
Weg nach Hampshire gesprochen.«
    »Sie hat Sie angerufen?«
    »Ich habe sie angerufen. Sie
war bereits unterwegs, aber ich konnte sie abfangen, als sie auf der Autobahn
Rast gemacht hat. Aber das Wichtige ist...«
    »Sie haben hier nicht zu
bestimmen, Inspector Lynley.«
    »Verstehe.«
    »Woraus ich schließe, dass Sie
ebenfalls verstehen, dass es gegen jede Vorschrift war, Sergeant Havers zu
ermutigen, irgendetwas anderes zu tun, als ihren Arsch nach London zurückzubewegen.
Richtig?«
    Lynley zögerte. Isabelle sah
ihn herausfordernd an. Erneut breitete sich Schweigen im Raum aus. Herrgott
noch mal, dachte sie. Erst Stewart, jetzt Lynley. Havers setzt sich nach
Hampshire ab. Nkata prügelt sich mit einem Kollegen.
    Lynley wählte seine Worte mit
Sorgfalt. »Ich verstehe Ihre Position. Aber es gibt eine neue Verbindung, auf
die Barbara gestoßen ist, und Sie werden sicherlich auch der Meinung sein, dass
es sich lohnt, einen Blick darauf zu werfen.«
    »Und was für eine Verbindung
wäre das?«
    Lynley berichtete von der
Zeitschrift und den Fotos von der Vernissage der Cadbury-Fotoausstellung. Er
erklärte, auf diesen Fotos sei Frazer Chaplin zu sehen, auf einem im
Hintergrund auch Gina Dickens. Er schloss mit den Worten: »Es schien mir das Beste,
sie nach Hampshire fahren zu lassen. Auch wenn sie weiter nichts herausfindet,
kann sie Fotos von Jossie, Ringo Heath und Whiting mitbringen, die man den
Anwohnern in Stoke Newington zeigen kann. Und auch Matsumoto. Aber wie ich
Barbara kenne, wird sie wahrscheinlich noch einiges mehr zutage fördern.«
    »Wollen wir's hoffen«, sagte
Isabelle. »Danke, Inspector. Ich werde mich später mit ihr unterhalten.« Sie
betrachtete die anderen Anwesenden, die sich alle nicht sonderlich wohl in ihrer
Haut zu fühlen schienen. »Sie haben Ihre Anweisungen für morgen. Wir sehen uns
dann am Nachmittag wieder.«
    Sie verließ den Raum. Auf dem
Korridor hörte sie, wie in ihrem Rücken ihr Name gerufen wurde. Sie erkannte
Lynleys Stimme, aber sie winkte ab. »Ich muss mich um DI Stewart kümmern«,
sagte sie, »und dann muss ich noch zu Hillier. Und das, glauben Sie mir, reicht
mir dann für heute.« Ehe er dazu kam, etwas zu erwidern, wandte sie sich hastig
ab. Sie war noch nicht an ihrer Tür, als Dorothea Harriman sie abfing. Der Assistant
Commissioner habe soeben persönlich angerufen, flötete sie - die Betonung, die
sie auf persönlich legte,
sollte die Dringlichkeit unterstreichen -, und er habe Acting Superintendent
Ardery vor die Wahl gestellt: Entweder sie erscheine sofort bei ihm, oder er
werde sie aufsuchen.
    »Ich habe mir die Freiheit
erlaubt...«, fuhr Dorothea bedeutungsschwer fort. »Bei allem Respekt,
Detective Superintendent Ardery, Sie werden sicherlich nicht wünschen, dass der
Assistant Commissioner zu Ihnen...«
    »Sagen Sie ihm, ich bin
unterwegs.«
    John Stewart würde warten
müssen. Einen Moment lang fragte sie sich, ob es an diesem Tag noch schlimmer
kommen konnte, aber das würde sie garantiert bald herausfinden.
    Entscheidend war, die
Situation noch ungefähr eine Stunde lang unter Kontrolle zu halten. Isabelle
sagte sich, dass sie dazu in der Lage sein würde. Sie musste sich für eine
letzte Arbeitsstunde bei Scotland Yard nicht extra stärken. Sie hätte es vielleicht
gewollt, aber sie brauchte es nicht. Wollen und Brauchen waren zwei ganz
verschiedene Dinge.
    Im Vorzimmer von AC Hillier
wurde sie von Judi Macintosh direkt durchgewinkt. Der Assistant Commissioner
erwarte sie. Ob sie einen Tee oder einen Kaffee wünsche? Isabelle bat um einen
Tee mit Milch und Zucker. Wenn es ihr gelang, den Tee zu trinken, ohne dass
ihre Hände dabei zitterten, würde das etwas aussagen darüber, wie gut sie die
Situation unter Kontrolle hatte.
    Hillier saß hinter seinem
Schreibtisch. Er nickte zum Konferenztisch hin und sagte, sie würden noch auf
Stephenson Deacon warten. Hillier nahm ebenfalls am Konferenztisch Platz. Er
hatte mehrere Telefonnotizen in der Hand, Zettel, die er vor sich ausbreitete
und scheinbar intensiv

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