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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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beim Verlassen des
Tatorts gesehen wurde. Also, ich will, dass die Umgebung des Friedhofs erneut
überprüft wird. Ich will, dass allen Bewohnern des Viertels diese
Phantombilder gezeigt werden. Außerdem müssen die Überwachungsvideos aus der
Gegend noch mal auf einen giftgrünen Vespa-Roller mit Werbeaufdruck für Dragon Fly Tonics hin gesichtet werden. Nach
diesem Roller sollen auch die Leute in dem Viertel befragt werden. Philip, Sie
koordinieren die Befragung der Bewohner mit dem Revier in Stoke Newington.
    Winston, ich möchte, dass Sie
sich die Überwachungsvideos ansehen. John, Sie werden...«
    »Verflucht noch mal, das ist
doch Schwachsinn«, fuhr John Stewart dazwischen. »Diese Scheißphantombilder
sind absolut wertlos. Die braucht man sich doch bloß mal anzusehen! Wollen Sie
behaupten, es wäre auch nur ein einziges charakteristisches Merkmal zu
erkennen? Der dunkle Typ sieht aus wie ein Bösewicht aus einer
Fernsehschnulze, und der mit der Baseballmütze und der Sonnenbrille könnte
genauso gut eine Frau sein, wenn Sie mich fragen. Glauben Sie tatsächlich, dass
die Geschichte von diesem Schlitzauge...«
    »Es reicht, Inspector!«
    »Nein, es reicht nicht. Wir
hätten unseren Täter längst, wenn Sie diesen Schwachkopf nicht in den Verkehr
getrieben hätten, um dann nach Ewigkeiten rauszufinden, dass er gar nicht der
Mörder ist. Sie haben die ganze Geschichte von Anfang an vermasselt. Sie
haben...«
    »Mach mal halblang, John«,
schaltete Philip Haie sich ein, und Winston Nkata schloss sich ihm an: »Gib
Ruhe, Mann.«

»Ihr da solltet lieber mal
euren Verstand einschalten, dann würdet ihr sehen, was hier los ist«, blaffte
Stewart. »Ihr macht einen Eiertanz um jeden Blödsinn herum, den sie erzählt,
als würden wir dieser verdammten Schlampe Loyalität schulden.«
    »Herrgott noch mal, Mann«,
entführ es Haie.
    »Du Schwein!«, rief eine der
Polizistinnen.
    »Du würdest doch einen Mörder
nicht mal erkennen, wenn er ihn dir reinschiebt und dich zum Quieken bringt«,
lautete Stewarts Retourkutsche.
    Chaos brach aus. Außer
Isabelle befanden sich fünf junge Frauen im Raum, drei Polizistinnen und zwei
Sekretärinnen. Die am nächsten sitzende Polizistin schoss von ihrem Stuhl hoch,
und eine der Sekretärinnen warf ihre Kaffeetasse nach Stewart. Er sprang auf
und wollte sich auf sie stürzen. Philip Haie hielt ihn zurück. Stewart schlug
nach ihm. Nkata packte Stewart, der daraufhin auf ihn losging.
    »Du verdammter Nig...«
    Nkata versetzte ihm einen
Schlag ins Gesicht, hart, schnell und laut. Stewarts Kopf flog nach hinten.
    »Wenn ich sage, du sollst Ruhe
geben, dann meine ich das auch«, sagte Nkata zu ihm. »Setz dich hin, halt die
Klappe, benimm dich, als hättest du was kapiert, und sei froh, dass ich dir
nicht die Nase gebrochen habe.«
    »Gut so, Winnie«, rief jemand.
    »So, das reicht«, sagte
Isabelle. Sie bemerkte, dass Lynley sie von seinem Platz an den Magnettafeln
aus beobachtete. Er hatte sich nicht bewegt. Sie war dankbar dafür. Das Letzte,
was sie gewollt hätte, wäre seine Intervention. Schlimm genug, dass Haie und
Nkata Stewart in seine Schranken hatten weisen müssen, was eigentlich ihre
Aufgabe gewesen wäre. Zu Stewart sagte sie: »In mein Büro! Warten Sie dort!«
Sie schwieg, bis er wutschnaubend die Tür hinter sich zugeschlagen hatte. Dann
sagte sie: »Was haben wir noch?«
    Jemima Hastings habe eine
goldene Münze besessen - die seit Kurzem bei ihren Sachen fehlte - und einen
Karneol römischen Ursprungs. Barbara Havers habe die Mordwaffe erkannt und...
    »Wo ist Sergeant Havers
eigentlich?«, fragte Isabelle, die erst jetzt bemerkte, dass die notorisch
schlampig gekleidete Frau nicht bei der Besprechung anwesend war. »Warum ist
sie nicht hier?«
    Alle schwiegen, bis Winston
Nkata sich schließlich zu Wort meldete. »Sie ist noch mal nach Hampshire
gefahren, Chefin.«
    Isabelle spürte, wie sich ihre
Gesichtszüge verhärteten. »Hampshire«, sagte sie nur, weil ihr unter den
gegebenen Umständen nichts Besseres einfiel.
    »Die Mordwaffe ist ein
Reetnagel«, sagte Nkata. »Barbara und ich haben genau solche gesehen, als wir
in Hampshire waren. Ein typisches Dachdeckerwerkzeug. Wir haben dort zwei
Dachdecker im Visier, und Barbara...«
    »Danke«, sagte Isabelle.
    »Außerdem werden diese
Reetnagel von Schmieden hergestellt«, führte Nkata weiter aus. »Rob Hastings
ist Schmied, und weil...«
    »Ich sagte, Danke, Winston.«
    Schweigen. Irgendwo klingelten
Telefone,

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