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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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ein
Zimmer über dem Mad Hatter, Rob. In der High Street. Weißt du, wo das ist? Die Teestube
...«
    »Natürlich kenn ich das Mad Harter«, sagte er. »Aber...«
    »Es muss dort irgendwas geben,
irgendetwas, das ich beim letzten Mal übersehen habe. Können wir uns dort
treffen? Es ist wichtig, ich habe sie nämlich zusammen gesehen. Auf Gordons
Grundstück. Er ist bis ans Haus gefahren, ausgestiegen, zur Koppel gegangen,
und da haben sie die ganze Zeit gestanden und geredet...«
    »Whiting?«
    »Ja, ja. Wer sonst? Das
versuch ich dir doch die ganze Zeit zu erklären.«
    Er sagte: »Scotland Yard ist
wieder hier, Merry. Eine Frau namens Havers. Du musst sie anrufen. Ich hab
ihre Nummer.«
    »Scotland Yard? Rob, wie
sollen wir denen denn über
den Weg trauen, wenn wir nicht mal Whiting trauen können? Das sind auch
Polizisten. Was erzählen wir denen? Dass Whiting mit Gina Dickens redet, die
eigentlich nicht Gina Dickens ist, wir aber nicht wissen, wer sie ist? Nein,
nein. Wir müssen...«
    »Merry, Himmel Herrgott, hör
mir zu! Ich habe dieser Frau - dieser Havers - alles erzählt. Was du mir über
Whiting berichtet hast. Dass du ihm die Informationen gegeben hast. Dass er
gesagt hat, es wäre alles in besten Händen. Sie will bestimmt hören, was du
sonst noch weißt. Und dieses Zimmer will sie sich bestimmt auch ansehen. Hör
auf mich.«
    Dann hatte er ihr gesagt, er
sei unterwegs zur Wildhüter-Sitzung. Die könne er nicht ausfallen lassen, er
müsse nämlich... Ach, egal, sagte er. Er müsse einfach dahin. Und sie müsse die
Frau von Scotland Yard anrufen.
    »O nein!«, rief sie. »Kommt
gar nicht infrage. Wenn ich die anrufe, hält sie mich nur davon ab, in Ginas
Apartment einzubrechen. Das weißt du genau.«
    »Einbrechen?«, wiederholte er.
»Einbrechen? Merry, was hast du vor?« Er bat sie, auf ihn zu warten. Er werde
gleich nach der Sitzung zum Mad Hatter kommen. Er werde so bald wie mögl ich kommen.
»Mach bloß keinen Unsinn«, sagte er. »Versprich's mir, Merry. Wenn dir
irgendwas zustößt...« Er brach ab.
    Zuerst
sagte sie nichts. Dann versprach sie, auf ihn zu warten, und legte auf.
    Sie hatte
fest vor, ihr Versprechen zu halten, aber als sie in Lyndhurst eintraf, wurde
ihr klar, dass zu warten nicht infrage kam. Sie konnte einfach nicht warten.
Wenn es da oben in Ginas Zimmer etwas zu finden gab, dann musste sie es in die
Hände bekommen.
    Sie parkte
am New-Forest-Museum und lief die High Street hinauf bis zum Mad Hatter Tea Rooms. Die
Teestube hatte bereits geöffnet und war gut gefüllt, und so nahm niemand Notiz
von Meredith, als sie durch die Tür gleich neben der Teestube trat.
    Sie rannte
die Treppe hoch. Oben angekommen, schlich sie auf Zehenspitzen weiter. Sie
lauschte an der Tür gegenüber von Ginas Zimmer. Kein Geräusch war zu hören.
Sicherheitshalber klopfte sie an. Niemand öffnete. Gut. Auch diesmal würde niemand
sie bemerken.
    Sie nahm
ihre Kreditkarte aus der Handtasche. Ihre Hände waren feucht; das müssten die
Nerven sein. In Ginas Zimmer einzubrechen, schien ihr diesmal gefährlicher zu
sein als beim ersten Mal. Da hatte sie lediglich einen Verdacht gehabt. Aber
jetzt hatte sie Gewissheit.
    Sie fummelte so nervös
mit der Karte herum, dass sie ihr zweimal aus der Hand fiel, bis es ihr
schließlich gelang, die Tür zu öffnen. Ein letztes Mal sah sie sich um, bevor
sie das Zimmer betrat.
    Plötzlich
spürte sie eine Bewegung zu ihrer Linken. Dann einen Luftzug und einen dunklen
Schatten. Die Tür schloss sich hinter ihr und wurde von innen verriegelt. Sie
wirbelte herum. Vor ihr stand ein Mann, den sie noch nie gesehen hatte. Einen
Augenblick, und er war nur ganz kurz, schossen ihr die lächerlichsten Gedanken
durch den Kopf - dass sie sich in der Tür geirrt hatte, dass das Zimmer an
jemand anderen vermietet wor den war, dass Gina überhaupt nie ein Zimmer über dem Mad Hatter gehabt hatte. Doch dann sagte
ihr der Verstand, dass sie sich tatsächlich in Gefahr befand, denn der Mann
packte sie am Arm, riss sie herum und hielt ihr brutal den Mund zu. Sie spürte,
wie ihr irgendetwas gegen den Hals gedrückt wurde. Es fühlte sich verdammt
spitz an.
    »Ja, wen haben wir denn da?«,
flüsterte er ihr ins Ohr. »Und was machen wir jetzt mit dir?«
     
    Nach dem Anruf der Polizistin
von Scotland Yard wusste Gordon Jossie, dass die Sache mit Gina vorbei war. Am
frühen Morgen hatte es in der Küche einen Moment gegeben, als Ginas
Beteuerungen ihn beinahe davon überzeugt hätten,

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