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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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Grundstück irgendwelche Arbeiten durchgeführt hat und dabei zufällig
fündig geworden ist. Er hat jedoch schnell begriffen, worauf er da gestoßen
war, und Jemima wusste es ebenfalls.«
    »Und
dann?«, wollte Whiting wissen.
    »Wahrscheinlich
wollte sie den Fund melden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Jossie hingegen
wollte den Schatz in Anbetracht seiner Situation in der Erde lassen.
Irgendwann wird er Jemima den Grund erklärt haben müssen, denn es ergab ja
eigentlich keinen Sinn, so einen Schatz nicht zu heben. Und nachdem er ihr
alles erzählt hatte... Tja, da war ihr klar, dass sie mit einem der
berüchtigtsten Kindsmörder zusammenlebte, den wir jemals hinter Gitter gebracht
haben. Das wird für sie ziemlich schwer zu verdauen gewesen sein.«
    Whiting
grunzte zustimmend.
    »Weist
irgendetwas auf dem Grundstück daraufhin, dass dort Arbeiten durchgeführt
wurden? Ich meine Arbeiten, bei denen Jossie zufällig auf den Schatz gestoßen
sein könnte?«
    Allerdings,
sagte Whiting nach kurzem Nachdenken. Ein Teil einer Koppel sei neu eingezäunt
worden, während der andere Teil in seinem alten Zustand geblieben war. Als am
Morgen das große Chaos ausgebrochen sei, sei die Frau - Gina Dickens - gerade
dabei gewesen, den Teil der Koppel umzugraben, der noch nicht in Ordnung
gebracht worden war. Vielleicht sei sie auf der Suche nach...
    Isabelle
ließ es sich durch den Kopf gehen. »Der Schatz müsste eigentlich in dem anderen
Teil der Koppel verborgen liegen«, sagte sie. »In dem, der bereits in Ordnung
gebracht wurde. Denn man sollte doch annehmen, dass Gordon Jossie auf den
Schatz gestoßen ist, als er selbst den Boden umgegraben hat. Lässt sich
feststellen, ob in dem Teil gegraben wurde? Gibt es in dem Teil irgendetwas
Neues? Irgendetwas Auffälliges?«
    Neue
Zaunpfosten, neuer Draht, ein neuer Wassertrog, sagte Whiting. Ein verdammt
großer Wassertrog, wenn er sich's recht überlegte. Müsse eine halbe Tonne
wiegen.
    »Na, da
haben wir's ja«, sagte Isabelle. »Wissen Sie was: Ich werde das selbst in die
Hand nehmen. Von hier aus. Die Sache mit dem Schatz, meine ich. Ich werde die
Behörden verständigen und darum bitten, dass man jemanden rausschickt. Sie haben
genug um die Ohren.« Sie blickte auf, als sie eine Bewegung an ihrer Tür
wahrnahm. Lynley. Sie hob einen Finger und bedeutete ihm zu warten. Er trat ein
und setzte sich in einen der Besuchersessel vor ihrem Schreibtisch. Er wirkte
entspannt. Sie fragte sich, ob irgendetwas diesen Mann jemals aus der Fassung
bringen konnte.
    Sie setzte
ihr Gespräch mit Whiting fort. Der Pressesprecher der Polizei in Lyndhurst
würde Gordon Jossie als lan Barker identifizieren. Das würde zwar einerseits
die Einzelheiten um den schrecklichen Mord an John Dresser wieder ans
Tageslicht fördern, aber dem Innenministerium war daran gelegen, die Öffentlichkeit
wissen zu lassen, dass einer der drei Kindsmörder durch seine eigene Hand den
Tod gefunden hatte.
    Isabelle
dachte darüber nach. War das eine Geschichte mit einer Moral? Dazu gedacht, der
Familie Dresser endlich ihren Frieden zu geben? Dazu gedacht, Michael Spargo
und Reggie Arnold, wo auch immer sie sich aufhalten mochten, als Warnung zu
dienen? Sie konnte sich nicht vorstellen, wie das Aufdecken von Gordon Jossies
wahrer Identität das eine oder das andere erreichen sollte. Aber in dieser
Sache war ihre Meinung nicht gefragt.
    Nachdem sie das Gespräch
beendet hatte, saßen sie und Lynley sich eine Weile schweigend gegenüber.
Draußen auf dem Korridor waren die unverkennbaren Feierabendgeräusche zu hören.
Sie brauchte unbedingt einen Drink, aber noch dringender wollte sie wissen,
was Lynleys Gespräch mit Sir David Hillier ergeben hatte. Sie wusste, dass er
beim Assistant Commissioner gewesen war.
    Sie sagte: »Die reinste
Erpressung.«
    Er zog die Brauen zusammen.
Seine Lippen öffneten sich, als wollte er etwas sagen, doch er sagte nichts.
Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass er an der Oberlippe eine kaum erkennbare
Narbe hatte. Sie schien schon ziemlich alt zu sein. Sie fragte sich, woher er
sie hatte.
    »Er hat gesagt, solange die
Jungs bei ihm und Sandra in Kent bleiben, hält er den Mund. Er hat gesagt:
>Du willst dich doch bestimmt nicht vor Gericht um das Sorgerecht streiten,
Isabelle. Du weißt genau, was dann ans Licht kommt, und das kannst du doch
nicht wollen.< Ich bin ihm ausgeliefert. Er kann meine Karriere ruinieren.
Selbst wenn er diese Macht nicht hätte, würde ich einen Prozess um

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