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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Venetia und der Wuestling
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bösartiges Vieh sie ist?»
    Damerel, der die Vorstehhündin sanft
an den Ohren zog, während sie graziös mit dem Schwanz wedelte und geradezu
idiotisch selig dreinschaute, lachte und sagte: «Was hat sie denn angestellt?»
    «Die Nachfolge gefährdet!» sagte
Aubrey bissig. «Sie kam ins Haus – natürlich um mich zu suchen –, und als
Charlotte sie am Fuß der Treppe liegen sah, war sie derart erschreckt und
entsetzt, daß sie aufkreischte, worauf Bess den Kopf hob und sie anstarrte –
was durchaus verständlich ist!»
    «O Himmel!» seufzte Venetia. «Ich
weiß, Charlotte liegt nichts an Hunden, aber wenn das alles ist, was passierte ...»
    «Alles? Das war nur der Anfang von
Bess' wütender Attacke! Du mußt verstehen, mein Liebes, daß ihr starrer Blick
Charlotte an eine wilde Bestie erinnern mußte! Charlotte wußte nicht, was anfangen, so entschloß sie sich zum
Rückzug – rückwärts gehend und verstohlen! Worauf Bess natürlich neugierig wurde
– was ihr nicht zu verdenken ist –, aufstand
und ihr nachging. Darauf kreischte Charlotte ernstlich, flüchtete hinter einen
Stuhl, Bess folgte ihr. Mrs. Scorrier stürzte aus dem
Frühstückszimmer, um zu entdekken, welcher Schurke ihr Kind vergewaltigen
wollte, schimpfte auf Bess und schlug mit dem Zeug nach ihr, das sie in der
Hand hielt – wie nennt ihr das? Stickrahmen? Natürlich fing Bess zu bellen an,
Charlotte kriegte einen hysterischen Anfall und ...»
    «Aubrey, wie hast du das aber auch
nur zulassen können?» rief Venetia, zwischen Ärger und Erheiterung schwankend.
«Das war wirklich zu schlimm von dir!»
    «Du irrst – ich war gar nicht dabei.
Was ich hier erzähle, erfuhr ich aus dem Mund der betrübten Damen.» Er grinste
seine Schwester höhnisch an. «Ich war ganz dein braver kleiner Bruder, mein
Liebes! Als ich die Arena betrat, fand ich Charlotte in einen Stuhl
hingegossen, Mrs. Scorrier schwenkte ihr ein Riechfläschchen vor der Nase, und
Bess hielt das Pärchen in Schach, wedelte aber, um zu zeigen, daß sie es zwar
nicht schlucken würde, aus ihrem eigenen Haus gejagt zu werden, aber zu gut
erzogen sei, um zu beißen. Ich hielt es für völlig nutzlos, sie auf die
Kaiserin zu hetzen, rief sie daher ab. Ich beruhigte sogar diesen Angsthasen,
das kleine Nichts, sie brauche keine Angst zu haben, aber alles, was ich dafür
einheimste, waren Beschimpfungen seitens der Kaiserin. Ich hätte Bess ins Haus
gebracht, nur um Charlotte zu erschrecken; meine Manieren, mein Charakter und
meine Veranlagung passierten höchst ungünstig Revue, während Charlotte blökte < Oh, bitte, Mama! O nein, Mama! > Ich glaube, ich habe es mit ziemlich
guter Haltung über mich ergehen lassen. Erst als die Kaiserin anfing, von
Charlottes delikatem Zustand zu reden, konnte ich einfach nicht widerstehen –
selbst wenn ich es versucht hätte, was ich aber erst gar nicht tat. Sie sagte,
daß ich ihn vielleicht nicht erkenne, worauf ich antwortete, doch, denn Bess
sei in derselben interessanten Verfassung. Einen paradiesischen Augenblick
lang dachte ich schon, der Schlag würde sie treffen.»
    «Du Teufel!» sagte Venetia und
versuchte, das Lachen zu unterdrücken.
    «Ja, und was schlimmer ist, ein
Teufel, der sich einbildet, weil er ein Krüppel ist, könne er sich alles
erlauben», sagte Aubrey in aalglattem Ton. «Oh, schau nicht so drein, Dummes!
Bildest du dir etwa ein, ich hätte nicht von Anfang an gewußt, wie gräßlich
mein Hinken dem Pärchen ist? Das nehme ich ihnen wirklich nicht übel – aber
Nurse tut's! Inzwischen nämlich war sie heruntergelaufen gekommen, um zu
sehen, was die Ursache der ganzen Aufregung sei. Du hast einen Heidenspaß
versäumt, mein Liebes! Sie sagte der Kaiserin, sie solle sich was schämen;
Charlotte sagte sie, sie solle sofort aufhören, einen derartigen Wirbel wegen
nichts und wieder nichts zu veranstalten;
und mir sagte sie, ich solle weggehen, bevor ich vergäße, daß zumindest ich
besser erzogen worden sei, als einen derartig garstigen, vulgären Aufruhr in
dem Haus eines Edelmannes zu veranstalten!»
    «Das war der unfreundlichste Hieb
von allen!» bemerkte Damerel. «Ich würde auf eure Nurse gegen fünfzig Mrs.
Scorriers setzen!»
    «Nun, der Ausgang war noch
unentschieden, als ich ging, aber ich bin überzeugt, Nurse wird siegen»,
stimmte ihm Aubrey zu. «Der Clou der Sache ist, daß gerade sie, die es
kritisiert, wenn sogar ihr Liebling Conway seine Hunde ins Haus mitbringt, in
die Luft ging, als die Kaiserin

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