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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eskapaden
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geändert, bitte?»
    Leonie
überlegte und sagte dann treuherzig: «Nun, Dominique ist einfach zu unsolid für
sie.»
    «Du lieber
Gott, willst du womöglich abwarten, bis er dir eine von seinen kleinen
Ballettratten ins Haus bringt?» rief Lady Fanny mit einem kurzen, schrillen Auflachen.
    Von der Tür
her sagte eine kühle, eine Spur arrogante Stimme: «Wie ich höre, interessiert
sich meine verehrte Tante wieder einmal für meine Angelegenheiten.» Der Marquis
von Vidal trat ein, seinen Chapeau-bras unter dem Arm, die Schöße seines Reitmantels
nach französischer Mode zurückgeschlagen, Stulpenstiefel an den Beinen. In
seinen Augen stand ein Funkeln, doch er verbeugte sich mit großer Höflichkeit
vor seiner Tante und schritt dann auf die Herzogin zu, die ihm entzückt
entgegeneilte.
    «Ah, mein
Kleiner! Voyons, das macht mich sehr glücklich!»
    Während er
die Arme um sie legte, erlosch das gefährliche Licht in seinen Augen, und sein
Gesicht nahm einen weichen Ausdruck an. «Mein liebster und einziger Schatz, ich
wünsche dir einen schönen guten Morgen.» Er warf seiner Tante einen spöttischen
Blick zu und ergriff Leonies Hände. «Mein liebster – und – einziger – Schatz»,
wiederholte er boshaft und küßte ihre Finger.
    Die
Herzogin lachte hellauf. «Übertreibst du auch nicht?»
    Fanny sah,
wie er seiner Mutter mit einem Lächeln in die Augen blickte, das ihr allein
vorbehalten war. «Natürlich nicht!» sagte er leichthin, worauf sich Mylady so
abrupt erhob, daß ihre Armazinerröcke raschelten, und erklärte, sie müsse sich
nun verabschieden.
    Leonie drückte
schmeichelnd die Hand ihres Sohnes. «Dominique, du begleitest deine Tante doch
zu ihrer Equipage?»
    «Mit dem
allergrößten Vergnügen, Madam», antwortete er bereitwillig und bot der
Empörten seinen Arm. Nach einem ziemlich kühlen Adieu rauschte Lady Fanny mit
ihm hinaus.
    Während sie
die Treppe hinabschritten, glättete sich ihre gekränkte Miene. Der Junge war ja
auch wirklich zu hübsch, und sie hatte seit jeher eine kleine Schwäche für
Filous. Sie warf einen verstohlenen Blick auf sein Profil und mußte plötzlich
lachen. «Bei Gott, du bist genauso arrogant wie dein Vater! Aber du brauchst es
mir nicht so übelzunehmen, wenn ich mich für deine Angelegenheiten
interessiere.» Sie klopfte ihm mit ihren behandschuhten Fingern leicht auf den
Arm. «Du weißt, Dominic, ich bin dir sehr zugetan.»
    Der Marquis
schaute mit einem ziemlich rätselhaften Ausdruck auf sie hinunter. «Ich werde
bemüht sein, mich Ihrer Zuneigung würdig zu erweisen, Madam.»
    «Tatsächlich,
mein Lieber?» Lady Fannys Stimme klang ironisch. «Na, ich weiß nicht recht! Es
hat wohl keinen Sinn zu leugnen, daß ich hoffte, ihr würdet mich glücklich
machen, du und Juliana.»
    «Trösten
Sie sich mit dem Gedanken, verehrte Tante, daß ich so we nigstens weder Sie
noch Juliana unglücklich machen werde.»
    «Was meinst
du damit?» fragte sie.
    «Ach,
Tantchen, ich wäre doch ein grauenhafter Ehemann!» sagte er lachend.
    «Das glaube
ich auch. Aber – nun, lassen wir das.» Sie waren mittlerweile an der großen
Eingangstür angelangt. Der Pförtner öffnete sie und blieb wartend stehen. Lady
Fanny reichte dem Marquis die Hand, die er mit pedantischer Förmlichkeit küßte.
«Ja», sagte sie, «du wärst ein grauenhafter Ehemann. Ich bedaure deine
zukünftige Frau – oder ich sollte es vielmehr tun, wenn ich ein Mann wäre.» Und
mit dieser rätselhaften Bemerkung stieg sie in ihre Kutsche.
    Als Seine
Lordschaft wieder den sonnigen Salon betrat, fragte Leonie besorgt: «Du hast
sie hoffentlich nicht verärgert, mon petit?»
    «Weit davon
entfernt», antwortete der Marquis. «Ich glaube – aber sie wurde tiefsinnig, und
deshalb bin ich mir nicht sicher –, sie ist jetzt ganz froh darüber, daß ich
meine Cousine nicht heirate.»
    «Das habe
ich ihr gleich gesagt. Ich wußte, daß du überhaupt nicht auf diesen Plan
eingehen würdest.»
    Der Herzog
betrachtete sie mit liebevoller Nachsicht. «Du machst dir unnötige Sorgen,
meine Liebe. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Juliana, die immerhin mehr
Grips zu haben scheint, als man von einem Kind meiner Schwester erwarten darf,
eine Heirat mit Vidal in Erwägung zieht.»
    Der Marquis
konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. «Wie gewöhnlich haben Sie recht,
Sir.»
    «Aber ich
bin überhaupt nicht dieser Meinung», rief Leonie. «Und wenn es so wäre, ist
Juliana in meinen Augen eine dumme Gans ohne auch

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