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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena und das Ungeheuer
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werden?»
    Sie biß sich auf die Lippen, sagte
aber nur: «Beides würde dich kaum rühren, nehme ich an.»
    «Nicht im geringsten, aber ich stehe
ganz zu deiner Verfügung, wenn du mit mir weiterstreiten willst.»
    «Ich bin fest entschlossen, es nicht
zu tun.»
    Er lächelte. «Dieser Entschluß wird
sehr bald geändert sein! Was also willst du von mir, Serena?»
    «Daß du dich niedersetzt! Ivo, was
kann man machen?»
    «Nichts.»
    «Du kannst doch nicht im Ernst das
Kuratorium annehmen wollen?»
    «Warum nicht?»
    «Guter Gott, wenn du auch nur einen
Augenblick darüber nachdenkst, mußt du einsehen, wie unerträglich das wäre –
für uns beide!»
    «Ich kann verstehen, warum es dir
unerträglich wäre, aber warum soll es das mir sein?»
    «Da du nicht Vernunft annehmen
willst, nehme ich an, du versuchst, mich zu reizen. Bist du dir nicht klar,
daß diese Geschichte innerhalb einer Woche zum Stadtklatsch wird? Dafür wird
schon Onkel Dorrington sorgen! Alle werden darüber reden und sich lustig machen!»
    «Das ist ja etwas ganz Neues an dir,
Serena!» sagte er bewundernd. «Du hast doch noch nie einen Pfifferling dafür
gegeben, was man über dich spricht!»
    Sie wurde
rot und wandte den Blick ab. «Du irrst. Auf jeden Fall wäre es
abscheulich, wenn uns jedermann beobachten wollte!»
    «Laß sie
aufpassen! Bis du die Trauer ablegst, werden sie es müde geworden sein, und bis dahin – mich
wird's nicht kümmern!»
    «Jedermann Vermutungen anstellen zu sehen?»
    «Himmel, Serena, ich bin seit zwölf
Jahren Gegenstand von Vermutungen! Darunter sind sogar einige recht gute
Geschichten über mich zusammengebraut worden.»
    Sie schaute ihn verzweifelt an. «Ich
kenne diese Stimmung an dir zu gut, um anzunehmen, daß es auch nur im
geringsten etwas nützte, weiterzureden. Du willst mich hinhalten, indem du so tust,
als verstündest du mich nicht.»
    «Nein, das will ich nicht. Ich
verstehe dich sehr gut, aber du legst dem zuviel Bedeutung bei. Es ist gar
nichts Besonderes dabei, daß ich zu deinem Kurator ernannt wurde: jedermann
weiß, daß ich der beste Freund deines Vaters war, und es wird niemanden
überraschen, daß er es vorgezogen hat, lieber mich als den alten Narren
Dorrington oder den Windbeutel, den deine Tante geheiratet hat, zu ernennen!»
    «Nein – wenn nicht jene
unglückselige Verlobung gewesen wäre!» sagte sie freimütig. «Das ist es, was es
so unerträglich macht. Papas Absicht ist – ist zu offenkundig!»
    «Du kannst dich damit trösten, daß
ich es bin und nicht du, über den der Mob lachen wird», sagte er grimmig.
    «Wie kannst du nur so etwas sagen?
Ich versichere dir, ich will dich nicht in eine solche Lage bringen!»
    «Verschwende nicht den leisesten
Gedanken daran! Dagegen bin ich abgehärtet!»
    «Oh, wie widerlich du bist!» rief
sie mit unterdrückter Heftigkeit aus.
    «Das klingt schon eher nach dir!»
sagte er herzlich. «Ich habe mir ja gedacht, daß es nicht lang dauern wird!»
    Sie beherrschte sich mit einer
Anstrengung, die ihm nicht entging, verschlang die Hände in ihrem Schoß fest
ineinander und biß sich auf die Lippen.
    «Vorsicht, Serena, du wirst Gallenkrämpfe
kriegen, wenn du soviel hinunterschluckst!»
    Lächerlichkeit begriff sie immer
schnell, und so holte sie tief Luft. Zwar blitzte sie ihn herausfordernd an,
aber ihr Humor siegte über die Wut, und sie brach in Lachen aus. «Oh ...! Gib
wenigstens zu, daß du imstande bist, selbst einen Heiligen zu provozieren!»
    «Das habe ich noch nie probiert.
Eine Heilige bist du ja gerade nicht!»
    «Nein, leider!» seufzte sie. «Schau,
zieh mich nicht auf, Ivo, ich bitte dich! Gibt es wirklich keinen Weg, wie man
dieses schändliche Testament nichtig machen könnte?»
    «Ich nehme an, nein. Aber ich bin
kein Rechtsanwalt. Berate dich mit dem Anwalt deines Vaters! Laß dir jedoch
gesagt sein, er hat deinen Onkeln keine sehr ermutigende Antwort gegeben, als
sie sich an ihn wandten. Ich vermute, daß es rückgängig gemacht werden könnte,
wenn ich das Kuratorium nicht annehme, aber das werde ich nicht tun.»
    «Wenn du dich weigerst, als Kurator
zu handeln ...?»
    «Auch das werde ich nicht tun.
Selbst wenn ich es täte, könntest du nicht über dein Vermögen verfügen, und das
möchtest du doch in erster Linie, nicht?»
    «Natürlich! Mein Vater hat mir 25o
Pfund jährlich als Taschengeld gegeben, und das genügte vollauf, als er noch
lebte, aber wie zum Teufel soll ich von einer solchen Summe leben?»
    «Versuche ja

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