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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena und das Ungeheuer
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nicht, mich
einzuwickeln, Mädchen! Das Vermögen deiner Mutter wurde dir überschrieben.»
    «Zehntausend Pfund, in Fonds
gebunden! Mein Einkommen wird insgesamt keine 700 Pfund betragen. Guter Gott,
Ivo, ich bin überzeugt, soviel hat mein Vater allein für meine Jagdpferde
ausgegeben!»
    «Oh, mehr! Er hat allein tausend
Guineen für den Apfelschimmel ausgegeben, der dich in der vergangenen
Jagdsaison so gut getragen hat. Aber jetzt wirst du ja wohl schwerlich an
Jagden teilnehmen!»
    «In diesem Jahr, nein. Aber soll ich
mein ganzes Leben lang der Armut ausgeliefert sein?» fragte sie. «Was, wenn ich
eine alte Jungfer bleibe? Ist für diese Möglichkeit etwas vorgesehen?»
    «Nein, nichts. Ich habe mir das
Testament eigens daraufhin durchgesehen, um sicherzugehen», antwortete er.
«Eine verdammte, schlecht arrangierte Sache – aber ich nehme an, er dachte, daß
in dieser Beziehung nichts zu fürchten sei.»
    «Er hat jedenfalls sein Bestes
getan, um mich zu einer Ehe mit dem ersten Mann zu zwingen, der so zuvorkommend
ist, um mich anzuhalten!» sagte sie bitter.
    «Du vergißt eines, Geliebteste!»
    Sie schaute ihn mißtrauisch an. «O
nein, deine Zustimmung ist Bedingung!»
    «Genau das! Aber beruhige dich! Ich
werde sie nicht aus unvernünftigen Gründen zurückhalten.»
    «Mir zum Trotz würdest du alles
tun!»
    «Nun, wenn ich das tue, hast du
einen guten Grund gegen mich und wirst zweifellos imstande sein,
das Kuratorium aufheben zu lassen. Bis dahin aber laß mich dir einen guten Rat
geben: Wenn du der Welt keinen Stoff für Klatsch liefern willst, tu wenigstens
so, als wärst du einverstanden! Wie du dich zu einem solchen Narren machen
konntest, damit alle diese Idioten etwas zu glotzen hatten, verstehe ich nicht!
Zieh meinetwegen über mich her, wenn wir allein sind, aber benimm dich in der
Öffentlichkeit so, daß die Leute, die sich dafür interessieren, annehmen
müssen, du seist mit dem Arrangement sehr einverstanden und sähest nichts
darin, was nicht ganz natürlich und für dich sogar bequem ist.»
    Sie mußte einsehen, daß dieser Rat
vernünftig war. «Aber alles übrige ...! Wie soll ich durchkommen? Kann ich denn
von so wenig leben, Ivo?»
    «Du könntest von noch viel weniger
leben, aber wie ich dich kenne, kannst du das nicht. Aber was soll dieses ganze
Gerede von Durchkommen? Du wirst doch nicht einen eigenen Haushalt aufziehen
wollen, oder? Das hat dein Vater nie beabsichtigt!»
    «Nein, tue ich auch nicht – aber
wenn, könntest du mich auch nicht daran hindern! Wenigstens brauche ich deine
widerliche Zustimmung nur zu einer Heirat!»
    «Stimmt, aber wenn du so einen
Blödsinn machen wolltest, würden dich deine Schulden sehr bald lehren, wie
unklug es ist, meinen Rat in den Wind zu schlagen», gab er zurück.
    Sie atmete schwer, sagte aber
nichts.
    «Nun, was also hast du wirklich
vor?» fragte er.
    «Ich werde bei Lady Spenborough
leben», antwortete sie kalt. Sie entdeckte, daß er die Stirn runzelte, und zog
die Brauen hoch. «Bitte sehr, hast du etwas dagegen?»
    «Nein. Nein, ich habe nichts
dagegen. Du wirst dich jedenfalls nicht beengt fühlen, solange du unter ihrem
Dach lebst, und für sie wurde ja so schön vorgesorgt, daß sie dich sehr gut mit
erhalten kann. Aber – hier?»
    «Im Witwenhaus. Ich sehe, daß dir
das nicht paßt! Wenn du aber auch nur einen plausiblen Grund für deine Mißbilligung
findest, mußt du wirklich ein Genie sein!»
    «Mir mißfällt es nicht, ich bin
nicht dagegen, und wenn du schon wieder grundlos streitlustig wirst, kannst du
es erleben, daß du geohrfeigt wirst, zum erstenmal in deinem Leben – leider
Gottes!» sagte er wild. «Leb, wo es dir paßt! Mir ist das vollkommen egal. Hast
du noch etwas zu sagen?»
    «Nein, ich habe nichts mehr zu
sagen, und ich wäre sehr froh, wenn ich mir vorstellen dürfte, daß ich nie mehr
auch nur ein einziges Wort mit dir wechseln müßte, solange ich lebe – und
außerdem existiert nichts in der Welt – aber schon gar nichts! –, was so
abscheulich und verächtlich und feig und unfein ist wie Leute, die ein Zimmer
verlassen, solange man noch zu ihnen spricht!»
    Er hatte schon die Tür geöffnet, aber
daraufhin brach er in Lachen aus und schloß sie wieder. «Sehr gut! Aber ich
warne dich, ich gebe Schlag um Schlag zurück!»
    «Das brauchst du mir nicht erst zu
sagen! Wenn du einverstanden bist, warum hast du dann so finster
dreingeschaut?»
    «Mein gewohnter Ausdruck,
möglicherweise. Es war

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