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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Astoria-Jugendmannschaft sagen würden, wenn sie mich jetzt so sehen könnten“, grinste Peter.
    „Papperlapapp“, sagte Frau Pfannroth wieder einmal. „Ich meine die Sache mit dem ,ATLANTIC -Hotel’. Dreh dich mal um, wie hinten die Rocklänge ist?“
    „Es wird davon abhängen, was die Hoteldirektion von mir hält“, sagte Peter. Er zeigte seiner Mutter jetzt die Kehrseite.
    „Du hättest also Lust?“
    „Eigentlich sogar sehr, wenn ich ehrlich sein soll.“
    „Dann laß das mit der Direktion meine Sorge sein!“ sagte Frau Pfannroth und pickte ihren Herrn Sohn mit einer Stecknadel dahin, wo der Rücken dicker wird und zu den Beinen „Guten Tag“ sagt. „Fertig!“
    Peter sprang in dem weißen Konfirmationskleid wie von einer Tarantel gestochen vom Stuhl. „Das also ist der Dank, Frau Pfannroth?“
    „Morgen früh gehst du zuerst zu deinem Sheriff und sagst ihm Bescheid. Inzwischen lege ich deinen guten Anzug zurecht und ein frisches Hemd. Du machst, daß du schnell wieder zurück bist, und dann dampfen wir rechtzeitig los, so daß wir genau um elf Uhr im, ATLANTIC’ sind.“
    Mutter Pfannroth half ihrem Jungen, das Kleid mit all den vielen Stecknadeln wieder loszuwerden.
    „So - und jetzt ins Bett, junger Mann, damit du morgen gut ausgeschlafen bist. Das wird vielleicht ein wichtiger Tag für uns zwei beide.“ Mutter Pfannroth hielt mal wieder ihre rechte Backe hin.
    „Gute Nacht, Mutter, und wenn du in einer Stunde spätestens nicht auch schlafen gehst, knipse ich dir einfach das Licht aus.“
    „Papperlapapp - und schlaf gut“, sagte Mutter Pfannroth. Natürlich surrte die Nähmaschine noch, als Peter längst im Bett lag. Nach dem Tag am Bahnhofseingang und dem Kuhlenkampschen Training war er eigentlich ziemlich müde. Trotzdem konnte er nicht einschlafen. Immer wenn einer der Hochbahnzüge unten am Haus vorbeifuhr, jagten helle Lichtstreifen über die Decke seines Schlafzimmers. Wenn er doch nur älter wäre und schon Geld verdienen könnte! Es müßte ja nicht gleich eine ganze Million sein. Nur so viel, daß es für seine Mutter zu einem Häuschen reichte und einem kleinen Garten mit Blumenbeeten und einer Ecke für Brechbohnen. Sie schwärmte doch so für selbstgezogenes Gemüse, vor allem aber von einer ganz bestimmten Sorte von Brechbohnen.
    Richtig, jetzt hatte er ganz vergessen, ihr die Geschichte von dem Bankraub zu erzählen.
    Peter überlegte schon, ob er noch einmal aufstehen sollte. Aber dann dachte er, daß die „Internationale Handels- und Creditbank“ für die Pfannroths eigentlich gar nicht so wichtig sei und daß es mit dem Erzählen zumindest noch bis morgen Zeit habe.
    Da lag die Sache mit der Zeitungsanzeige anders, die ging die Pfannroths ganz allein an.
    Oberkellner — Portier — Empfangschef — Direktor — nicht auszudenken!
    Was verdiente so ein Oberkellner wohl? Oder gar so ein Empfangschef? Bestimmt soviel wie Herr Schimmelpfeng. Und Herr Schimmelpfeng hatte sich vergangene Woche einen Volkswagen gekauft. Allerdings das Modell vom letzten fahr .
    Peter würde sich natürlich kein Auto kaufen, höchstens einen Motor. Richtig, einen Motor brauchte er, und zwar einen Motor für eine Nähmaschine, spätestens bis zu Weihnachten. Peter war jetzt schon beinahe am Einschlafen. Nebenan surrte und surrte es noch.
    Da klopfte es, und die Wohnzimmertür ging.
    Peter wachte wieder auf.
    „Wenn Sie gestatten, daß ich mir nur noch etwas Wasser hole?“ Das war die Stimme von Herrn Kalinke .
    Kurz darauf ging in der Küche die Wasserleitung.
    „Übrigens, Freitagabend will Frau Sauerbier zu Ihnen kommen“, hörte Peter jetzt seine Mutter sagen.
    „Eigentlich bin ich ja völlig ausverkauft. Aber wenn ich Ihnen damit gefällig sein kann - natürlich gerne. Wir haben am Freitag ,Tosca’ , da geht es sogar schon etwas früher.“
    „Danke schön und gute Nacht, Herr Kalinke .“
    „Noch eine Frage, Frau Pfannroth. Ich will übers Wochenende ins Grüne. Glauben Sie, daß wir schönes Wetter haben werden?“
    „Ich denke, Sie sind Hellseher“, hörte Peter seine Mutter antworten. Dann surrte die Maschine wieder, und eine Tür wurde auf- und zugemacht.
    Peter biß in seine Bettdecke vor Vergnügen. Er war jetzt wieder hellwach, aber nicht lange.
    Als der nächste Hochbahnzug unten am Haus vorbeidonnerte, schlief er schon, und jetzt endgültig.

Die Polizei muß ziemlich dicke Pillen schlucken

    Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, wenn in dieser Nacht irgendwo in

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