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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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los, wie die Feuerwehr hinter dem Jungen mit den abstehenden Ohren her. Es ging über die breite Treppe mit dem dicken Teppichbelag.

Peter erfährt, daß abstehende Ohren auch ihr Gutes haben

    „An der Zimmernummer siehst du immer gleich, was für ein Stockwerk es ist“, erklärte der Page mit den abstehenden Ohren. „Die Zweihunderter liegen im zweiten, die Dreihunderter im dritten und so fort.“
    „Also 404 im vierten Stockwerk“, stellte Peter fest.
    „Warum nehmen wir dann nicht den Fahrstuhl?“
    „Man merkt, du hast noch keinen blassen Schimmer! In den Fahrstuhl darfst du nur rein, wenn ein Gast bei dir ist! So, und jetzt paß auf.“
    Die beiden hatten die vierte Etage erreicht.
    Der Treppe gegenüber waren die Aufzüge. Einer mit Glastüren und viel blankem Messing drumherum für die Gäste, ein anderer mit einer grauen Eisentür für Lasten und Gepäck.
    Nach links und rechts gingen breite Korridore.
    „Es ist in allen Stockwerken das gleiche. Nach links laufen die Zimmernummern 0 bis 50 und nach rechts 50 bis 100. Im ganzen gibt’s vier Etagen, also rund vierhundert Zimmer. - Nach links oder rechts?“
    „Nach links“, antwortete Peter, und die beiden trotteten los. Auch hier lagen wieder diese dicken Teppiche. Und dann die Unmengen weißer Türen auf beiden Seiten! Oben an diesen Türen waren aus Messing die Zimmernummern angebracht und unten am Boden standen meistens Schuhe. Es war ja noch früh am Morgen.
    „Wenn die Spitzen zum Zimmer zeigen, sind sie geputzt“, erklärte der Page. „Aber das Schuheputzen ist Sache der Hausdiener.“
    Peter hätte sich ganz gern ein Paar der geputzten Schuhe näher angeschaut. Aber da kam jetzt gerade ein ziemlich junger Etagenkellner um die Kurve. „Hallo, Friedrich!“ rief er und schob einen kleinen Servierwagen über den Teppich. „Guten Morgen, Herr Baumbach“, erwiderte der Page mit den abstehenden Ohren.
    Aber das hörte der Etagenkellner wohl schon nicht mehr. Er hatte nämlich inzwischen eine der weißen Türen aufgemacht und sagte gerade: „Das Frühstück, mein Herr.“ Dabei schob er seinen Servierwagen mit der Kaffeekanne und den gekochten Eiern ins Zimmer.
    „Du heißt also Friedrich?“ fragte Peter und stellte sich nun seinerseits vor. „Ich heiße Peter Pfannroth.“
    „Sehr angenehm“, sagte der andere. „Wir sind da.“
    Richtig, sie standen jetzt vor 404. „Jedes Zimmer hat zwei Türen. Aber man weiß ja nie, ob die Tür drinnen auch zugemacht ist. Also klopft man erst einmal draußen.“
    Der Junge, der Friedrich hieß, trat einen Schritt nach vorne und klopfte. Dann horchte er.
    Nichts rührte sich.
    Da drückte er auf die Messingklinke und machte auf.
    Die zweite Tür war geschlossen.
    „Aha“, flüsterte Friedrich und klopfte wieder.
    „Herein!“ rief eine Stimme von drinnen.
    Der Junge sah Peter noch einmal kurz an und zischte: „Sofort hinter dir zumachen!“ Dann trat er ein. Peter blieb ihm ganz dicht auf den Fersen.
    „Guten Morgen, Frau Baronin“, sagte der Page Friedrich. Dabei schloß Peter ganz schnell die Türen. Dann drehte er sich um.
    Im gleichen Augenblick wurde er käsebleich vor Schreck. Rund um ihn herum fauchte und knurrte es nämlich auf einmal. „ Schschsch !“ machte es, und irgendein Tier mit bösen gelben Augen sauste an ihm vorbei. Gleich hinterher machte es noch einmal „ Schschsch “, und ein zweites Tier sprang durch die Gegend, über seine rechte Schulter hinweg.
    „Katja!“ rief eine energische Frauenstimme, „Mohammed! Wollt ihr wohl vernünftig sein! Zurück! Platz! Schön Platz!“
    Die beiden Tiere fauchten und knurrten noch, aber sie zogen sich zurück, und zwar auf einen Ledersessel, der etwas an der Seite stand. Dieser Sessel war völlig zerkratzt und aufgerissen. Aus den Löchern seines Lederbezuges guckten Spiralfedern und Roßhaar.
    „Ja - so ist es schön! So seid ihr lieb“, sagte die Frauenstimme jetzt. Plötzlich ganz ruhig und zärtlich. Peter sah auf.
    Dicht am Fenster, durch das man die Alster sehen konnte, stand eine ältere, kleine Dame mit ganz weißen Haaren. Sie puderte sich gerade ihr Gesicht. Als sie damit fertig war, sagte sie: „In zwei Stunden bin ich wieder zurück.“ Dann setzte sie einen Hut auf und nahm ihre Handtasche.
    „Esmeralda hat heute etwas Temperatur und rote Augen. Sie liegt in ihrem Körbchen und muß zugedeckt bleiben. Sonst alles wie immer.“
    Die Baronin sah noch einmal in den Spiegel und kam auf die Jungen zu. „Wieso seid

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