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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Peter und griff zu.
    „Soviel wie Entschuldigung’, oder so etwas Ähnliches.“
    „Aha“, meinte Peter.
    Die beiden Jungen kauten jetzt eine ganze Weile an ihrem Kaugummi.
    „Sind deine Eltern sehr streng?“ wollte Francis schließlich wissen.
    „Ich habe nur noch eine Mutter“, sagte Peter, „und wir verstehen uns prima!“
    Ganz weit drüben am Horizont beim Gaskessel bildeten sich jetzt kleine weiße Wölkchen am Himmel.
    „Da habt ihr euch wohl sehr gern?“ fragte der junge Overseas.
    „Sehr“, sagte Peter nur und sah zu den kleinen weißen Wölkchen hinüber.
    „Daddy und ich, wir haben uns eigentlich auch ganz gern. Nur haben wir wenig Zeit dazu. Immer wenn wir irgendwo ankommen, warten schon eine Menge Leute und Konferenzen. Da suche ich mir dann in den Hotels immer einen Pagen aus, der mir besonders gut gefällt und der mir alles zeigt. Wenn ich dann weiterfahre oder wieder in Amerika bin, schreiben wir uns. Du mußt mir auch deine Adresse geben, und natürlich sagen wir jetzt Du zueinander.“
    Peter pfiff wieder einmal durch die Zähne. „Ich weiß nicht“, überlegte er, „wenn das Herr Krüger hört, schaut er bestimmt ziemlich erstaunt durch seine Brillengläser.“
    „Dann jedenfalls, wenn wir allein sind.“
    „Das ist sehr freundlich, Mister Overseas!“
    „Francis!“ korrigierte der Junge mit dem Cowboy auf der Brust und hielt seine Hand hin.
    „Francis“, wiederholte Peter und schlug ein. Dabei bekam er einen himbeerroten Kopf und angelte aus reiner Verlegenheit schnell nach der Zeitung auf den Knien.
    „Das steht dir gut, wenn du so rot anläufst“, grinste der junge Overseas und lutschte vergnügt an seinem Kaugummi.
    „Leider nicht zu ändern“, meinte Peter, und dann sagte er noch ganz breit und gequetscht: „I am sorry.“
    „Well, das ist überhaupt eine Idee!“ rief Francis. „Ich bringe dir Englisch bei und du - du hörst j a gar nicht zu!“
    Peter hatte im Augenblick wirklich nicht zugehört. Er war plötzlich wieder auf diese Überschrift „5000 Mark Belohnung“ gestoßen. Anstelle einer Antwort las er jetzt einfach vor: „-hat sich die Handels- und Creditbank entschlossen, die für die Ergreifung der Täter und Wiedererlangung des geraubten Geldes ausgesetzte Belohnung von bisher 1000 Mark auf 5000 Mark zu erhöhen. Nach wie vor sind alle Mitteilungen und Beobachtungen in dieser Sache an Kriminalkommissar Lukkas zu richten, Kriminalpolizei am Sternplatz, Seitenflügel A, Zimmer 247. Alle Angaben werden vertraulich behandelt.“
    Peter legte die Zeitung wieder auf seine Knie und dachte nach. Und da er sehr gründlich nachdachte, machte er die Augen zu und legte seinen Zeigefinger an die Nase.
    Francis sah sich den nachdenkenden Pagen eine ganze Weile interessiert an, wie eine seltene Briefmarke oder so etwas Ähnliches, dann sagte er: „Es ist wirklich sehr aufregend, sich mit dir zu unterhalten.“
    Im Augenblick meinte das der junge Overseas natürlich ironisch, aber schon fünf Minuten später war es seine ehrliche Überzeugung. Peter machte nämlich jetzt seine Augen wieder auf, sah für etwa drei Sekunden zu den Elefanten hinüber und sagte dann: „Paß mal genau auf!“
    „O.k.“, minte Francis, spuckte seinen Kaugummi auf den Kiesweg und hörte zu.
    Peter erzählte hintereinander weg die ganze Bankraubgeschichte. Er fing damit an, wie er mit dem Sheriff am Bahnhofseingang saß -
    Drüben hinter dem Wassergraben war inzwischen die Fütterung der drei Elefanten in vollem Gange. Als sie ihr Frühstück so ziemlich verschlungen hatten, war Peter auf seiner Bank gerade bei der „Schwarzen Rose“ und ihren Komplicen angelangt.
    „Die Polizei rennt sich die Beine aus, und alle Zeitungen sind voll davon. Aber bestimmt sind die beiden mit all dem Geld längst über die Grenze und baden jetzt im Roten Meer oder begucken sich die Niagarafälle.“
    „May be “, überlegte Francis. „Aber vielleicht sind sie auch drüben am Bärenkäfig und fahren gerade Karussell.“ Er schob die Unterlippe vor und nahm jetzt die Zeitung von Peters Knien.
    Eine ganze Weile geschah nichts. Dann fragte Francis plötzlich: „Kriminalpolizei am Sternplatz - ist das weit?“
    „Mit dem Wagen zehn Minuten. Wieso?“
    „Well - wann mußt du wieder im Hotel sein?“
    „So um eins. Aber was soll das alles?“
    „Ganz einfach“, sagte Overseas junior und stand jetzt auf. „Wir fahren sofort zu diesem Kommissar Lukkas. Ihr hättet die Sache mit dem Mann in der

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