Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
Vom Netzwerk:
verbeugte sich wieder.
    „Mehr weiß ich nicht. Aber ich hab’ das Gefühl, der Kerl spioniert hinter Ihnen her. Und vielleicht ist es gut, wenn Sie das wissen. Übrigens, hier hab’ ich die Autonummer aufgeschrieben, von der schwarzen Limousine, meine ich. — Schönen Dank für den Kakao! Aber jetzt muß ich los, Mister! Auf 404 wartet die Baronin mit ihren Katzen.“

    In der nächsten halben Stunde spielte das Telefon die Hauptrolle. Es fing damit an, daß es schon klingelte, als der hellblonde Page noch nicht ganz aus dem Zimmer war.
    „Ein Mister Korda möchte Sie sprechen“, sagte die Zentrale, und dann konnte man hören, wie die Leitung gestöpselt wurde.
    Francis winkte Peter zu sich und fragte gleichzeitig: „Hallo?“
    Die beiden Jungen hatten jetzt ihre Köpfe ganz dicht nebeneinander, nur der Telefonhörer war noch zwischen ihnen.
    „Hier spricht Korda“, ließ sich jetzt eine Stimme hören.
    „Overseas“, antwortete Francis.
    Die zwei Jungen verdrehten ihre Augen und schielten sich an.
    „Ich komme soeben aus London und soll Sie von Ihrem Herrn Vater grüßen. Wir machen Geschäfte zusammen. Er hat mir eine Kleinigkeit für Sie mitgegeben. Wenn es Ihnen paßt, bin ich in einer Viertelstunde bei Ihnen im Hotel. Welche Zimmernummer haben Sie, wenn ich bitten darf?“
    „310“, antwortete Francis. Er sprach die Zahl so deutlich aus und zog sie in die Länge, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen.
    „Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen. Allerdings —“, Francis hielt seine Hand über die Muschel und flüsterte zu Peter: „Ich freß’ ‘nen Besen, das ist der Kerl! Aber in einer Viertelstunde, das ist zu früh!“
    Peter nickte. „Sag ihm, daß du noch in der Badewanne sitzt!“
    „Wie meinten Sie?“ fragte jetzt die Stimme aus dem Telefonhörer.
    „Wie gesagt, ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen,
    Mister Korda, allerdings erst in einer Stunde, sagen wir um elf Uhr. Ich sitze nämlich noch im Bad, nebenan wartet der Masseur, und der braucht leider immer eine halbe Stunde. Im übrigen bin ich natürlich gern bereit, auch zu Ihnen zu kommen.“
    Francis grinste und hielt wieder seine Hand über das untere Ende des Hörers. „Paß mal auf, was er sagt!“
    Und da war auch schon wieder die Stimme zu hören. „Keineswegs, lieber Mister Overseas. Sie sollen sich keine Mühe machen. Zudem bin ich unterwegs. Sagen wir also elf Uhr. Ich werde pünktlich sein!“
    „Daran zweifle ich nicht!“ flüsterte Francis. Dann nahm er seine Hand wieder von der Muschel und sagte: „Ich darf Sie also um elf Uhr erwarten. Sehr freundlich! Bis nachher, Mister Korda!“
    „Bis nachher!“ echote die Stimme, und dann wurde am anderen Ende der Hörer aufgelegt.
    Francis legte nicht auf. Er bestellte bei der Zentrale ein dringendes Gespräch nach London, Hotel Metropol.
    „Sicher ist sicher!“ sagte er dann und ließ erst jetzt seinerseits den Hörer wieder auf den Apparat zurückfallen.
    Peter sah auf seine Armbanduhr. „Jetzt ist es zehn Minuten bis zehn. Wir haben also genau siebzig Minuten Zeit!“
    „Das müßte genügen“, überlegte Francis. „Er setzt jetzt bestimmt alles auf eine Karte! Nachdem heute sein Bild in allen Zeitungen steht, darf er keine Zeit mehr verlieren. Das macht ihn unvorsichtig.“
    „Daß sein Koffer mit dem Geld plötzlich weg ist, das hat ihn natürlich halb um den Verstand gebracht“, überlegte Peter weiter.
    „Zwei Dinge wird er jetzt so schnell als möglich wissen wollen: erstens, ob dieser Overseas tatsächlich seinen Koffer hat, und zweitens, wenn er ihn hat, ob er schon weiß, was in ihm drin ist oder nicht.“
    „Wenn ich mir das so vorstelle, kann mir der Bursche direkt leid tun“, grinste Peter.
    Um zehn Uhr fünfzehn kam das Gespräch mit London. Es dauerte eine Weile, bis Mister Overseas am Apparat war.
    „Hallo Daddy!“
    „Hallo Francis! Ich sitze mitten in einer Konferenz. Wo brennt’s denn?“
    „Nichts Besonderes. Ich wollte nur fragen, wie’s dir geht?“
    „Du langweilst dich wohl? Wie kämest du sonst zu deiner Frage nach meinem Befinden. Übrigens geht’s mir gut —“
    „Mir auch —“
    „Schönes Wetter hier in London —“
    „Hier auch —“
    „Dann ist ja alles in Ordnung! —“
    „Wann kommst du zurück, Daddy?“
    „Morgen. Spätestens übermorgen. Sonst noch was?“
    „Eigentlich nicht —“
    „Na denn
    „Das heißt - kennst du einen Mister Korda? Er hat hier angerufen.“
    „Korda? Keine Ahnung!“
    „Du hast

Weitere Kostenlose Bücher