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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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machte die Badezimmertür auf und sah sich um. „Na schön.“
    Die drei Kriminalbeamten verfolgten jede Bewegung ihres Chefs, dabei gingen ihre Köpfe so gleichmäßig hin und her wie bei den Zuschauern auf einem Tennisplatz.
    „Weber, Sie kommen mit mir ins Badezimmer“, bestimmte Kriminalkommissar Lukkas, „Inspektor Becker und Blumensaat auf den Korridor.“
    „Aber“, widersprach Francis, „wenn die beiden Inspektoren, ich meine, wenn sie gleich wie zwei Polizisten vor der Tür stehen —“
    Mitten im Satz brach Francis ab.
    Die beiden Inspektoren hatten nämlich inzwischen ihre Mäntel ausgezogen, und es zeigte sich jetzt, daß sie darunter regelrechte Frackanzüge anhatten.
    „Ganz so dumm sind wir ja auch nicht“, bemerkte Kriminalkommissar Lukkas. Dann meinte er zu den beiden Inspektoren: „Vorsicht, wenn ihr rausgeht. Vielleicht ist der Kerl schon in der Nähe. Am besten, ihr nehmt gleich etwas von dem Zeug hier mit.“ Der Kriminalkommissar zeigte auf den Frühstückstisch und fragte noch: „Sie gestatten doch, Mr. Overseas?“
    Francis nickte.
    Die zwei Inspektoren bedienten sich. Einer nahm den Servierwagen, der andere schnappte sich die Kakaokanne und den Korb mit den Brötchen. Dazu legte er sich noch eine Serviette über den Arm.
    Dann gingen die beiden zur Tür und schoben sich im Rückwärtsgang aus dem Zimmer. Dabei sagten sie: „Jawohl, mein Herr! Besten Dank, mein Herr! Das Mittagessen um dreizehn Uhr. Sehr wohl bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatten.
    „Seitdem Sie mit diesem ulkigen Cowboy auf der Brust bei mir waren, halten Sie wohl nicht mehr allzu viel von der Kriminalpolizei, wie?“ fragte Kriminalkommissar Lukkas und kniff das linke Auge zu.
    „Ich möchte Sie nicht beleidigen“, sagte Francis höflich.
    „Und jetzt - sind Sie jetzt einigermaßen zufrieden?“
    „Nicht schlecht“, gab Francis zu. „Nur die Krawatten stimmen nicht. Die Etagenkellner haben hier im ATLANTIC weiße Schlipse -“
    Peter rutschte aufgeregt auf seinem Koffer mit den einhundertzweiundvierzigtausend Mark hin und her.
    Wie waren die zwei Etagenkellner, die jetzt mit dem Rücken voraus auf den Korridor traten, ins Zimmer 310 gekommen?
    Irgend etwas stimmte da nicht!
    Peter drückte sein rechtes Auge noch dichter ans Schlüsselloch und dachte nach.
    Außer Kriminalkommissar Lukkas und seinen drei Begleitern hatte sich bisher niemand blicken lassen. Wenigstens nicht in dem Teil des Korridors, den Peter einsehen konnte. Und das waren mindestens zwanzig bis fünfundzwanzig Meter. Der Korridor machte an dieser Stelle eine Kurve.
    Verflixt, diese zwei Etagenkellner!
    Zimmer 310 hatte doch nur eine einzige Tür. Und diese Tür war ganz einwandfrei zu übersehen. Das heißt, wenn Peter so schräg durchs Schlüsselloch peilte. Aber das tat er die ganze Zeit.
    Oder sollten diese beiden Burschen -?
    Peter biß sich auf die Unterlippe und fuhr mit der Hand durchs Haar. Donnerwetter! Das wäre die einzige Möglichkeit!
    Die zwei Etagenkellner waren zehn Meter weitergegangen, dann blieben sie plötzlich stehen. Sie machten sich an ihrem Servierwagen und mit dem Kakaogeschirr zu schaffen, aber gleichzeitig sahen sie sich um, der eine nach links, der andere nach rechts. Dann steckten sie die Köpfe zusammen und tuschelten.
    Also doch!
    Jetzt war Peter seiner Sache ganz sicher. Plötzlich fiel ihm auch auf, daß diese zwei Kellner genauso breit und groß waren, wie die Männer, die Kriminalkommissar Lukkas begleitet hatten.
    Nicht schlecht, Herr Specht!
    „Ich nehme meinen Hut ab, Herr Lukkas, sofern ich je mal einen aufsetzen sollte.“
    In diesem Augenblick wurde es vor Peters Schlüsselloch kohlrabenschwarz. So als ob jemand auf der anderen Seite seinen Zylinder über die Türklinke gehängt hätte. Aber das dauerte nur eine oder höchstens zwei Sekunden, dann wurde es wieder heller und heller, bis Peter jetzt ganz deutlich ein schwarzes Stück Stoff erkennen konnte. Dieses Stück Stoff bewegte sich vom Schlüsselloch weg, und mit jedem Schritt, den es sich weiter entfernte, war deutlicher zu erkennen, daß es zur Rückenfront eines schwarzen Anzuges gehörte. Dieser schwarze Anzug, beziehungsweise der Mann, der ihn trug, ging jetzt schnurgerade auf die Tür von 310 zu.
    Peter blieb ganz einfach die Luft weg.
    Die Etagenkellner schoben ihren Servierwagen weiter, als ob nichts geschehen wäre.
    Der Mann im schwarzen Anzug hatte inzwischen das Zimmer von Francis erreicht. Er öffnete die innere Tür,

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