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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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gleich zu dir, und wir übergeben dann auch das Geld.“
    „Nachdem du hier schon die ,Schwarze Rose’ übergeben hast“, grinste Peter. „Nicht schlecht! Am besten gefällt mir daran, daß auf jeden Fall nichts mit dem Geld passieren kann.“
    Peter blieb stehen und sah auf seine Uhr.
    „Dann müßte ich allerdings los! Lukkas kann jeden Augenblick eintrudeln.“
    „O.k.“, sagte Francis. Er warf den Schlüssel vom Kleiderschrank in die Luft und fing ihn wieder auf.
    Der Koffer mit der Nummer 999 an der Seite war ja mit der Wäscheleine verschnürt. Allerdings nicht mehr mit achtundzwanzig Knoten.
    Francis schloß die Tür zu den Zimmern seines Vaters auf. Hier waren die Vorhänge zugezogen, und es war ziemlich dunkel.
    Der letzte Raum war das Schlafzimmer, von hier führte wieder eine Tür zum Korridor, sie war nur von der Innenseite mit der Türklinke zu öffnen.
    „Jimmy wartet gegenüber auf dem Parkplatz“, flüsterte Francis.
    „Und vergiß es nicht“, flüsterte Peter zurück, „am Güterbahnhof, Arnoldstraße 27, vierter Stock!“
    Francis spähte jetzt durch das Schlüsselloch auf den Korridor hinaus.
    „Alles bestens zu übersehen!“ stellte er fest. „Du wartest jetzt einfach, bis dieser Bursche kommt und in meinem Zimmer verschwindet. Nicht, daß du ihm in die Hände läufst!“
    „Mach dir keine Sorgen!“ meinte Peter. „Ich weiß ja, wie er aussieht.“
    „Dann Hals- und Beinbruch!“
    „Ebenfalls! Und sag dem Direktor Bescheid.“
    Eine Minute später war Francis wieder in seinem Zimmer und schloß hinter sich ab. Den Schlüssel steckte er in seine linke Hosentasche.
    Dann nahm er den Telefonhörer vom Apparat.
    „Bitte Direktor Adler“, sagte er, als sich die Zentrale meldete.

Ein älterer Herr mit weißem Spitzbart

    Direktor Adler war von dem Anruf nicht gerade begeistert, aber er fiel auch nicht gleich vom Stuhl. Schließlich war er Überraschungen gewohnt. In einem Hotelbetrieb gibt es eine ganze Menge davon. Sie kommen wie die Maikäfer. Und gerade in diesem Jahr hatten sich die Maikäfer zu einer Landplage ausgewachsen.
    „Was für ein Datum haben wir heute?“ fragte Direktor Adler, als er den Telefonhörer auflegte.
    „Den Dreizehnten!“ rief Fräulein Wiesengrund aus dem Vorzimmer. „Warum, ist irgendwas passiert?“
    „Es sieht so aus“, gab Direktor Adler zur Antwort und verließ sein Büro.
    In der Halle stieß er beinahe mit einem älteren Herrn zusammen, der einen weißen Spitzbart am Kinn hatte. „Ich bitte vielmals um Verzeihung!“ entschuldigte sich der Hoteldirektor. „Aber ich bitte Sie, junger Freund“, lächelte der ältere Herr mit dem Spitzbart und sah sich um. Er schien sehr viel Zeit zu haben.
    Am Lieferanteneingang kam Direktor Adler gerade noch zurecht.
    Personalportier Pfefferkorn hatte einen knallroten Kopf und sagte nur: „Nein so was! Nein so was!“
    „Vielleicht fällt Ihnen auch mal was anderes ein?“ fragte gerade einer der vier Herren, die vor ihm standen. „Zum Beispiel, wie wir möglichst unauffällig in den dritten Stock kommen?“
    „Wenn die Herren gestatten, mein Name ist Adler. Ich bin der Hoteldirektor.“
    „Die Herren sind von der Kriminalpolizei“, warnte Personalportier Pfefferkorn.
    „Ich weiß Bescheid“, sagte Direktor Adler. „Wenn ich mich nicht täusche, sind Sie Kriminalkommissar Lukkas?“
    Der eine von den vier Männern, der vorher gesprochen hatte, zog seinen Hut. „Stimmt, Lukkas heiße ich. Die anderen Herren darf ich Ihnen später vorstellen, wenn’s recht ist. Im Augenblick haben wir dazu keine Zeit.“
    „Ich weiß Bescheid“, sagte Direktor Adler wieder und marschierte los. „Bitte folgen Sie mir! Am besten, wir verzichten auf den Fahrstuhl und gehen über die Feuertreppe.“
    „Meinetwegen“, knurrte Kriminalkommissar Lukkas. Immerhin war er ein Mann von beinahe zwei Zentnern.
    „Was ist das für ein Mann, dieser Overseas?“
    „Mister Overseas ist Deutsch-Amerikaner und einer unserer ältesten Gäste. Zur Zeit befindet er sich in London —“
    „Das stimmt wohl nicht ganz!“ Kriminalkommissar Lukkas blieb stehen und holte eine Zigarre aus der inneren Rocktasche. „Ich habe noch gerade mit ihm telefoniert.“
    „Mit Mister Overseas junior, wenn ich berichtigen darf“, Direktor Adler war ebenfalls stehengeblieben. Aber jetzt ging er weiter.
    „Aha!“ sagte der Kriminalkommissar nur und stapfte hinterdrein.
    „Im übrigen wäre ich Ihnen sehr dankbar“, wagte Herr Direktor

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