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Gepaeckschein 666

Gepaeckschein 666

Titel: Gepaeckschein 666 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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nicht jetzt in London mit ihm gesprochen?“
    „Unsinn. Ich kenne keinen Korda!“
    „Na, dann bis morgen oder übermorgen, Daddy!“
    „Hör, Francis, laß dich nicht mit irgend jemanden ein, den du nicht kennst!“
    „Keine Sorge, Daddy!“
    „Mach mir keine Dummheiten!“
    „Keine Sorge, Daddy!“
    „Dann, so long !“
    „So long , Daddy!“ Francis legte den Hörer zurück und verschränkte die Arme.
    „Enorm, daß das London war!“ wunderte sich Peter, „so klar und deutlich wie Stadtgespräch!“
    „Allerdings“, gab Francis zu, aber er war mit seinen Gedanken ganz woanders.
    „Im übrigen, noch fünfunddreißig Minuten!“ Peter sah wieder einmal auf seine Armbanduhr. „Was machen wir jetzt?“
    „Das ist die Frage!“
    „Ich finde —“, Peter drückte seine Hände mit den Knien zusammen und sah auf den Zimmerteppich, jetzt wäre es vielleicht an der Zeit —“
    Francis turnte mit seinen Schuhspitzen. „Ich weiß, was du denkst.“
    „Und - was sagst du dazu?“
    „Daß es wohl das beste ist. Wir dürfen jetzt nichts mehr riskieren!“ Francis stand auf. „Hast du die Nummer?“
    Peter nahm die Zeitung, und Francis griff wieder einmal nach dem Telefonhörer.
    „Amt bitte —“
    „24 —“, las Peter vor.
    Francis wählte: „48 — 76 —“
    „Ja, hier Overseas —“
    „Apparat 311“, flüsterte Peter.
    „Bitte Apparat 311“, verlangte Francis.
    Peter war mit seinem Kopf jetzt wieder ganz dicht neben ihm.
    „Zimmer 247“, meldete sich eine Stimme.
    „Hier spricht Francis Overseas, Hotel ATLANTIC. Ich möchte mit Kriminalkommissar Lukkas verbunden werden.“
    „Einen Augenblick.“
    Und dann: „Lukkas“, weiter nichts.
    Die beiden Detektive schluckten, ohne jeden Grund.
    „Es handelt sich um den Bankraub“, quetschte Francis schließlich heraus.
    „Na und?“
    Dieses „Na und?“ brachte Francis wieder „auf die Palme“. Plötzlich hatte er überhaupt keine Hemmungen mehr.
    „Ich wollte Ihnen nur sagen, daß das geraubte Geld hier bei mir im Kleiderschrank liegt und daß diese sogenannte ,Schwarze Rose’ Punkt elf hier aufkreuzt, um es sich zu holen. Vielleicht kommen Sie gleich mal mit einigen Ihrer Herren hier vorbei, um —“
    „Wie war Ihr Name?“
    „Overseas“, Francis mußte natürlich wieder einmal jeden Buchstaben einzeln aufsagen.
    „Hotel ATLANTIC sagten Sie?“
    „Sehr richtig.“
    „Zimmer?“
    „ 3 10.“
    „Danke. Wir sind in zehn Minuten da!“
    „Aber spätestens und durch den Lieferanteneingang an der Rückseite, wenn ich bitten darf. Ich nehme an, daß der Haupteingang beobachtet wird.“
    „Lieferanteneingang“, war noch zu hören, und dann klickte es in der Leitung.
    „Jetzt wird’s ernst“, stellte Peter fest und rieb sich am Kinn. Da klingelte das Telefon schon wieder.
    „Overseas“, meldete sich Francis.
    „Danke. Hier spricht Lukkas. Ich wollte mich nur vergewissem , daß Sie tatsächlich dort wohnen. In zehn Minuten sind wir da.“
    „Klick“, machte es, und die Leitung war wieder frei.
    „Immerhin“, meinte Francis und nahm jetzt den Kleiderschrankschlüssel wieder aus der Blumenvase.
    „Eigentlich müßte ich dem Direktor Bescheid sagen“, überlegte Peter.
    „Und dann ist die Frage, ob der Koffer mit dem Geld hierbleibt oder nicht?“
    „Wieso?“
    „Nehmen wir an, der Kerl kommt früher als die Kriminalbeamten, oder er kommt nicht allein und hat vielleicht eine Pistole bei sich, vielleicht sogar eine Maschinenpistole. Vergiß nicht, er soll ein internationaler Halunke sein!“
    „Wohin also?“
    „Nebenan, das geht nicht, weil er ja weiß, daß Zimmer 31 o und 312 zusammengehören.“
    Die beiden Detektive nahmen ihre Hände auf den Rücken, zogen Achterlinien auf dem dicken Teppich und überlegten.
    „Wir müssen uns trennen!“ meinte Francis plötzlich.
    „Wenn hier irgend etwas schiefgeht, muß wenigstens das Geld in Sicherheit sein.“
    „Und wie stellst du dir das vor?“
    „Zum Beispiel so, daß ich bleibe, während du mit dem Koffer lostürmst. Am besten einfach zu dir nach Hause. Das einfachste ist immer das beste!“
    „Am Güterbahnhof, Arnoldstr. 27, vierter Stock. Das stimmt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß da jemand einhundertzweiundvierzigtausend Mark sucht -“
    „Der dickste Geldschrank ist nicht so sicher.“ Francis hatte jetzt seine Fäuste tief in den Hosentaschen und wippte mit den Fußspitzen. „Und wenn hier alles geklappt hat, komme ich mit der ganzen Kriminalpolizei

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