Gepflegt
Aufgabe, die Haut von Staub, Schmutz, toten Hornzellen, überschüssigem Schweiß und Talg sowie von Kosmetikresten zu befreien, ohne die Haut und den Säureschutzmantel zu schädigen, ist nicht leicht. Ohne eine Reinigung aber zeigt Hautpflege keinen Erfolg. Wasser, Seifen, Syndets, Emulsionen (Reinigungsmilch, Reinigungslotion), Wasch- und Reinigungscremes oder Öle stehen dafür bereit.
Wasser ist zum Waschen da
Warmes Wasser allein hat schon eine reinigende Wirkung. Es reinigt aber nicht gut genug, denn es kann keine Fette aufnehmen. Waschaktive Substanzen, die Oberflächenspannung herabsetzen, wie natürliche Seifen und synthetische Syndets, helfen. Syndets mit jedem gewünschten pH-Wert und dem Zusatz rückfettender Substanzen werden für empfindliche, entzündete, kranke oder trockene Altershaut verwendet. Sie erhalten den natürlichen Säureschutzmantel, da sich keine Laugen und Kalkrückstände bilden. Seifen sind Alkalisalze (Natrium- oder Kaliumsalze) der höheren Fettsäuren. Sie entstehen durch Kochen der höheren Fett- und Ölsäuren mit Natronlauge (Verseifen), wobei sich feste Seifen und Glycerol bilden.
Das müssen Sie beachten
Eine Seifenlösung kann auch in kleinste Zwischenräume vordringen und Schmutzteilchen durch Emulgieren entfernen: Die Schaumbildung spielt dabei für den Reinigungseffekt keine Rolle. Seifen entfernen aber nicht nur Schmutz, sondern auch einen Teil des Säureschutzmantels, was raue und schuppige Haut zur Folge hat. Seifen reagieren in wässriger Lösung immer alkalisch. Der pH-Wert der Haut ist aber schwach sauer. Häufiges Waschen mit Seifen kann deshalb zu Hautschäden führen. Gründliches Nachwaschen mit Wasser entfernt Seifenreste zwar, aber mit hartem Wasser bildet Seife unlösliche Kalkseife, die besonders empfindliche Haut reizt, weil sie sich in die Poren einlagert. Besonders bei trockener Haut sollten Seifen deshalb nicht zur Gesichtsreinigung verwendet werden.
(© Simone Andress)
Ein gutes Stück
Schon die Sumerer bereiteten Seifen. In vergangenen Jahrhunderten war die Seifenherstellung oft Aufgabe der Hausfrau. Heute wird das Hobby, das mit samtig weicher Haut belohnt, wiederentdeckt. Dass Seifen wie frisch gepflückt duften, in der Hauptsache aber aus Fett und Natronlauge bestehen, ändert nichts an ihrer pflegenden Wirkung, von der Körperpflege bis hin zur Rasur.
Seife selbst zu machen bedeutet, die Inhaltsstoffe zu kennen. Schon mit der Auswahl der Öle geben Sie Ihrer Seife eine spezielle Wirkung. Als Pflegemittel werden teure Pflanzenöle und wertvolle Extrakte zum Beduften verwendet. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Obwohl sie sich gut verseifen lassen und eine feste und gut schäumende Seife ergeben, werden tierische Fette wie Schweineschmalz und Rindertalg heute seltener verwendet. Selbst zugesetzte Aromen und Farben sollen die Haut nicht reizen, sondern pflegen. Kaffee bindet Gerüche, und Kräuter wie Ringelblumen und Lavendel haben nicht nur unterschiedlichste Wirkungen, sondern sehen auch in Seifen hübsch aus.
Der Zusatz von Peelingkörnern, Parfüm oder Lebensmittelfarbe ist möglich, muss aber nicht sein. Selbst gekochte Seife fühlt sich beim Waschen ganz anders an als ein Industrieprodukt. Auch empfindliche Haut verträgt sie sehr gut. Auf gewisse Pflanzenteile und Früchte wie etwa Erdbeeren kann sie allerdings allergisch reagieren.
Selbst gemachte Naturseife
Wer der maschinellen Produktion abschwört und Naturseife für sich entdecken möchte, sollte sich nicht von der Tatsache abschrecken lassen, dass dafür mit starker Natronlauge (NaOH) gearbeitet wird.
Vor Beginn der Arbeit benötigen Sie dennoch unbedingt folgende Hilfsmittel:
• Schutzbrille (von der Nase rutscht),
• Gummihandschuhe,
• Essig zum etwaigen Neutralisieren von Laugenspritzern.
Vorsicht: Ätzenden Staub und Dämpfe nicht einatmen!
Mit den richtigen Rezepten ausgestattet, können Sie jetzt mit feinsten Pflanzenölen und Duftstoffen experimentieren. Gönnen Sie sich dafür etwas Zeit und wählen Sie den Arbeitsbereich möglichst im Garten.
Selbst gemachte Seife
(für 1 kg Fett)
Fettphase:
400 g Olivenöl
300 g Palmöl
200 g Kokosfett
100 g Sonnenblumenöl
Wasserphase:
335 g destilliertes Wasser (oder Rosenwasser, Tee, Kaffee oder Schafmilch)
138 g Ätznatronblättchen (NaOH aus der Drogerie)
Fettphase: Die harten Fette und ein Teil der flüssigen Öle werden langsam erhitzt (28-40 °C). Später werden die bereits
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