Gepflegt
allerdings auch Allergien aus und sollten nur nach Abstimmung mit Ihrem Hautarzt angewendet werden.
Natur pur
Natur pur
Bei der Herstellung von Naturkosmetik ist es ganz besonders wichtig, nur eindeutig erkannte Pflanzenteile zu verwenden, die aus Naturgärten stammen. Rückstände von Kunstdüngern, Pestiziden und Fungiziden, Schadstoffe von Industrie- und Autoabgasen beeinträchtigen den Wert der Pflanzenschätze zum Teil erheblich. Ernten Sie Blüten in der Vollblüte und auch Blätter bei trockenem Wetter, am besten mittags. Wurzeln werden nicht während der Blütezeit der Pflanze gesammelt, sondern meistens im Herbst oder aber im Frühjahr.
Kostbarkeiten aus fernen Ländern
Um Naturkosmetik selbst herzustellen, lohnt es sich, über die Gartengrenzen zu schauen. In warmen Ländern wachsen Oliven, Avocados und Jojoba, deren Öle sich ausgezeichnet zur Lippenpflege, als Cremebestandteil oder Körperöl eignen.
Kräuter trocknen
An einem windgeschützten, sauberen, trockenen und schattigen Platz werden die gesammelten Pflanzenteile direkt nach der Ernte getrocknet. Locker auf Papier oder einem Tuch nebeneinander ausgebreitet, sollten Sie die Pflanzenteile während des Trocknens öfter umschichten und feucht gewordene Unterlagen austauschen. Wer keinen Platz hat, kann aufs Backrohr oder auf Dörrgeräte zurückgreifen; die Temperatur darf 36 °C in den meisten Fällen nicht überschreiten.
Die getrockneten Kräuter kommen in luftdichte Gläser oder unbehandelte Holzdosen, jedoch nicht in Metallgefäße, wo chemische Reaktionen stattfinden können.
(© Margit Beneš-Oeller)
Tipp
Legen Sie zu besonders feuchtigkeitsempfindlichen Pflanzenteilen ein Säckchen Silicagel, das Feuchtigkeit speichert und oft Schuhen und Elektrogeräten beigepackt ist. Aufgenommenes Wasser kann daraus im Ofen bei 60 °C wieder verdunstet werden.
Weiterverarbeitung
Ob Öl, Mazerat, Tinktur oder Frischkräuterauszug – die Verwendung von Kräutern kann recht unterschiedlich ausfallen. Als Lösungsmittel dienen aber immer Wasser oder Alkohol.
Bei wässrigen Pflanzenauszügen ...
... werden aus zerkleinerten Pflanzenteilen Aufgüsse, Abkochungen und Kaltansätze (Mazerate) hergestellt, die nur kurz haltbar sind.
Einen Aufguss (Auszug) fertigen Sie durch Übergießen zerkleinerter Frischkräuter mit siedendem Wasser an. Lassen Sie die auf diese Weise überbrühten Kräuter fünf Minuten lang bedeckt stehen, rühren Sie ab und zu um, seihen Sie durch einen Kaffeefilter ab und pressen Sie zuletzt die Pflanzenteile aus. Der trübe Aufguss wird noch frisch weiterverarbeitet.
Bei der Abkochung kommen oft zerkleinerte, feste Pflanzenteile wie Hölzer, Rinden und Wurzeln meist für 30 Minuten bedeckt in siedendes Wasser, wobei Sie die Temperatur halten und immer wieder umrühren müssen. Anschließend wird noch heiß abgeseiht und der Filter wieder schwach ausgepresst.
Beim Mazerat (12 Stunden) wird ebenso vorgegangen wie bereits beschrieben, nur hat das Wasser Raumtemperatur. Dieser wässrige Kaltauszug wird vor allem bei schleimstoffhaltigen Pflanzenteilen verwendet, wie bei Eibischwurzel oder Leinsamen. Mazerieren bezeichnet das Auslaugen von Geweben.
Kleine Dosen von Aqua conservans (Apotheke) haben konservierende Wirkung. Das leichte Konservierungsmittel sollte aber weniger als 0,3 % des gesamten Produkts ausmachen.
(© Rita Newman)
Alkoholische Auszüge ...
... aus Pflanzenteilen werden als Tinkturen oder Extrakte bezeichnet.
Tinkturen sind flüssige, gefärbte Auszüge. Sie werden mit 70%igem Alkohol, Weingeist oder Korn mit Zusätzen auf unterschiedliche Art – durch Lösen oder Verdünnen – hergestellt. Man bewahrt sie in dichten, vor Licht geschützten Gefäßen auf.
Extrakte sind konzentrierte Auszüge, die trocken bis flüssig sein können.
Lösungen
Hierbei werden Pflanzenteile in Lösungsmittel wie Aqua purificata, Ethanol oder Öl gelöst. Da ätherische Öle leicht flüchtig sind, dürfen sie nicht zu stark erhitzt werden. Direkt vor der Zubereitung einer Teemischung werden die Pflanzenteile, z. B. Früchte, zerkleinert, damit sich das ätherische Öl schneller aus den Zellen löst. Mit heißem Wasser überbrüht, lassen Sie diese in einem bedeckten Gefäß fünf bis zehn Minuten lang ziehen. Kondensierendes Öl tropft so in die Flüssigkeit zurück. Die Pflanzenreste werden noch warm abgeseiht.
Kräuteröl und Kräutervaseline
Öl: Eine lichtundurchlässige Flasche
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