Gepflegt
sind meist in Samen und Früchten enthalten. In der Kosmetik finden Öle von Avocado, Distel, Erdnuss, Hagebutte, Hanf, Macadamianuss, Mandel, Olive, Rose, Sesam, Soja, Traubenkern, Weizenkeim oder Rizinus u.v.m. Verwendung. Zur Gewinnung werden sie zerkleinert und zwischen kalten oder schwach erwärmten Platten ausgepresst.
(© Istockphoto.com)
Fette und fette Öle sind anders aufgebaut als ätherische Öle. Sie enthalten verschiedenste Wirkstoffe, auf deren Eigenschaften Sie bei der Verwendung und Konservierung durch Emulgatoren und Konservierungsmittel achten müssen. Je höher der Anteil der ungesättigten Fettsäuren, desto schneller können fette Öle ranzig werden. Mehr gesättigte Fettsäuren machen sie stabiler. Gelagert werden alle Öle kühl, vor Licht geschützt und dicht verschlossen.
Ätherische Öle
Die „Seele“ einer Pflanze sind ihre ätherischen Öle, die rein wissenschaftlich gesehen zur Erfüllung biologischer Aufgaben da sind: Der Schutz vor Schädlingen, das Minimieren von Mikroorganismen und das Anlocken von Insekten zum Bestäuben der Pflanze liegen in den „duftenden“ Stoffen verborgen. Meist handelt es sich um ein Gemisch aus verschiedenen Stoffen, die in den Zellen von Blüten, Blättern und Früchten, seltener auch Wurzeln enthalten sind. Die Öle besitzen einen niedrigen Siedepunkt.
Als stark flüchtige Substanzen machen sich ätherische Öle schnell vom Fleck. So schnell, dass sie rückstandsfrei von einem Filterpapier verduften. Ihre intensiven Düfte wirken – ob stimulierend oder beruhigend – wohltuend auf die Seele.
Damit sie nicht reizen, sollten ätherische Öle aber nur verdünnt auf die Haut kommen. Auch der jeweils charakteristische Duft wirkt unverdünnt oft zu intensiv. Auf Allergien getestet müssen ätherische Öle auch Licht- und Sonneneinstrahlung standhalten. Eine Vielzahl wird heute synthetisch hergestellt.
Einige ätherische Öle stammen ursprünglich auch von Tieren: Ambra (Pottwal), Castoreum (Bibergeil) oder Moschus (Moschushirsch).
Verwendung atherischer Öle:
• In Bädern und für Einreibungen zur besseren Hautdurchblutung oder Muskelentspannung (Minze, Kamille)
• Als Zusätze zum Desinfizieren des Mund- und Rachenraums (Salbei, Thymian)
• Bei Entzündungen
• Als natürliche Mittel zur Insektenabwehr (Zeder, Nelken)
• Luftverbessernd für Duftlampen, Raumsprays oder in offenen Wasserschalen (Eukalyptus, Kiefernnadel, Latschenkiefer, Wacholder)
• Als Schleimlöser dienen ebenfalls ätherische Öle: z. B. Anis, Fenchel, Salbei, Thymian
• Zur Beruhigung der Haut (Baldrian-, Melisse- oder Lavendelöl)
• Vorsicht: hautreizend bei Kleinkindern!
Ölgewinnung
Nach der Ernte erfolgt die möglichst rasche Weiterverarbeitung, für die über Jahrtausende verschiedene Methoden entwickelt wurden:
Tee ist wohl die älteste und bekannteste Form, Duft- und Geschmacksstoffe aus einer Pflanze zu gewinnen.
Tipp
Aus Pflanzenteilen, die sich unter hohen Temperaturen nicht verändern, können Sie ein Hydrolat mit einer neuen Espressokanne gewinnen. Unten kommt Wasser hinein, in den Filter so viele Pflanzenteile wie möglich. Lassen Sie das Ganze zwei- bis dreimal hintereinander hochkochen. Das Hydrolat kann in Eiskugelbeutel eingefroren und bei Bedarf entnommen werden.
Wasserdampfdestillation
Die gängigste Methode zur Duftölgewinnung ist heute die Destillation mit Wasserdampf oder flüchtigen Lösungsmitteln. Dabei werden meist getrocknete Pflanzen zerkleinert, um die Oberfläche für die austretenden Öle zu erhöhen, und auf einen Rost gegeben. Von unten lässt man das Lösungsmittel aufsteigen, das die enthaltenen Öltröpfchen löst und an sich bindet. Hoher Druck und extreme Hitze bringen mehr Ertrag, aber schlechteres Öl. Ein optimales Ergebnis wird erreicht, wenn für die Destillation weniger Druck und eine schwächere Temperatur, dafür aber viel Zeit aufgewendet wird. Der Wasserdampf mit dem gebundenen ÖI gelangt über ein gekühltes Rohr in ein Auffanggefäß. Da das ÖI leichter ist, schwimmt es oben und braucht nur noch abgeschöpft zu werden. Wird nicht gepanscht und gestreckt, sind die so gewonnenen von Öle ausgezeichneter Güte.
Kaltpressung
Durch Expression (Kaltpressung) werden vor allem nicht lange haltbare Zitrusöle gewonnen, bei denen sich die ätherischen Öle in kleinen Drüsen der Fruchtschale befinden. Bevorzugt verwendet man unreife Früchte, die besonders viel Öl enthalten. Beim
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