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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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wenigstens allgemein, aber die Gesetzeshüter haben ihn nie auseinandergenommen - weil es zuviel Ärger gemacht hätte. Der mögliche Gewinn war es nicht wert, und das Gesetz mag es nicht, wenn es sich den Arsch umsonst aufreißt. Schlimmer, das Gesetz mag es nicht, wenn ihm der Arsch für das aufgerissen wird, was es tut.
    Tja, damals im Jahre '44, kurz nachdem Nell geöffnet hatte, wollte man Mr. Crick aus dem Verkehr ziehen. Aber das Gesetz stieß in ein Hornissennest und konnte nicht viel machen, weil es einen Stich in den Hintern bekam, wenn es sich in die eine Richtung drehte, und wenn es sich wieder umdrehte, war der Störenfried längst wieder verschwunden. Das Gesetz mag es nicht, wenn sein Leben ungemütlich ist. Es hat seine Lektion gelernt und ist wieder zu Doughnuts und Soykaf zurückgekehrt, sieht in die andere Richtung und lebt und läßt leben. Es schadet auch nicht, daß Mr. Crick hin und wieder ein Dutzend Doughnuts spendiert. Dieser Laden ist das Loch in der Wand der Gesellschaft, Junge. Sei dankbar, daß es uns hier zum Hindurchspringen zur Verfügung steht.«
    »Das bin ich.«
    »Gut«, sagte Markowitz abwesend, während er die Geräte untersuchte, die auf dem Tisch in der Mitte des kleinen Zimmers standen. Andy hatte nur Augen für das Cyberdeck. Es hatte ein Fuchi-Cyber-6-Gehäuse, aber ob es mit der Kapazität und Software ausgerüstet war, die Markowitz verlangt hatte, mußte noch überprüft werden. Andy kümmerte sich darum, während Markowitz das Telekom benutzte.
    Das Cyberdeck war ausgefallener als alles, was Andy je benutzt hatte, viel anspruchsvoller als sein Deck, das von den Soldaten konfisziert worden war. Die Modifikationen, die er sich hatte leisten und zusammenschustern können, sahen neben diesem hochgezüchteten Beispiel technologischer Raffinesse primitiv aus. Die Kraft der Utilities war beeindruckend. Und das Master-Persona-Kontrollprogramm - ein Traum! »Mit diesem Gerät könnte man bei Renraku oder sogar bei Fuchi einbrechen.«
    »Das steht heute nicht auf der Liste, Junge. Tu nur das, was wir besprochen haben, und fang mit der Arbeit an diesen Dateien an.«
    Es war ein Schande, diese Sahne-Hardware nicht dazu zu benutzen, in der Matrix zu surfen, aber Andy begriff die Notwendigkeit dessen, sich zuerst um die Angelegenheiten zu Hause zu kümmern. Er stöpselte sich ein und kopierte die Dateien aus seiner Headware in den Speicher des Cyberdecks. Mit Kopien zu arbeiten schützte die Originale, falls etwas mit den Daten geschah, während er sie zu knacken versuchte. Nachdem er die Dateien aus seiner Headware ausgelagert hatte, fühlte er sich, als habe er eine Grippe überstanden und sei endlich wieder in der Lage, frei zu atmen. Er wußte, daß sich der Platz in seinem Schädel nicht verändert hatte, aber es fühlte sich so an. Die Icons der Dateien funkelten vor seinen virtuellen Augen und ließen ihm die Wahl zwischen den Dateien, die er selbst aus der Telestrian-Matrix geholt hatte, und den Kopien jener Dateien, die Yates in Andys Headware gestopft hatte. Sie waren alle verschlüsselt, und keine schien leichter zugänglich zu sein als die anderen. Er suchte aufs Geratewohl eine aus, startete seine Entschlüsselungssoftware und machte sich an den Versuch, die Schutzhüllen der Dateien zu knacken.
    Als Andy sich ausstöpselte, um eine Pause zu machen, sah er, daß Markowitz auf seinem Stuhl zusammengesunken war und den leeren Telekomschirm über die Finger seiner verschränkten Hände hinweg anstarrte. Er sah aus, als habe gerade jemand seinen Schoßhund verprügelt.
    »Was'n los?« fragte Andy.
    »Beatty hat's erwischt.«
    Andy kam sich wie Drek vor, weil er derart frivole Dinge über Markowitz' Miene gedacht hatte. »Wie?«
    »Auf dieselbe Art, wie es Shamgar fast erwischt hätte. Ich schätze, irgendwie ist das 'ne Reklame für Cyber-Verstärkungen. Shamgar hat sich die beiden Muskelmänner vorgenommen, die ihn verfolgt haben. Die beiden liegen als tinidentifizierte Personen im Fair-fax-Krarikenhaus, aber unser verchromter Freund erfreut sich bester Gesundheit. Wenn es nach ihm geht, wird sich daran auch nichts ändern. Anscheinend schiebt er einen Urlaub ein, um einen Cousin in Seattle zu besuchen.«
    Die beiden Orks waren bei Markowitz' Run gegen Telestrian für die Muskelarbeit zuständig gewesen. Jemand nahm mehr aufs Korn als nur Markowitz, was bedeutete, daß sie alle in Gefahr waren. »Irgendeine Nachricht von Kit?«
    »Mit Kit ist alles okay, jedenfalls war es

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