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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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versteckt sich im Keller des Weißen Hauses, bis alles vorbei ist.«
    Tom stellte sich das Schulterzucken der Wache vor. »Muß wohl zu , dem Schluß gekommen sein, daß ihm die Sache in seinem Hinterhof zu heiß wird. Ich hörte, er verpißt sich nach Camp David und überläßt es uns, seine Schweinerei aufzuräumen. Deshalb ist er wohl auch in der TOZ und redet mit Trahn. Der Präsident ist auf dem Weg in ein angenehmeres Klima und will sich vergewissern, daß die Müllabfuhr mit der Säuberung vorankommt. Dem Mann gefällt es nicht, aus seinem schicken Heim zu fliehen. Sieht nicht gut aus, wo in weniger als einem Jahr der Nominierungskonvent stattfindet. Diese Stadt hat ein Gedächtnis. Tja, unser rückgratloser Steele muß so lange nicht mehr warten, nach allem was ich höre«, sagte die Wache.
    Der Posten hakte nach. »Warum nicht?«
    Tom wollte es ebenfalls wissen.
    »Trahn hat den Angriffszeitpunkt gegen die Metro-Stationen auf Mitternacht festgesetzt. Sobald die Eingänge in unserer Hand sind, pumpen die Pioniere Gas hinein. Das wird den Burschen den Kampfgeist austreiben.«
    »Gas ist illegal.«
    »Ich nehme an, Trahn räumt dieses kleine Hindernis bei seinem Gespräch mit Steele gerade aus dem Weg.«
    Sie unterhielten sich noch weiter, aber die Wache erwähnte mit keinem Wort eine Piratensendung, welche die Konföderierten-Connection aufgedeckt oder Trahn mit irgend etwas in Verbindung gebracht hatte. Markowitz war ganz offensichtlich nicht durchgekommen. Andys Plan war gescheitert, aber er schien eine Chance gehabt zu haben. Doch bei diesem Gedanken erinnerte er sich an Andys ersten Vorschlag, den Tom als unsinnig abgetan hatte. Er hatte gesagt, sie sollten ihre Geschichte dem Präsidenten vortragen - und nun war der Präsident ganz in Toms Nähe, kaum hundert Meter entfernt.
    Wie konnte er da nur herumsitzen und die Dinge einfach laufen lassen?
    Wegen einer verschlossenen Tür und eines Postens davor, lautete die Antwort.
    Es war eine lausige Antwort, und er wollte eine bessere. Er sah sich in dem Raum um in der Hoffnung auf eine Inspiration. Er fand sie im Verhörstuhl. Nach ein wenig Suchen und einiger Mühe hielt er das nötige Werkzeug in der Hand. Jordans Jungs hätten das Zimmer gründlicher aufräumen sollen. Tom schwang den gelösten Haltegurt, wobei er das Gewicht der Schnalle am Ende einzuschätzen versuchte. Es würde reichen.
    Er ging zur Tür.
    »Wache«, rief er. »Ich muß mit Colonel Jordan reden. Ich habe ihm etwas Wichtiges zu sagen.«
    Der Trick war nicht neu. Aber manche Tricks ließen sich einfach nicht ignorieren - ganz einfach deshalb nicht, weil sie vielleicht keine Tricks waren.
    »Das kann warten«, sagte die Wache.
    »Nein, kann es nicht.« Er sah auf die Uhr. »Es ist nach 2300 Uhr. Der Colonel wird Ihnen die Eier abreißen, wenn er nicht vor Mitternacht hört, was ich ihm zu sagen habe. Ich hätte ja nichts dagegen, aber Sie vielleicht schon.«
    Jordans Jungs hatten den Leuten so viel Angst eingejagt, daß diese ohne Erlaubnis keinen Pups mehr ließen. Daraus folgte, daß Jordan dieselbe Wirkung auf seine Jimgens haben mußte. Paranoia beginnt zu Hause.
    »Treten Sie von der Tür zurück, Major.«
    Tom lächelte. Er hatte auf den richtigen Knopf gedrückt. Er trat zurück, wie geheißen, und wartete gespannt, während der Posten die Tür aufschloß.
    »Also schön, Major. Jetzt öffnen Sie die Tür und treten dabei langsam zurück.« Der Posten hatte beide Hände an seiner Waffe und war auf der Hut.
    Tom befolgte den Befehl des Postens, aber bevor sich die Tür ganz geöffnet hatte, ließ er den Gurt durch den breiter werdenden Spalt schnellen. Der Posten reagierte, indem er die Waffe hochriß, um den unerwarteten Angriff abzuwehren, wie Tom gehofft hatte. Während das Gewicht der Schnalle den Gurt um die Waffe wickelte, riß Tom die Tür vollständig auf und versetzte dem Mann einen Tritt in den ungeschützten Bauch. Der Posten krümmte sich, während die Luft pfeifend aus seinen Lungen entwich. Solch ein Tritt hatte unvermeidliche Konsequenzen, und Tom war bei dem Posten, bevor er sich fertig übergeben hatte. Tom wartete, bis der Mann ausgespien hatte, was er auszu-speien hatte, bevor er Druck auf die richtigen Stellen ausübte. Er wollte nicht, daß der Posten an seinem Erbrochenen erstickte.
    Ein leerer Flur würde weniger verdächtig sein als ein Soldat, der einen anderen entkleidete. Tom schleppte den Posten in das Verhörzimmer und schloß die Tür, nachdem er sich

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