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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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Memo-Block, den sie ihm auferlegt hatten.
    »Dann spielen Sie ihren Rang aus. Schließlich sind Sie jetzt Major.«
    Der Rang hatte Furlann noch nie sonderlich interessiert, und irgendwie bezweifelte er, daß sie die Versetzimg nach Fort Schwartzkopf geändert hatte. Aber sie hatten recht, wenn sie dachten, wenn jemand wußte, welche magische Bedrohimg in der Übung simuliert worden war, dann müsse es der Kommandeur der magischen OpFor sein. Vielleicht sagte sie es ihnen jetzt, wo die Übung vorbei war. Tom fand, daß es einen Versuch wert war.
    Sie waren alle der Ansicht, daß er eine bessere Chance hatte ohne einen Trupp Offiziere im Schlepptau, also ging Tom zu dem besonderen Lager, das als Kaserne plus Labor für die Magier des Forts diente. Das Lager war mit den besten Sicherheitsvorkehrungen in der gesamten Basis geschützt, sowohl magischer als auch normaler Art. Bedauerlicherweise wurden diese Vorsichtsmaßnahmen nicht nur ergriffen, um die Magier vor Gefahren von außen zu schützen. Einige Angehörige des Militärs hielten nichts von Magiern in Uniform. Es war wohlbekannt, daß ein schlafender Magier öfter als zu jeder anderen Zeit ein wehrloser Magier war, der kaum Möglichkeiten hatte, eine Splittergranate rechtzeitig zu entdecken oder abzuwehren. Das führte dazu, daß die Magier isoliert lebten. Tom hielt das nicht für die beste Politik, aber er mußte zugeben, daß es eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme seitens der Armee war, bis die Vorurteile der Leute weitestgehend ausgerottet waren.
    Er hatte fast das Haupttor erreicht, als ein Konvoi aus Stabsfahrzeugen vorfuhr. Die Leute, die ausstiegen, Waren eine wüste Mischung in bezug auf Größe, Ge-wicht und Körperbau, aber fast alle waren Norms. Tom sah nur drei Elfen und einen Zwerg. Keinen Ork, keinen Troll und auch keine Exoten. Gut die Hälfte der Truppe lagen über oder unter den Gewichts- und Größen-Be-schränkungen, die für gewöhnliche Soldaten galten. All das verriet ihm, daß es sich hier um die Magier des Forts handelte. Tom hatte keine Mühe, Furlann unter ihnen auszumachen. Ihr kastanienbraunes Haar war lang und hing unvorschriftsmäßig lose herab, aber das war noch etwas, womit Magier durchkamen. Als er näher trat, sah er, daß Uniformen an ihr immer noch besser aussahen, als dies von Rechts wegen hätte der Fall sein dürfen. Tom mißbilligte nicht Santiagos Ansicht, daß Furlann begehrenswert war, sondern nur seine diesbezügliche Ausdrucksweise. Sie ging direkt auf das Tor zu.
    »Captain Furlann!« rief er.
    Sie drehte sich um, sah ihn und blieb stehen. Ihre Miene verriet weder Überraschimg noch Sympathie. Diese Kühle hatte ihr den Spitznamen Eisherz eingebracht. Ihre großen grünen Augen blickten gelassen und gesammelt, wenngleich ihre Farbe durch den Kontrast zu den dunklen Ringen der Erschöpfung noch heller wirkte. Selbst im Zustand völliger Erschöpfimg sah sie gut aus.
    »Major«, sagte sie, als er sie erreichte. »Ich habe schon gehört, daß Sie hierher versetzt worden sind.«
    »Ich bin gerade richtig zu der kürzlichen Party gekommen.«
    Sie betrachtete ihn mit zurückhaltender Erwartung.
    »Ich habe gerade gehört, daß Sie auch hier stationiert sind«, sagte er verlegen. »Denver liegt schon eine Weile zurück. Ich dachte, wir könnten einen Abstecher zur Offiziersmesse machen. Uns einen Drink genehmigen, etwas essen, uns unterhalten. Sie wissen schon, uns nach dem Manöver ein wenig entspannen.«
    Sie hob eine Augenbraue und lächelte - beinahe. »Meine Güte, Major Rocquette, das hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut. Ich fürchte, ich muß passen. Die letzten drei Tage waren ziemlich anstrengend. Jetzt steht mir der Sinn nur noch nach Schlaf. Sie könnten auch eine Mütze voll gebrauchen, würde ich sagen.«
    Natürlich hatte sie recht, aber die Erschöpfung ließ ihn auch hartnäckig bleiben. »Sie sind doch die Leiterin der magischen OpFor?«
    »Das ist richtig.« Jegliches Auftauen, das er in Eisherz' Augen gesehen hatte, war verschwunden.
    »Nun, es gibt einige Dinge in bezug auf das Manöver, die mich stören.«
    »Das tut mir leid zu hören.«
    »Ich dachte, Sie könnten mir vielleicht helfen, indem Sie mir ein paar Einzelheiten erklären.«
    »Da haben Sie falsch gedacht.«
    »Hören Sie, ich will gar nicht, daß Sie mir irgendwelche Geheimnisse verraten. Ich will nur wissen, ob die OpFor eine realistische Gefahr dargestellt haben. Hatten wir es mit potentiellen Feinden zu tun, oder war das Ganze nur ein

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