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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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unternahm viele Simulationstests, und diese Tests erforderten sehr viele variable Umgebungen. Darum ging es hier unten. Die Konsolenkammern waren gebaut worden, um solche Tests zu ermöglichen und so realistisch wie möglich zu machen. Einige dieser Maschinen waren dafür verantwortlich, daß Andy in der Montjoy-Simulation tatsächlich die Beharrungskräfte gespürt hatte. So schmutzig und stinkend und laut es auch war, in gewisser Hinsicht war es faszinierend.
    Aber er hatte keine Zeit, fasziniert zu sein. Der Troll trieb Andy vorwärts und unterstrich seine Worte mit Rammbock-Stößen in die Nieren. Rags hörte sich nicht irre an, aber die Stöße taten weh. Andy hatte das schreckliche Gefühl, daß der Troll noch sanft war. Trolle waren unmenschlich stark, und Rags war größer als der Durchschnitt seines Metatyps. Vielleicht kannte er seine Kraft gar nicht? Andy zitterte trotz der Hitze, die ihn umgab. War der Troll stark genug, um einer Person ein Glied nach dem anderen auszureißen? Würde Andy das auf die harte Tour herausfinden?
    Da er seine Vorwärtsbewegung nicht völlig unter Kontrolle hatte - dank Rags -, schlug Andy immer wieder gegen die ihn umgebende Hardware. Er schrie vor Schmerzen auf und erfuhr dann, was echte Schmerzen, waren, als Rags ihn knuffte.
    »Sei still«, sagte der Troll drohend.
    Andy tat sein Bestes, doch Rags versetzte Andy immer wieder Stöße, die ihn gegen die harte und oft sengend heiße Hardware prallen ließen. Es gelang ihm, die Schreie zu unterdrücken, konnte aber nicht anders, als leise zu weinen.
    Auch ohne Rags' Hilfe stieß Andy mit Kopf und Schienbeinen an, während sie durch das dichte Labyrinth der Maschinen stolperten. Es war nicht fair. Der Troll schien nicht halb so viele Probleme wie Andy zu haben, dem gewundenen Parcours zu folgen.
    Mit einem letzten Schubser beförderte Rags Andy durch eine offene Tür in einer der Wände. Welche es war, wußte Andy nicht, da er auf dem Weg durch die Maschinen jegliche Orientierung verloren hatte. Rags folgte ihm und drängte ihn mit seiner Körperfülle gegen die kühle Wand eines Wartungskorridors. Marksman und der Ork waren direkt hinter Rags. Der Norm hatte den Korridor kaum betreten, als er auch schon eine Karte durch das Magnetschloß zog. Die Tür schloß sich zischend.
    In dem Wartungstunnel wartete ein weiterer Ork. Er trug wie die anderen einen Telestrian-Overall. Zwar fehlte ihm der offensichtliche Chrom des ersten Orks, aber er sah dennoch nicht wie ein Angestellter Tele-strians aus: Er hatte etwas Wildes an sich, durch das er sich von allen Orks unterschied, die Andy kannte. Dieser Ork gehörte nicht in die Konzernwelt.
    »Wer, zum Teufel, ist das?« fragte der Ork, der sich ganz eindeutig nicht darüber freute, Andy zu sehen.
    »Gepäck«, sagte der erste Ork, indem er Andy zu dem anderen schob. »Und es ist dein Job, dafür zu sorgen, daß er uns keinen Ärger macht, Beatty.«
    Beatty warf einen Blick auf Marksman, der nickte.
    »Werd bloß nicht hungrig«, sagte der Ork-Samurai.
    »Du meinst, ich kann ihn hier nicht essen?« Beatty sah enttäuscht aus, während er sich mit dem Finger über einen seiner Hauer strich. »Shamgar, du gönnst mir aber auch keinen Spaß.«
    »Der Spaß kommt später«, sagte Shamgar.
    Andy meinte, die Sporne des Samurais kurz herausschnappen zu sehen. Das Licht war nicht gut in dem Tunnel. Vielleicht hatte er sich geirrt?
    »Wir kehren zum ursprünglichen Plan zurück«, sagte Marksman.
    »Ich dachte, Yates hätte 'ne Abkürzung entdeckt«, sagte Beatty.
    »Der Dreksack hier hat die Straßenkarte geändert«, antwortete Shamgar.
    Beatty sah wütend aus. Und hungrig.
    »Tut mir leid«, stammelte Andy. »Ich wollte euch keinen Ärger machen. Ich meine, ich wußte ja nicht mal...«
    »Halt einfach nur das Maul«, knurrte Shamgar.
    Andy hielt das Maul.
    »So schlecht stehen die Dinge nicht«, sagte Marks-man. Andy wußte nicht genau, ob Marksman mit ihm oder den anderen Runnern redete, aber seine nächsten Worte waren eindeutig an die Adresse der Runner gerichtet. »Wir peilen unser ursprüngliches Ziel an und beschaffen Yates seine Verbindung. Wir werden genug Zeit haben, wenn wir zügig vorgehen.«
    »Er wird alles sehen, was wir tun. Unsere Gesichter kennt er bereits«, beschwerte sich Beatty, indem er auf Andy zeigte.
    »Kit wird sich um ihn kümmern«, sagte Marksman.
    »Ach ja.« Beatty klang verlegen, als sei ihm etwas eingefallen, das er nicht hätte vergessen dürfen.
    Kit? Wer war

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