Gerade noch ein Patt
Mann Andy etwas zuflüsterte: »Mach dir keine Sorgen um Kit. Sie kommt schon zurecht.«
»Wer ist Kit?« fragte Tom und handelte sich damit ein funkelndes Starren von dem Mann ein.
»Eine Freundin von mir«, sagte Andy. »Sie war bei uns, als wir versuchten, nach Arlington zu kommen. Sie muß von uns getrennt worden sein.«
Konnte Furlann sich geirrt haben? »Du wohnst nicht in Arlington.«
»Jetzt schon«, sagte der Mann. »Der Junge sagt, Sie sind sein Bruder.«
»Sein Halbbruder.«
»Wie auch immer. Er sagt, Sie sind in Ordnung, was ich ihm abkaufe, weil ich muß, aber ich glaube nicht, daß die Antworten, die Sie hören wollen, unbedingt auf der Straße herausposaunt werden sollten. Im Interesse des Jungen.«
»Und wer sind Sie?«
»Ich heiße Markowitz.« Er zog eine Visitenkarte aus der Tasche und gab sie ihm. »Ich führe Ermittlungen durch.«
Tom nahm die Karte, machte sich jedoch nicht die Mühe, einen Blick darauf zu werfen. Jeder konnte sich Karten drucken lassen. »Haben Sie auch einen Ausweis, Mister Markowitz?«
»Sicher.« Er zückte ihn, und Tom nahm ihn ebenfalls an sich. Er ging zum Kommandofahrzeug zurück, wobei er Furlann bei ihrem Nickerchen störte - was ihn nicht im geringsten störte -, und gab den Kredstab seinem Sergeant. »Überprüfen Sie den.«
»Wir haben nichts mit der Kompensationsarmee zu tun«, sagte Markowitz. »Wir haben nur versucht, wie gute Bürger nach Hause zu kommen und uns aus allem rauszuhalten, als Ihre Sturmtruppen über uns hergefallen sind wie eine Wagenladung Ziegelsteine.«
»Sie waren auf der Brücke«, stellte Tom fest.
»Wir haben nur versucht, sie zu überqueren«, sagte Markowitz.
Der Sergeant streckte den Kopf aus dem Kommandofahrzeug. »Major, dieser Mann wird vom Militärischen Nachrichtendienst gesucht. Man will ihm ein paar Fragen stellen.«
»Was?« Markowitz klang überrascht. »Aus welchem Grund?«
Der Sergeant betrachtete Markowitz mit ausdrucksloser Miene.
»Ich will es auch wissen«, sagte Tom.
»Die Gründe sind nicht im einzelnen genannt, Sir. Colonel Jordan hat Befehl gegeben, ihn zu ihm zu bringen. Dasselbe gilt für seine Begleiter.«
»Nun, Mr. Markowitz, möchten Sie vielleicht erklären, warum der Militärische Nachrichtendienst ein Interesse an Ihnen haben könnte?« fragte Tom.
Der Mann verzog lediglich das Gesicht.
»Es muß sich um einen Irrtum handeln«, sagte Andy. Der Junge klang verängstigt. »Tom, du mußt uns helfen. Das ist alles ein großer Irrtum. Du bist doch in der Armee. Du kannst uns dabei helfen, alles wieder geradezurücken.«
Tom glaubte, den charakteristischen Gestank von Schatten-Drek zu wittern. Runner waren oft Bekannte, manchmal sogar Familie, und der nicht-tote Andy wurde von jemandem zur Familie gezählt, den Tom zur Familie zählte. Konnte Genifer in Shadowruns verwickelt sein? Schwer zu glauben, aber sie lebten in merkwürdigen Zeiten. Und was hatte der militärische Nachrichtendienst damit zu tun? Genifer scheute sich nicht, Großvaters alte Connections auszunutzen. Konnte sie irgend etwas dazu veranlaßt haben, zu weit zu gehen und diese Connections zu mißbrauchen, vielleicht so sehr, daß die militärische Sicherheit davon berührt wurde? Tom mußte es wissen.
»Ich glaube, Geraderücken ist genau das, was in dieser Angelegenheit nötig ist. Ihr zwei steigt jetzt in meinen Wagen, und dann kümmern wir uns darum.«
› › › › ›WFDC-Lokalberichterstattung -[07:02:05/24-8-55]
WFDC-Nachrichtenmoderatorin:
Shimmer Grace [GRAC-A303]
Uplink-Station: Bethesda-Studio, FDC
Grace: »Uns zugeschaltet ist jetzt Worf Blitzer, News-Nets Spezialist für Militärfragen. Sind Sie bereit, die Hintergründe über all diese Soldatentypen zu erfahren, die in der Stadt herumballern?« [Kameraschwenk auf Fragezeichen] [Zuschauerreaktion: 96 % positiv] »Also schön! Sagen Sie, Worf, was läuft da eigentlich? Wer sind all die Jungens in Grau und Schwarz?«
Blitzer: »Wie Sie wissen, Grace, hat das Aufruhrbekämpfungszentrum noch keine offizielle Liste der Einheiten veröffentlicht, die an dieser Aktion beteiligt sind. Unsere eigene Liste zusammenzustellen, war nicht besonders schwierig. Wegen der Krise in Chicago befinden sich weniger als zwei Divisionen kampfbereiter Einheiten in diesem Gebiet, und die meisten davon sind an der Grenze in North Virginia stationiert. Um im Norden zu beginnen: Beide noch verbliebenen Bataillone der 101. Luftunterstützungsdivision in Fort Meade haben Meade als
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