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Geraeuschkiller - Mutige Liebe

Geraeuschkiller - Mutige Liebe

Titel: Geraeuschkiller - Mutige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Severini
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habt
ihr das gehört – die Meere ... ?«, rief er ihnen zu.
    Pedro
sagte: »Wir waren mit Knut draußen, als es passierte...«
    Anton sah
sie bestürzt an. »Ihr habt das direkt mitgekriegt?« Sie nickten.
    »Oh je!« Er
betrachtete sie, als kämen sie geradewegs aus der Hölle. »Ein Wunder, dass ihr
noch alle Sinne beisammen habt, Kinder ... Da habt ihr ja ... einen Schock ...
fürs Leben weg!« Mitleid lag in seinem Blick, als er die beiden musterte, die
mit hängenden Schultern auf der Bank vor dem Tierpflegerhaus saßen.
    Er reichte
Clara einen Blaumann. »Ganz dicke Augenringe habt ihr zwei.« Er seufzte. »Ist
ja auch alles zum Heulen!«
    »Mitch ist
… «, Pedro stockte.
    »Was ist
mit Mitch? ... Ist er überfahren worden?«
    »Nein ...
er ...«
    »Anton!«
Gunda, seine Frau, bog mit einer leeren Schubkarre um die Ecke. Sie machte ein
grimmiges Gesicht.
    »Anton!«,
kreischte sie, »du elender Quatschkopf. Tu lieber was, damit du fertig wirst!
Ich hab es satt, abends immer mit dem Essen auf dich zu warten!«
    Anton
schnaufte. »Ja, ja. Ist ja gut.«
    »Was heißt
hier ›ist gut‹ ? Gar nichts ist gut! Du Trödelhans!« Sie schaufelte aufgebracht
Heu aus dem Heuschober in ihre Schubkarre. »Mach, dass du fertig wirst!« Auf
ihrer Stirn standen steile Falten. »Verschwende deine Zeit nicht mit
Kinderkram!« Sie warf Clara und Pedro einen bösen Blick zu und stapfte mit
ihrer Schubkarre davon.
    »Entschuldigt
bitte. Sie ist immer so drauf. Immer hat sie was zu nörgeln.« Anton hob hilflos
die Schultern. »Na, ihr kennt sie ja.«
    Er drückte
Clara eine Heugabel in die Hand. »Also dann fangen wir mal an. Ihr könnt mir ja
hinterher alles in Ruhe erzählen.«
    Sie beluden
ihre Schubkarren mit Stroh. »Auf geht’s zum Affenhaus, Clara!« Anton lächelte
ihr zu. »Du machst das ja alles prima allein! Und vergesst mir die Leckerlis
nicht für die Äffchen! Ich bin dann bei den Elefanten.«
    »Komisch,
dass Anton bei den Tieren nichts bemerkt hat«, sagte Clara, als sie mit Pedro
die heubeladenen Schubkarren zum Affenhaus schoben.
    »Er ist ja gerade
erst gekommen ... Vielleicht war es bei Mitch aber auch wirklich ... nur der
Schock.«
    Clara
sperrte die Tür zum Affenhaus auf.
    Die
Schimpansen hockten in den äußersten Winkeln des Geheges. Jeder für sich. Sonst
saßen sie immer in Gruppen beisammen. Sie wirkten verstört. Manche versuchten
unablässig Laute auszustoßen, ohne dass es gelang. Andere pressten die Hände
auf die Ohren und wiegten unentwegt ihren Körper hin und her.
    Clara sah
Pedro entsetzt an. Sie wussten, was das bedeutete.
    »Hey July!«
Clara ging auf ein Schimpansenmädchen zu. Es wich vor ihr zurück und würgte,
als hätte es einen Kloß im Hals.
    »July, ganz
ruhig. Komm her zu mir, mein Mädchen.« July floh und riss ihr Maul auf, als
würde sie schreien – aber es war kein Laut zu hören.
    »Sie hat
noch nie Reißaus vor mir genommen!« Claras Auge wurden dunkel vor Entsetzen. Sonst
sprang July immer in ihre Arme zur Begrüßung und ließ sich ausgiebig
streicheln. Diesmal lockten sie auch die Leckerlis nicht an.
    »Wir geben
ihnen das Futter – das wird sie beruhigen.«, sagte Pedro.
    Sie
verteilten das Heu auf dem Gelände. Sonst stürzten die Schimpansen sich auf das
Futter, und die Leckereien waren im Nu weg. Aber heute nahmen sie keine Notiz
davon.
    »Sie wollen
nicht fressen!« Clara nagte an ihrer Unterlippe und sperrte die Tür zum
Affenhaus wieder zu. »Das müssen wir Anton erzählen!«
    Im Schober
luden sie erneut Heu auf die Schubkarren und füllten Karotten in den Sack für
das Elefantenhaus. Auf der »Dickhäuter-Insel« kam Anton ihnen aufgeregt
entgegen.
    »Seht euch
das an!«, rief er ihnen zu. »Die Tiere sind total durch den Wind!«
    Die
Elefanten hielten ungewohnt großen Abstand voneinander, als wären sie einander
fremd. Rastlos wiegten sie die Köpfe hin und her. Ein Elefant, der sich in eine
abgelegene Ecke verdrückt hatte, versuchte immer wieder mit erhobenem Rüssel zu
trompeten. Vergebens.
    »Du lässt
sie heute draußen? Um diese Zeit treibst du sie doch zur Fütterung ins
Elefantenhaus«, sagte Clara.
    »Das
riskieren wir heute nicht.« Anton schüttelte den Kopf. »Sie sind äußerst
unruhig! Seid vorsichtig, wenn ihr das Heu ausbringt, macht einen weiten Bogen
um sie!«
    Clara schob
ihre Schubkarre im Sicherheitsabstand um die Elefanten herum. Numbi, das
Elefantenbaby, stand abseits und würgte mit seinem kleinen Rüssel, dass es zum
Herzerbarmen

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